Ein höchst kurzweiliger Abend
Zu seinem Herbstkonzert hat am Samstag der Männergesangverein Griesheim in die Gottswaldhalle eingeladen. Dabei kamen nicht nur Freunde des Chorgesangs auf ihre Kosten. Einen musikalischen Leckerbissen bot auch ein Mundharmonika-Quartett.
Offenburg-Griesheim. Das Herbstkonzert des Griesheimer Männergesangvereins ist eine echte Traditionsveranstaltung. Doch das heißt nicht, dass man gegenüber Neuerungen nicht aufgeschlossen ist. So traten die Sängerinnen und Sänger nicht nur in neuen Outfits auf, auch bei der Moderation gab es einen Wechsel. Hatte rund 20 Jahre lang der Vorsitzende Walter Bär durch das Programm geführt, so setzte man in diesem Jahr auf ein Trio, bestehend aus Kirsten Feger, Elke Sommer und Heribert Glatt.
Viel Abwechslung
Doch nicht nur das lockerte den Abend auf. Schon alleine das Motto »Mit Liedern rund um die Welt« versprach viel Abwechslung. So ging die musikalische Reise mit italienischen Melodien, traditionellen englischen Weisen über Seemannslieder, die das Fernweh besangen, über den halben Erdball.
Aber auch die Gliederung des Abends ließ keine Langeweile aufkommen.
Den Auftakt machte der Männerchor des Vereins mit einem recht klassischen Repertoire, zu dem etwa der Marsch »Frei weg« gehörte. Der Frauenchor bot eine große Bandbreite an Liedern. So reichte sie mit »Scarborough Fair«, einem englischen Volkslied, vom 16. Jahrhundert bis in die 1990er- Jahre mit »Circle of Life« aus dem Musical »Der König der Löwen«. Beim gemeinsamen Auftritt der Frauen und Männer stand die Tschaikowski-Kompostion »Cappriccio« und das schwermütige Lied »Wenn der Sommer kommt« auf dem Programm.
Abwechslung bot auch der Auftritt des Gesangvereins Frohsinn aus Hesselhurst, etwa mit dem Soldatenlied »Diese flotte Melodie« und »Mich trägt mein Traum« von Abba. Zu dem erstmaligen Gastspiel war es gekommen, weil beide Chöre von Dirigentin Alexandra Lauer geleitet wurden. Die Klavierbegleitung hatte an dem Abend Adrian Sieferle übernommen. Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt der Mundharmoniker, bestehend aus Elke Ohl (1. Stimme), Michael Oßwald (2. Stimme), Klaus Schütz (Akkord-Instrument) und Nico Schuster (E-Bass). Das Quartett steht unter der Regie von Elke Ohl, einer »Koryphäe an der Mundharmonika«, wie Walter Bär, Vorsitzender des MGV, sie bezeichnete.
Ohl war in ihrer Jugend deutsche Meisterin und zweimal Vize-Weltmeisterin auf dem Instrument. Wer damit bislang nur Wander- und Seemannslieder verbunden hat, der wurde an diesem Abend eines Besseren belehrt. Das Instrument ist durchaus auch konzertant einzusetzen, wie Ohl in einem kurzen Interview mit Moderator Heribert Glatt erklärte. Mit der chromatischen Mundharmonika können alle Halbtöne abgedeckt werden, erläuterte sie, sodass damit jeder Musikstil gespielt werden kann.
Entsprechend abwechslungsreich waren dann auch die Darbietungen der vier Musiker.
Eine Mischung aus Klassik, Pop und Folklore bekamen die Besucher zu hören, so etwa einer der ungarischen Tänze von Johannes Brahms, Melodien aus dem Musical »Hair« sowie ein Abba-Medley.