Offenburg

Die Volksbank schließt drei Filialen

Christian Wagner
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24. März 2017
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Die Volksbankfiliale in Zell-Weierbach schließt zum Juni, ein SB-Angebot bleibt. Auch die Sparkasse erwägt, sich aus dem Rebort zurückzuziehen.

Die Volksbankfiliale in Zell-Weierbach schließt zum Juni, ein SB-Angebot bleibt. Auch die Sparkasse erwägt, sich aus dem Rebort zurückzuziehen. ©Ulrich Marx

Die Volksbank in der Ortenau schließt drei Filialen rund um Offenburg: Zell-Weierbach und Ortenberg werden mit dem Beratungscenter Oststadt zusammengelegt. Die Kunden aus Zunsweier müssen ihre Bankgeschäfte in Elgersweier erledigen. An allen Standorten sollen aber SB-Center – sprich: Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker – bleiben.

Was in Zell-Weierbach schon seit Wochen gemunkelt wird, hat sich gestern bewahrheitet. Die dortige Volksbankfiliale schließt und wird zum Juni ebenso wie die Filiale in Ortenberg mit dem Beratungscenter Oststadt in der Weingartenstraße zusammengelegt. Das gaben gestern bei der Bilanzpressekonferenz die Volksbankbosse Markus Dauber, Andreas Herz und Clemens Fritz bekannt. Auch die Filiale in Zunsweier wird im Laufe des Jahres geschlossen. Die Kunden finden dann in Elgersweier ihre Ansprechpartner. Das Filialnetz der Volksbank in der Ortenau schrumpft damit von 39 auf 36.

Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung sei eine deutlich geringere Frequenz in den Zweigstellen festzustellen, führte Volksbankvorstand Clemens Fritz aus. Er kündigte vor diesem Hintergrund an: »Die Überprüfung und Optimierung des Geschäftsstellennetzes bleibt eine Daueraufgabe.« 

Neben der sinkenden Frequenz sei an den kleinen Standorten ein Gesamtangebot, wie es der Kunde erwarte, oft nicht mehr darstellbar, sagte Fritz. Außerdem seien kleinere Filialen auch für die Mitarbeiter unattraktiv. Junge Kräfte wollten dort nicht lange bleiben. »Wir stellen fest, dass der Wohnort gar nicht mehr als Hauptanlaufstelle gebraucht wird«, sagte Fritz weiter. Oft würden die Bankgeschäfte dort erledigt, wo der Arbeitsplatz sei. 
Im Fall von Zell-Weierbach, Ortenberg und Zunsweier sei der nächste Standort gerade mal zwei Kilometer entfernt, ergänzte Fritz. Das Beratungscenter Oststadt werde überdies »aufgefrischt«, die Parkplatzsituation habe man bereits verbessert.

Gesundheitszentrum?

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Was mit der Gebäude in Zell-Weierbach passiert, in dem einst 30 Menschen arbeiteten, dazu wollte Fritz noch keine Aussagen machen. OT-Informationen zufolge sollen Investoren und ein örtlicher Betrieb für das große Grundstück in Filetlage bereits Interesse bekundet haben. Falls das Areal entwickelt wird, solle dies auf jeden Fall einen Mehrwert für Zell-Weierbach bringen, sagte Ortsvorsteher Willi Wunsch auf OT-Anfrage. Er könne sich unter anderem ein kleines Gesundheitszentrum mit Apotheke und Arztpraxen vorstellen.

Beratung am Küchentisch

Die Digitalisierung sei längst Alltag in der Gesellschaft und kein Schnupfen: »Sie geht nicht mehr weg«, betonte Fritz. Deshalb stelle sich die Volksbank in der Ortenau mit ihrem Angebot auf den wachsenden Online-Bedarf der Kunden ein. Während die Beratung via Bildschirm in den Filialen 2.0 im Gesundheitszentrum, am Stadtbuckel und in Legelshurst nicht gerade Massenphänomene auslöse, was man auf das Diskretionsbedürfnis der Kunden zurückführt, verspricht sich die Volksbank einiges von ihrem neuen Projekt »V@ON«, die eine Online-Beratung via Computer ermöglicht. »Der Berater kann dem Kunden zu Hause am Küchentisch unser Angebot auf den Bildschirm zaubern«, so Fritz.

Da die Zukunft »hybrid« sei, wolle man aber weiter ein Filialnetz vorhalten für die Kunden, denen der persönliche Kontakt lieber sei. Außerdem baue man Selbstberatungs- und Selbstentscheidungstools auf für Kunden, die sich auf diesem Wege informieren möchten.

INFO: Die Volksbank in der Ortenau hat 507 Mitarbeiter, 250 in der Hauptstelle in der Okenstraße. 53 Mitarbeiter sind in der Tochtergesellschaft First Cash Solution beschäftigt, die Zahlungssysteme anbietet und 2016 ein Provisionsergebnis von rund sieben Millionen Euro erwirtschaftet hat.

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