Theresa Busam ist neue Weinprinzessin
Aktuelle und ehemalige Weinhoheiten aus Zell-Weierbach und Gengenbach haben bei der Frühlingsweinprobe in Zell-Weierbach 16 edle Tropfen des Jahrgangs 2014 vorgestellt. Die Jungwinzer präsentierten ihren ersten selbst ausgebauten Jahrgang. Neue Weinprinzessin ist Theresa Busam.
Offenburg-Zell-Weierbach. Ein Höhepunkt im Jahresverlauf ist für die Mitgliedswinzer vom Zeller Abtsberg die Frühlingsweinprobe mit der Vorstellung des neuen Jahrgangs. 16 Weine aus dem Jahrgang 2014 sind am Samstagabend im Burgundersaal der Winzergenossenschaft verkostet worden.Dabei lief es alles andere als reibungslos. »2014 wäre nach einem Bilderbuchfrühling durch die Kirschessigfliege fast zu einem Fiasko geworden«, sagte Vorstand Reiner End bei seiner Begrüßung.
Aber die Winzerschaft habe zusammengehalten, es wurde gemeinsam angepackt – und das Ergebnis seien Weine, die nicht nur in die Rubrik »marktfähig« einzustufen seien, sondern »eine super Qualität« aufwiesen, die Kunden und Mitgliedswinzer gleichermaßen zufriedenstelle.
»Heute können Sie riechen und schmecken, was aus Ihrer Arbeit des vergangenen Jahres geworden ist«, sagte die scheidende Zeller Weinprinzessin Mirjam Broß in ihrer letzten Ansprache vor der anstehenden Amtsübergabe an ihre Nachfolgerin Theresa Busam. »Im Wein sind die Jahre eingefangen und im Wein spiegelt sich das Leben«, philosophierten Broß und die amtierende Gengenbacher Weinprinzessin Hanna Mußler bei der Vorstellung zweier Fassproben von 2014er Spätburgunder Rotweinen.
Auch in diesem Jahr präsentierten wieder aktuelle und ehemalige Weinhoheiten aus Zell-Weierbach und Gengenbach die edlen Tropfen. »Ich find das klasse, die machen das sehr fachkundig und locker«, lobte der wohl älteste Proben-Teilnehmer, der Ehrenvorsitzende Max Hertenstein, die Weinpräsentationen.
Ob Carbarnet Dorsa Rose oder Rivaner – die Zeller Weine des aktuellen Jahrgangs, überzeugten die anwesenden Mitgliedswinzer. Besonders stolz zeigen sich die Winzer über ihren Nachwuchs. Die Jungwinzer finden sich regelmäßig zusammen und haben nun unter dem Motto »Herz und Hand«, mit einem 2014er Grauburgunder trocken ihren ersten eigenen ausgebauten Wein samt selbstentworfenem Etikett auf den Markt gebracht. Stefanie Isenmann, ehemalige Gengenbacher Weinprinzessin, stellte als Mitglied der Jungwinzer, das neue Markenzeichen des Winzernachwuchses vor.
Zells ehemaligen Weinhoheiten wie Jenny Wunsch, Nicole End, Kathrin Herp, Patrizia Falk und Simone Baßler gelang es ebenfalls, durch ihre einfühlsame und informative Weinansprache auch sämtliche Probenteilnehmer für den aktuellen Weinjahrgang zu begeistern. Musikalisch umrahmt wurde die Frühlingsweinprobe durch das Bläserensemble der Trachtenkapelle.
Porträt: die neue Weinprinzessin
Als erste Amtshandlung nach der Krönung und ihrer Eröffnungsansprache durfte Zell-Weierbachs neue Weinprinzessin Theresa Busam gleich ihren Lieblingswein, eine Gewürztraminer Spätlese, den Besuchern der Frühlingsweinprobe im Burgundersaal vorstellen. »Ich freue mich richtig auf das kommende Jahr als Zeller Weinprinzessin«, betonte die neue Zeller Repräsentantin für den Wein, die im Oktober ihren 18. Geburtstag feiert.
Die gebürtige Zell-Weierbacherin hat ihre Liebe zum Wein in die Wiege gelegt bekommen. Papa Meinrad und Mutter Kristina bewirtschaften im Nebenerwerb Rebberge, hauptsächlich mit Riesling und Müller-Thurgau. Opa Friedrich bewirtschaftete einen Rebberg, und Uropa Anton war nicht nur über Jahre hinweg zweiter Vorsitzender der WG, sondern auch Lieferant für Pfropfreben im Ort. Von ihrem Elternhaus im Obertal sind es nur wenige Schritte in die Weinreben.
Der Wunsch, Weinprinzessin zu werden, ist schon lange gereift. »Ich dachte noch, mit 17 bin ich zu jung dafür«, sagte sie. Das habe sich allerdings geändert, als WG-Vorstandsmitglied Reiner End »an einem Sonntagabend bei uns vor der Tür gestanden ist und mich gefragt hat, ob ich das Amt annehmen würde«, wie sie berichtete.
Die Abiturientin möchte nach ihrer Amtszeit gerne ins Ausland als Au-pair, bevorzugt in die USA. Theresa Busam ist Mitglied in der Narrenzunft und tanzt klassisches Ballett. Darüber hinaus spielt sie Querflöte in der Trachtenkapelle Zell-Weierbach. Angesichts der 30 Termine, die ihre Vorgängerin Mirjam Broß in ihrer Amtszeit absolvierte, ist die 17-Jährige gespannt darauf, was sie in den nächsten zwölf Monaten erwartet. Unterstützt wird sie dabei nicht nur durch ihre Familie, sondern auch vom Team der Zeller Abtsberg Winzer sowie von der WG Gengenbach.
Tradition in Zell-Weierbach: Nach der Frühlingsweinprobe wird im Hause der Prinzessinneneltern weitergefeiert. Und natürlich durfte dabei als äußerliches Ehrenzeichen neben der Krone und dem Dirndl auch ein Maibaum nicht fehlen.