Ein »Runder« und Silberhochzeit
Am heutigen Donnerstag feiert Werner Scheurer seinen 75. Geburtstag – nur einen Tag nach der silbernen Hochzeit mit seiner zweiten Ehefrau Elisabeth.
Zwar wurde Werner Scheurer am 24. November 1941 in Reichenberg im Sudetenland geboren, seine Familie stammt aber aus der Ortenau. Schon im Jahr 1570 war der Vorfahr Michael Scheurer »Stettmeister« in Gengenbach, was heute etwa dem Amt des ersten Bürgermeisters entsprechen würde.
Der Jubilar ist der vierte in einer Reihe von sechs Brüdern, von denen einer schon als kleines Kind verstarb. 1945, der Vater Josef war noch in Kriegsgefangenschaft, machte sich Mutter Josefine Scheurer mit vier Buben zu Fuß auf ins heimatliche Offenburg. Vier Wochen dauerte die abenteuerliche Reise.
Nach der Volks- und der Wirtschaftsoberschule, wo er 1961 das Abitur machte, besuchte Werner Scheurer die Pädagogische Hochschule und trat 1964 seine erste Stelle in Haslach an. Ein Jahr später heiratete er seine erste Frau Ursula, geborene Meßmer, die 1988 verstarb. Tochter Veronika und der leider auch schon verstorbene Sohn Matthias stammen aus dieser Ehe. Zwei Enkel und seit dem letzten Jahr auch Urenkel Luke machen dem Großvater und Uropa viel Freude.
Auf Haslach folgte eine Stelle als »Alleinlehrer« in Schnellingen, bevor der Jubilar sich zum Realschullehrer weiterbildete. Seit 1969 unterrichtete er fast 30 Jahre an der Realschule in Haslach, später in Offenburg und Renchen bis zur Pensionierung. Mathematik und katholische Religionslehre waren Werner Scheurers Fächer und er betont, dass die Schüler ihm bescheinigten: »Beim Scheurer versteht man Mathe!«
Kniffelige Rätsel
Noch heute liebt er knifflige mathematische Rätsel und eine Uhr, die seine zweite Ehefrau Elisabeth, geborene Heitz, ihm geschenkt hat, drückt alle Zahlen mit »drei Dreiern« aus – kombiniert mit den entsprechenden mathematischen Formeln.
Kennen gelernt haben Werner und Elisabeth Scheurer sich im Chor – und am Tag vor seinem fünfzigsten Geburtstag schlossen sie am 23. November 1991 den Ehebund. Gestern fand ein Dankgottesdienst anlässlich der silbernen Hochzeit statt.
»Ein Paukenschlag«
Werner Scheurer begann schon vor seinem 15. Geburtstag im Kirchenchor Heilig Kreuz zu singen. Viele Jahre sang er in St. Arbogast in Haslach, noch heute gehört er dem Kirchenchor Heilig Geist an. Ein weiteres Steckenpferd, das ihn weit über Offenburg und Haslach hinaus bekannt gemacht hat, ist die Geschichte. Zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen tragen seinen Namen, darunter allein 16 Kirchenführer. Besonders stolz ist der Jubilar darauf, dass er schon 1980 eine Arbeit über die »Badische Revolution« mit dem Titel »Schicksale Haslacher Revolutionäre« veröffentlicht hat – damals »ein Paukenschlag«, denn das Thema hatte keiner auf dem Schirm.
17 Jahre war Werner Scheurer Präsident der Chorvereinigung Concordia, seit 2004 steht er der Kolpingsfamilie Offenburg vor. Mit seiner Elisabeth unternimmt er oft Reisen, zuletzt auf den Spuren des »Christlichen Irland«.