Offenburg
Die Vergangenheit lebt auf
Regina Heilig
26. April 2010
Zusatzinhalte nur mit verfügbar - jetzt informieren
Der Freiheitstag 2010 am Sonntag, 12. September, wird ganz anders werden als in den vergangenen Jahren: Kulturchef Simon Moser stellte im Salmen die Rahmenbedingungen vor, um Menschen zum Mitmachen zu gewinnen.
Offenburg. Am Donnerstagabend stellte Kulturamtschef Simon Moser im Salmen – zum Ausweis der ernsthaften Absichten schmückte selbst bei diesem Arbeitstermin eine Girlande mit gelb-roten Bändeln die Bühne – sein ehrgeiziges Programm vor und erläuterte vor allem die Mitmachmöglichkeiten.
Der Freiheitstag 2010 wird sich rund um den Salmen, im Karree Lange Straße, Kesselstraße und Bauerngasse abspielen und sowohl die Hecker- als auch die Biedermeiergruppe, die Hexenzunft und die Althistorische Narrenzunft, die Stadtkapelle und weitere Musikkapellen wie die »Badische Babbelband« oder den Altenburger Posaunenchor sowie zahlreiche Ortsteil-Vereine zusammenführen.
Vereine und Einzelpersonen bekommen die Gelegenheit, sich auf der einen Seite mit Beiträgen zum Programm, andererseits mit Verkaufsständen im Stil der späten 1840er Jahre zu beteiligen. Nur beides zusammen ist genehmigt; zur Not muss ein Verein, der nur bewirten will, sich mit einem anderen, der zum Programm beiträgt, zusammentun.
Mit dem Festbieranstich um 12 Uhr beginnt das Programm, das ein »Volkschor« und ein historischer Umzug maßgeblich mitbestimmen sollen, das aber auch Raum für Einzelaktionen und Spielszenen bietet. Um 14 Uhr sind auf der Salmentreppe Szenen aus der Badischen Revolution vorgesehen, für die Moser »schon einen kleinen Text geschrieben« hat – »basierend auf damaligen Spitzel-Protokollen, die noch erhalten sind«. Nicht nur beim Text will er die Authentizität möglichst wahren: »Keine Mikros und nichts, wir sind 1847.«
Der Tag soll einen klar definierten Abschluss finden, gedacht ist an eine »Nachtwächter-Szene«. Hier brachte Oliver Felsen eine Idee ein, welche die Vereinsvertreter an diesem Donnerstag im »Salmen« sofort begeisterte: »Warum nicht den Bogen schlagen zu 1949, als mit dem Grundgesetz die Forderungen des Volkes von 1847 zum ersten Mal in Deutschland verwirklicht wurden?«
VHS bietet Nähkurse an
Moser nutzte den Info-Abend vor allem, um die Mitmachmöglichkeiten vorzustellen, zu denen sich interessierte Bürger und Vereine nach wie vor melden können: Das Rahmenprogramm, die Szenen auf der Treppe, der Umzug oder der »Hock in Kostümierung« bieten Gelegenheit, aber auch die Herstellung von Deko oder die Hilfe beim Auf- und Abbau.
Und falls das seit 1997 auf dem Dachboden verstaubende Biedermeiergewand inzwischen zwickt: »Wir haben die Kooperation der Volkshochschule gewinnen können – die bieten einen Nähkurs an.«
Termine & Kontakt
Probentermine für den Volkschor: 18. Mai, 15. Juni und 15. Juli, jeweils um 20 Uhr im Salmen, 22. Juli 20 Uhr in der Musikschule (mit Stadtkapelle) und Generalprobe am 10. September um 19 Uhr im Salmen. Interessierte Sänger können jederzeit teil nehmen. Die Liedtexte werden ins Internet gestellt.
Kontaktadresse:
Simon Moser: • 0781 / 82-2298, simon.moser@offenburg.de
Marlon Grieshaber: • 0781 / 82-2250, marlon.grieshaber@offenburg.de
Christian Kessler: • 0781 / 82-2575, christian.kessler@offenburg.de