Ein Bummel der anderen Art
Statt Obst und Gemüse gibt es Zahlen und Zeitpläne: Der Informationsaustausch soll im Mittelpunkt des »Innenstadt-Markts« am Dienstag, 10. März, stehen. An verschiedenen Ständen werden die einzelnen Projekte zur Innenstadtentwicklung vorgestellt – und die Bürger sollen die Möglichkeit bekommen, Einfluss auszuüben.
Offenburg. Auf den großen Korb oder die Einkaufstasche können die Besucher des »Innenstadt-Markts« am Dienstag, 10. März, verzichten. Dort werden sie nämlich Kartoffeln oder Feldsalat genauso wenig finden wie Blumen, Käse oder Kräuter. Stattdessen sollen sie mit jeder Menge Informationen nach Hause gehen – und mit dem Gefühl, dass sie sich einbringen und etwas bewirken können, wenn es um ihre Stadt geht.
Gegenstadt des »Innenstadt-Markts« sind die rund sechs Millionen Euro kostenden Maßnahmen, die der Gemeinderat vor einem knappen Jahr im Rahmen des Entwicklungskonzepts Innenstadt beschlossen hat und die bis 2018 umgesetzt werden sollen. Dazu gehören unter anderem die Neugestaltung des »Ostflügels« und damit des Bereichs, der Lindenplatz, Lange Straße, Gustav-Rée-Anlage und Steinstraße umfasst. Dazu läuft derzeit der Wettbewerb. Auf den 20. Mai ist die Sitzung des Preisgerichts terminiert, im Herbst soll die Entwurfsplanung fertig sein.
Verschiedene Stände
Es sei »keine Frontal-Situation«, vielmehr handle es sich um ein »niederschwelliges Begegnen«, sagte Oberbürgermeisterin Edith Schreiner gestern beim Pressegespräch im Rathaus. Die Bürger könnten in der Zeit von 19 bis etwa 21.30 Uhr kommen und gehen, wie sie möchten und dabei mit den jeweiligen Projektverantwortlichen ins Gespräch kommen. Wie beim Wochenmarkt soll es verschiedene Stände geben.
»Wir wollen Projekte aufzeigen und sagen, wie es weitergeht«, so Schreiner. Wichtig sei es, an den ursprünglichen Prozess der Bürgerbeteiligung anzuknüpfen. Schließlich gebe es immer wieder den Vorwurf, dass die Bürger erst eingebunden werden, dann lange nichts hören und schließlich eine Entscheidung fällt. Bei der Veranstaltung in der kommenden Woche gehe es »um ein Mitmachen, um einen Dialog«.
Wie Silke Moschitz, Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung ausführte, geht es sowohl darum, Rückmeldungen zu den Vorhaben zu bekommen als auch zu der neuen Veranstaltungsform. »Wir wollen auch abfragen, wie die Veranstaltung ankommt«, so Moschitz, die beim Freiburger Moderationsbüro »Südlicht« gearbeitet hat und derzeit als Elternzeit-Vertretung von Kirstin Niemann bei der Stadt Offenburg tätig ist. Ein entscheidender Vorteil aus ihrer Sicht: Die Hemmschwelle sinkt. Wer sich scheue, bei einer Großveranstaltung vor 100 Menschen das Wort zu ergreifen, tue sich in diesem Rahmen leichter.
TERMIN: Der »Innenstadt-Markt« findet am Dienstag, 10. März, von 19 bis circa 21.30 Uhr im Salmen, Lange Straße 52, statt. Um 20 Uhr wird OB Edith Schreiner die interessierten Bürger begrüßen.
Das Konzept
Um die Offenburger Innenstadt attraktiver zu gestalten, bis das Einkaufszentrum auf dem Sparkassenareal eröffnet wird, wurde das Entwicklungskonzept Innenstadt auf den Weg gebracht. Es ist auf zehn Jahre angelegt und soll in drei Phasen bis 2025 umgesetzt werden. Zu den ersten Maßnahmen zählt die Umgestaltung von Lindenplatz, Lange Straße, Gustav-Rée-Anlage und Steinstraße. Bis 2018 soll auch der Bahnhof angepackt werden.