Die Literatur ist noch immer ihr Metier
Die langjährige Ortenberger Gemeinderätin Jutta Collmann feiert heute, Samstag, ihren 70. Geburtstag. Die frühere Lehrerin am Wirtschaftsgymnasium ist vielfach engagiert – in der Stadtbibliothek Offenburg, aber auch, wenn es um ein Theaterstück im Ort geht.
»Ich bin bis zum letzten Tag gern in die Schule gegangen!« Jutta Collmann, die 38 Jahre am Wirtschaftsgymnasium in Offenburg Geschichte und Deutsch unterrichtete, glaubt man diesen Satz aufs Wort – engagiert sie sich doch auch nach der Pensionierung mit vollem Einsatz für einen Kernbereich ihrer beruflichen Tätigkeit, nämlich die Vermittlung von Literatur an die nächste Generation. Als Gründungsvorsitzende des Freundeskreises der Stadtbibliothek sorgt sie mit dafür, dass hochwertige Veranstaltungsreihen und Extras in der Ausstattung vor allem der Kinder- und Jugendabteilung der Offenburger Stadtbibliothek finanziert werden.
Die Jubilarin wurde als Jutta Lürig »in der Nähe von Rotenburg an der Wümme« in der Lüneburger Heide geboren und ging in Essen zur Schule. Auf das Abitur 1966 an der Maria-Wächtler-Schule, wo sie in diesem Jahr bereits mit ihren Schulkameradinnen das »Goldene Abitur« feierte, folgte das Studium der Fächer Germanistik und Geschichte zunächst an der damals neu gegründeten Ruhr-Universität Bochum und ab 1968 in Freiburg im Breisgau.
Die Liebe zum Lehrerberuf gab sie übrigens unverfälscht an die nächste Generation weiter: Tochter Verena unterrichtet die gleichen Fächer wie ihre Mutter, nur in Mannheim. In Freiburg lernte Jutta Lürig den Juristen Jürgen Collmann kennen, 1971 wurde geheiratet. Im selben Jahr machte die Jubilarin das erste Staatsexamen und wurde dann Referendarin am Wirtschaftsgymnasium in Offenburg – wo sie bis zur Pensionierung 2010 blieb.
Ihren Mann überzeugt
Die Stadt an der Kinzig gefiel ihr so gut, dass sie auch ihren Ehemann überzeugte, in Offenburg zu bleiben. 1975 kam Sohn Björn, 1982 Tochter Verena zur Welt. Im selben Jahr zogen Collmanns nach Ortenberg, wo Jutta Collmann von 1989 bis 2009 im Gemeinderat saß. Acht Jahre war sie auch im Ältestenkreis der Auferstehungsgemeinde. Bis heute gehört sie zur Gruppe »Kunst im Rathaus« und ist Vorstandsmitglied beim Sozialen Netzwerk Ortenberg, kurz Sono. Mit voller Begeisterung widmet sie sich dem Freundeskreis der Stadtbibliothek.
In jüngster Zeit hat Jutta Collmann die Geschichte der Gertrud von Ortenberg so aufbereitet, dass ein Theaterstück entstehen konnte. Dabei kam der studierten Germanistin ihre Kenntnis des Mittelhochdeutschen zugute. Reisen und Bücher begeistern die Eheleute Collmann. Am wichtigsten ist für Oma Jutta und Opa Jürgen ihr vierjähriger Enkel Lior.