Ein Piratenschiff im Bruch?
Bei seiner Sitzung am Dienstag präferierte der Ortschaftsrat Weier für den Spielplatz »Im Bruch« das »Piratenschiff Nummer 1«.
Offenburg-Weier (rxl). In ihrer Einführung erinnerte Ortsvorsteherin Gudrun Vetter in der Sitzung des Ortschaftsrates an die Geschichte des Spielplatzes »Im Bruch«: Zuletzt wurde dieser im Jahr 2001 für 50 000 Mark komplett umgestaltet. Damals halfen die Bürger ehrenamtlich beim Aufstellen der Spielgeräte mit. In den vergangenen Jahren waren an mehreren Geräten Mängel festgestellt worden. Im Haushalt 2014/2015 sind nun 40 000 Euro für ein neues Kombi-Gerät vorgesehen.
Genau definiert
»Wir haben eine ganz genau definierte Fläche, auf der wir arbeiten können«, begann Martin Maldener, in der Offenburger Verwaltung unter anderem für die Spielplätze zuständig, seine Ausführungen. Da zahlreiche Herstellerfirmen anbieten würden, ihre Spielgeräte »passgenau« in bestehende Spielplätze einzufügen, könne man bei diesem Projekt die externen Planungskosten sparen. Knapp wird es trotzdem, das war schnell klar: Denn während eine Firma sich bei ihrem Angebot an den bisherigen Geräten orientierte, machte die zweite ihr Angebot nach einem Votum der Weierer Kinder, die sich eindeutig für ein »Piratenschiff« aussprachen.
Mit einer Spanne von 15 000 bis 38 000 Euro unterschieden sich die Angebote im Preis erheblich. »Im Ortsteilbudget haben wir auch noch ein bisschen Luft«, beruhigte Vetter, »ich sehe kein Problem, dass wir für den Fallschutz selbst sorgen und den Abbau der alten Geräte ehrenamtlich organisieren.«
Ob man das Schiff bei einer späteren Neugestaltung auch versetzten könne, wollte Ortschaftsrat Christian Broß wissen. Maldener winkte ab: »Das wäre sehr aufwändig. Allein die Erstmontage kostet 7500 Euro netto.«
Ortschaftsrat Johannes Witt machte sich Gedanken über die Haltbarkeit: »2001 haben wir gesagt, wir machen was Gutes, das eine Weile hält – ich bin irritiert, das diese Geräte schon wieder unbenutzbar sein sollen.« Auf das Piratenschiff werde zwölf Jahre Garantie gegeben, so Maldener. Er rechne damit, dass die tatsächliche Haltbarkeit etwa um 15 Jahre liege. »Kinder, was meint ihr?«, wandte Gudrun Vetter sich dann an die jüngsten Besucher der Sitzung. Die vermissten zunächst eine »Röhrenrutsche«, die ganz oben auf ihrem Wunschzettel gestanden hatte.
»Dafür reicht das Budget auf keinen Fall«, bedauerte Martin Maldener. Klare Favoriten waren die beiden Entwürfe in Form eines Piratenschiffs – aber ist das nun mit oder ohne Turm, mit Hängebrücke oder Holzkonstruktion zum Balancieren attraktiver? Mit Mehrheit wurde die Variante 1 favorisiert. Der Ortschaftsrat folgte insoweit dem Votum der jungen »Experten«.
Andiskutiert wurde die Frage, ob man in Weier nicht auf einem der Spielplätze Wasserspiele anbieten könne. Angesichts der Kosten ist ein solches Projekt frühestens im neuen Doppelhaushalt denkbar.