Kammermusikakademie: Ein Jubiläum voller Zufriedenheit
Die zehnte Internationale Kammermusikakademie (IKMA) in Gengenbach klingt am morgigen Sonntag mit dem GalaKonzert in der Stadthalle ab 18 Uhr filigran aus. Felix Gottlieb, Initiator und Vorsitzender dieser Akademie, zeigt sich sehr zufrieden mit dieser Jubiläumsausgabe.
22 hochbegabte junge Talente aus zwölf Nationen nehmen seit knapp einer Woche am diesjährigen Meisterkurs der Internationalen Kammermusikakademie (IKMA) in Gengenbach teil. Es liegt in der Natur der so hochkomplexen und anspruchsvollen klassischen Musik, dass Felix Gottlieb die Frage verneint, ob denn diese zehnte IKMA perfekt verlaufe. Der Musik-Professor, von Beginn an als Gründer dieser gefragten Akademie einer der Dozenten, lächelt dabei. »Wir sind wieder sehr zufrieden hier in Gengenbach«, erklärt Gottlieb, der nach wie vor der Akademie vorsteht, dessen Vorbild die Internationale Klavierakademie in Murrhardt war, ebenfalls ein Kind von Gottlieb, der seine Karriere am Moskauer Konservatorium begann und in seinem ersten Studienjahr beim Wettbewerb des Tschaikowsky-Konservatoriums den ersten Preis für die beste Mozart-Interpretation gewann.
Nach seinem Klavierunterricht am Freitagmorgen übergab Gottlieb die Bühne der Stadthalle an Peter Bruns aus Leipzig, erstmals Dozent der IKMA. Der gebürtige Berliner ging sodann an die Feinarbeit mit Rebecca Krieg aus Karlsruhe. Seit 2005 ist er als Professor für Violoncello an der Musikhochschule in Leipzig tätig, wie zuvor schon in Dresden. Meisterklassen führten Bruns in viele Städte Deutschlands, Europas, nach New York, Seoul, Tokio, Australien und Schweden. Er zählt zu einem der führenden deutschen Cellisten, ist Solist vieler großer Orchester, wie das Berliner Sinfonieorchesters, tritt zunehmend auch als Dirigent in Erscheinung, ist Künstlerischer Leiter des Mendelssohn Kammerorchesters Leipzig, mit dem er eine eigene Konzertreihe gestaltet, und spielt auf einem Instrument von Carlo Tononi (Venedig 1730), das sich im Besitz des legendären spanischen Cellisten Pablo Casals befand.
»Imaginäres Luftkissen«
»Drück voll rein, aber bleib locker dabei«, empfiehlt später im Gemeindehaus St. Marien Albrecht Breuninger mit klarer Gestik Adrian Kratzert aus Wiesloch und rät kurz darauf, an ein »imaginäres Luftkissen« zu denken. Der Musikprofessor an der Musikhochschule Karlsruhe ist fester Bestandteil der IKMA geworden. Als Solist debütierte Laurent Albrecht Breuninger als Zwölfjähriger mit dem Budapest Chamber Orchestra und konzertiert seitdem als Solist regelmäßig mit Orchestern im In- und Ausland.
Danach reisten die IKMA-Dozenten und -Absolventen nach Baden-Baden, um traditionell im Kurhaus ab 16 Uhr ein Konzert zu geben. Etabliert hat sich auch das Gala-Konzert am finalen Sonntag in der Gengenbacher Stadthalle. Ab 18 Uhr sind bei freiem Eintritt unter anderem Rebecca Krieg und Adrian Kratzert live zu hören. Auf dem Konzertprogramm stehen insgesamt 14 Werke unter anderem von Bach, Beethoven, Berio, Cassado, Schubert, Tschaikowsky und Ysaye.