OT-Serie »Künstlergespräche« (Folge 10):

Renate Mattis: Die geträumte Farbe passt meistens perfekt

Klaus Krüger
Lesezeit 4 Minuten
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07. September 2016

Renate Mattis malt ausdrucksstark – hier das neuste Bild »Blütenfeuer«. ©Klaus Krüger

Renate Mattis ist in Hohberg zu einer festen Größe geworden – mit Ausstellungen in der ganzen Region. In unserem Interview gibt sie Einblicke in ihr Schaffen.

Welche Kunst üben Sie zurzeit aus?
Renate Mattis: Ich arbeite zurzeit figurativ, auch surrealistische, kontrastreiche, experimentierfreudige Darstellungen. Ich arbeite überwiegend mit Öl, auch Mischtechnik und verschiedene Materialien unterliegen einem ständigen Entwicklungsprozess.

Beschreiben Sie kurz  Ihr Atelier. Wo liegt es?
Mattis: Mein Atelier befindet sich in Hofweier, Bühlengasse 5. Integriert im Haus wo ich wohne. Ich habe eine große Terrasse, da kann ich auch im Freien malen. Für mich ein positiver Platz.

Gab es ein Schlüsselerlebnis, das Sie zur Künstlerin werden ließ?
Mattis: Wichtige Botschaften oder Details hatte ich schon als junges Mädchen skizziert, anstatt geschrieben. So entstanden auch die ersten Entwürfe für meine Kleider. 

Welche Künstler inspirieren Sie? Warum?
Mattis: Für mich sind Künstler wichtig, die ihre Bilder sprechen lassen, sowie farbenfrohe große Bilder malen. Farben haben einen sehr großen Einfluss auf mein Wohlbefinden und mein Lebensgefühl.

Welche Werke der Kunstgeschichte hätten Sie gerne selbst geschaffen?
Mattis: Ich betrachte gerne andere Werke. Ich möchte aber meine eigenen Gedankenspiele umsetzen und sichtbar machen.

Beschreiben Sie unseren Leserinnen und Lesern bitte Ihr Selbstverständnis als Künstlerin.
Mattis: Ich habe klare Vorstellungen, was ich aussagen will und auch was ich nicht will.

Wie oft malen Sie in der Woche?
Mattis: Das ist bei mir nicht geregelt. Es kommt darauf an, wie stark die Vision oder Inspiration gerade ist. 

Zu welcher Tageszeit?
Mattis: Das ist auch nicht geregelt. Eigentlich zur jeder Tageszeit. Auch sehr spät abends. 

Wie lange brauchen Sie durchschnittlich für ein Werk?
Mattis: Ich habe meistens zwei oder drei Bilder in Arbeit. Ich male in Schichten, das geht mit Öl besonders gut. Das heißt Lasur auf Lasur. Dazwischen brauche ich eine Trockenzeit. 

Wie lange planen Sie es – oder arbeiten Sie spontan?
Mattis: Wenn ich von einer Sache inspiriert wurde, dann wird ein Entwurf hergestellt, bevor ich es auf die Leinwand übertrage. Das geht dann sehr schnell.  

Was ist Ihr Lieblingsmaterial?
Mattis: Natürlich Öl, wie schon gesagt, ich arbeite gerne mit Lasuren und das geht mit Öl am besten. 

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Wohin wollen Sie mit Ihrer Kunst noch kommen?
Mattis: Mit der Kunst ist man nie fertig. Ich arbeite einfach weiter. Lass mich inspirieren und lass meiner Kunst ihren freien Lauf.

Ist Ihre Kunst kommunikativ? Wie?
Mattis: Man kann sich sinnvoll ausdrücken, ohne jemanden anzusprechen.

Weshalb ist Kunst für eine Gesellschaft wichtig?
Mattis: Kunstwerke sind die Träume unserer Gesellschaft.

Ihre Vision: Wie sieht die Kunstrichtung, in der Sie arbeiten, in 20 Jahren aus?
Mattis: Vielleicht die Kunst, das Leben zu meistern?

Wie arbeiten Sie, wenn Sie malen – erst mit Bleistiftskizze? Oder spontan mit Farbe?
Mattis: Ich mache mir immer eine Skizze. Das ist für mich das Gerüst. Was die Farbe angeht, da gehe ich in die Vollen. Es entsteht ein Chaos. Dann ordne ich wieder und bringe mit hell und dunkel eine    Bewegung ins Spiel. 

Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass Sie etwas nicht so können, wie Sie das wollen?
Mattis: Ich stelle die Arbeit zur Seite und beschäftige mich mit einer anderen Sache. So bin ich frei und finde schneller eine Lösung. Ich bin schon oft nachts aufgestanden und habe zum Beispiel die Farbkombination aufgeschrieben, die ich im Traum sah und sie passte meistens.

Wie fühlen Sie sich in Ihrem Heimatort als Künstlerin angenommen?
Mattis: In einem Dorf sind die Menschen nicht so offen wie in der Stadt. Das erlebe ich immer wieder bei meinem Tag des offenen Ateliers. Es kommen überwiegend Leute von den umliegenden Ortschaften, sowie von Offenburg. Meine Arbeiten sind außerhalb des Ortes gefragt. 

Was schenkt Ihnen die Kunst?
Mattis: Kunst ist für mich die Möglichkeit, die Themen, die mich beschäftigen, sichtbar zu machen und sie auf diesem Weg mit dem Betrachter zu teilen.

Was schenkt Ihre Kunst der Gesellschaft?
Mattis: Die Bedeutung der Kunst liegt in ihrer Wirkung auf den Menschen.

www.renate-mattis.de.

NÄCHSTEN SAMSTAG: Der Schutterwälder Künstler Gerhard Ohnemus. Unsere Serie »Künstlergespräche« erscheint jeden Mittwoch und Samstag.

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