Ein Amphitheater auf dem Georg-Monsch-Schulhof?
Zum Schuljahr 2019/2020 wird die Georg-Monsch-Schule zur Ganztagsgrundschule. In den Herbstferien beginnt bereits der Umbau. Doch wie muss der Schulhof einer Ganztagsschule aussehen? Am Freitagnachmittag trafen sich Lehrer, Sozialarbeiter, Erzieher und Eltern auf dem Schulhof der »Monsch«, um sich in einer Zukunftswerkstatt über mögliche Gestaltungen im Außenbereich auszutauschen.
Über sieben Millionen Euro fließen laut Schul- und Finanzbürgermeister Hans-Peter Kopp in den Umbau der Georg-Monsch-Schule in Offenburg. Denn zum Schuljahr 2019/2020 wird die Schule zu einer Ganztagsgrundschule.
Attraktiver gestalten
Sie werde komplett »in Schuss« gebracht, betonte Kopp am Freitag auf dem Schulhof der Georg-Monsch-Schule. Im Zuge einer Zukunftswerkstatt sollten Lehrer, Erzieher und Eltern am Nachmittag gemeinsam Ideen erarbeiten, wie der Schulhof attraktiver gestaltet werden kann. »Wir fangen bereits in den Herbstferien mit den Baumaßnahmen an«, sagte Andreas Kollefrath, der Leiter des Fachbereichs Hochbau, Grünflächen und Umweltschutz.
»Wir beginnen mit einem Aufzug und einem Treppenturm.« Dazu müssten der Fahrradkäfig und die Überdachung entfernt werden. Mehr als 30 Teilnehmer, darunter Lehrer, Eltern, Erzieher und Sozialarbeiter wurden in vier Gruppen aufgeteilt. »Wie sieht das Konzept aus?«, fragte Anette Lampe, Leiterin des Stadtteil- und Familienzentrums Oststadt, in die Runde und bat ihre Kollegen, es vorzustellen.
Die Stadtteil- und Familienzentren Innenstadt und Oststadt mit der freien Kindertagesstätte Schneckenhaus werden zum Schuljahr 2019/2020 für die Georg-Monsch-Schüler Angebote bieten. Denn Schule ist laut Michael Fallenbüchel, Sozialarbeiter des Stadtteil- und Familienzentrums Oststadt, mehr als nur Bildung. »Es geht nicht nur um Unterricht.« Die Schüler müssten bei einer Ganztagsschule mehr geboten bekommen, wie ein erweitertes Bildungsangebot (EB). Ob nun Ausflüge, Capoeira-Kurse oder einfach nur zusammen basteln – der Ausgleich sei wichtig. »Gemeinsam eine Schule entwickeln« liege auch Julia Roth-Herrmann, Lehrerin der »Monsch«, am Herzen.
»Was hat Ihnen in der Schulzeit gefehlt?« Fallenbüchel bat eine Gruppe, sich zurückzuerinnern, um Ideen für einen neuen Schulhof zu sammeln. »Ich denke, dass sich auf diesem großen Platz eine Plattform gut machen würde, eine Art Bühne«, schlug eine Erzieherin vor. Das Wort »Amphitheater« fiel nicht nur bei einer Gruppe.
Mehr Grün, kein Beton
Ob nun Beleuchtungsmöglichkeiten, Sitzgelegenheiten aus Holz, ein Lärmschutz, Kletterelemente, ein Fußballkäfig oder eine Überdachung, unter dem die Schüler bei schlechtem Wetter Schutz suchen können – die Post-its der Teilnehmer der Zukunftswerkstatt waren nicht wenige. Ganz im Gegenteil, die verschiedenen Gruppe hatten viele Vorschläge, und doch waren drei Anregungen bei allen vier Gruppen aufgezählt worden: Dass der Schulhof mehr Grünflächen brauche, eine Bühne wurde gewünscht und ein individueller Rückzugsort für die Schüler, die in der Pause auch die Möglichkeit haben, alleine zu sein.
»Ich wohne hier schon immer, aber ich finde, dass der Schulhof nicht klar erkennbar ist«, betonte eine Mutter. Diese fehlende Trennung von Schule und öffentlichem Raum bemängelten auch viele andere Gruppenteilnehmer. Es müsse kein Zaun sein, aber eine optische Grenze geschaffen werden, um den Schulhof zu kennzeichnen, wünschte sich eine Lehrerin.
Doch Sozialarbeiter Fallenbüchel blieb skeptisch. »Ich glaube, mit einem offenen Raum müssen wir leben. Und vielleicht müssen wir uns von dem Begriff Schulhof, wie wir ihn kennen, verabschieden.«
PRÄSENTATION: Die Vorschläge der Zukunftswerkstatt werden am Donnerstag, 6. Oktober, von Mitarbeitern aus den Einrichtungen Stadtteil- und Familienzentrum Innenstadt und Oststadt sowie Kindertagesstätte Schneckenhaus ausgewertet. Am 24. November können alle Interessierten, die Ergebnisse im SFZ Oststadt ab 19 Uhr sichten und priorisieren.