Dieses Mal geht’s ins Elsass
Sie rollen wieder – am Freitag und Samstag, 5. und 6. Juni, gastiert die Oldtimer-Rallye Paul Pietsch Classic in der Stadt. Die Route am Freitag führt die Fahrer dieses Mal ins Elsass, wo sie auf den Spuren von Paul Pietsch wandeln und Bugatti einen Besuch abstatten.
Glänzender Lack, historische Karossen und röhrende Auspuffe: Am Freitag und Samstag, 5. und 6. Juni, findet die vierte Paul Pietsch Classic in Offenburg statt. Bei der Oldtimer-Rallye werden 104 Wagen starten, wie die Veranstalter, von der »Motor Presse« aus Stuttgart, gestern bei einem Pressegespräch bekannt gaben. »Darunter werden auch zwei Autos sein, die einst Paul Pietsch gehörten«, erklärte Harald Koepke, Organisationsleiter der Paul Pietsch Classic. Eines von ihnen ist ein Mercedes-Benz 600 SEC, der mit der Nummer 104 starten wird und mittlerweile im Besitz des Luxemburgers Guy Müller ist.
Die Fahrer werden am Freitag auf den Spuren von Paul Pietsch, dem inzwischen verstorbenen Namensgeber der Rallye und Gründer der »Motor Presse«, wandeln. Denn zum ersten Mal führt eine Strecke ins Elsass. »Die Oldtimer werden Station bei Bugatti in Molsheim machen. Schließlich holte dort Paul Pietsch als junger Rennfahrer 1931 im Alter von 20 Jahren seinen ersten Rennwagen ab«, erklärte Stefan Braunschweig, Leiter der Unternehmenskommunikation der »Motor Presse«. Ettore Bugatti habe es sich nicht nehmen lassen und persönlich mit dem jungen Freiburger über den Kaufpreis verhandelt.
»Bei Bugatti gibt es auch eine kleine Geschicklichkeitsprüfung, immerhin fordert die viele Kurbelei durch die Vogesen genug Konzentration. Schließlich haben die Wagen keine Servolenkung«, sagte Koepke. Wie in den vergangenen Jahren kommt es bei der Rallye nicht auf Schnelligkeit, sondern auf höchste Präzision an. In elf Wertungsprüfungen müssen die Fahrer zeigen, was sie können. »200 Meter in 25 Sekunden zurücklegen« lautet beispielsweise eine Aufgabe.
»Rollendes Automuseum«
Im »rollenden Automuseum«, wie Koepke es nennt, gibt es natürlich auch besondere Hingucker. So ist laut dem Organisationsleiter der Paul Pietsch Classic ein Rally AZ mit Baujahr 1924 das älteste teilnehmende Fahrzeug. Auch einen BMW 507, Baujahr 1957, sowie einen Mercedes-Benz 300 SL, Baujahr 1958, können die Besucher hautnah bestaunen.
Auch einige Prominente sind wieder dabei. Darunter Hans-Joachim Stuck, Präsident des Deutschen Motor-Sport-Bunds, und der zweifache Rallye-Weltmeister Christian Geistdörfer. Erstmals werden die Streckenverläufe im Internet abrufbar sein. Besucher können damit vorab den für sie besten Beobachtungspunkt auswählen, und zwar unter http://map.yellowfox.de/eventportals/rallye/index.php.
Die Routen und gute Möglichkeiten zum Bewundern der Oldtimer
Das Programm der Paul Pietsch Classic:
◼ Donnerstag, 4. Juni: 13 bis 21 Uhr Akkreditierung der Teams und technische Abnahme auf dem Kulturforum.
◼ Freitag, 5. Juni:
ab 8.30 Uhr Startaufstellung auf dem Kulturforum, 9.01 Uhr Start zur Elsass-Etappe über 227 Kilometer, ab 9.45 Uhr Abstecher bei Bugatti in Molsheim, 10.30 Romanswiller, 11 Uhr Abreschvillee, 12 Uhr Mittagspause am Col du Donon, 13.30 Uhr Col de la Charbonnière, 13.45 Uhr Mont-St.-Odile, 14 Uhr Obernai, ab 15 Uhr Zieleinlauf auf dem Offenburger Marktplatz, Parkplatz für die Fahrzeuge auf dem Marktplatz.
◼ Samstag, 6. Juni:
ab 8 Uhr Startaufstellung auf dem Kulturforum, 8.31 Uhr Start zur Schwarzwald-Etappe über 217 Kilometer, einige Durchfahrtszeiten sind 8.33 Uhr Ortenberg, 8.40 Uhr Gengenbach, 9.20 Uhr Dorotheenhütte, Wolfach, 9.55 Uhr Langenschiltach, ab 10.30 Uhr Mittagspause in der »Schönen Aussicht« bei Hornberg, 12 Uhr Schonach, 12.10 Uhr Furtwangen, 13 Uhr Waldkirch, 13.05 Gutach, 13.15 Freiamt, Kurhaus, 14.25 Schuttertal, 14.35 Uhr Seelbach, 14.40 Reichenbach, 14.45 Uhr Lahr, 14.55 Uhr Zunsweier, ab 15 Uhr Zieleinlauf auf dem Offenburger Marktplatz, Parkplatz für die Fahrzeuge auf dem Marktplatz.
◼ Autostadt: Auf dem Marktplatz in Offenburg erleben die Besucher am Stand der »Autostadt« aus Wolfsburg vier Exponate aus der »Zeit-Haus«-Sammlung. Und zwar das Benz »Velo Comfortable«, der Peugeot Bébé, der Koco 4/12 und der Begründer einer Legende: Der Bugatti Type 15, das erste Auto, das Ettore Bugatti unter eigenem Namen gebaut hat. Während diese Wagen auf dem Marktplatz bewundert werden können, lässt das Automobilmuseum fünf Fahrzeugpaare bei der Paul Pietsch Classic mitrollen. Mit dabei sind unter anderem Oldtimer von Volkswagen,
Citroën, Porsche, Renault.
◼ Gute Gelegenheiten:
Die Möglichkeit, alle 104 mitfahrenden Oldtimer auf einmal zu sehen, bietet sich jeweils beim Start und beim Zieleinlauf. Wer ins Elsass fahren möchte, für den bietet sich laut den Veranstaltern am Freitag um 14 Uhr die Ortsdurchfahrt in Obernai zum Gucken an. Am Samstagmorgen um 8.40 Uhr rollt die Rallye durch Gengenbach – das ist ebenso eine gute Gelegenheit wie die Dorotheenhütte in Wolfach um 9.20 Uhr.
Für Gespräche mit den Fahrern und fürs Fotografieren der historischen Wagen können die einstündigen Mittagspausen gut genutzt werden. Am Samstag ist die Pause ab 10.30 Uhr in der »Schönen Aussicht« bei Hornberg. Um 13.15 Uhr fahren die Oldtimer am Kurhaus in Freiamt vorbei – ebenfalls eine gute Möglichkeit, um die Autos hautnah zu bewundern, so die Veranstalter. tap