Einweihung für Mühlbachpark ist am 7. Oktober
Der Mühlbachpark rund um die Villa Bauer mit Skulptur, Grünanlagen, Uferpromenade, neuer Mühlbachbrücke und Spielplatz soll am 7. Oktober eingeweiht werden. Ebenfalls noch in diesem Jahr soll die Erschließung des Spinnerei-Areals beginnen, wo die Soka-Bau bis Ende 2019 rund 270 Mietwohnungen erstellen will, teilte der städtische Projektleiter Erwin Drixler beim Ortstermin mit.
»Wie wenn es genau für hier gemacht worden wäre!«, schwärmt Erwin Drixler. Der städtische Projektleiter für das Sanierungsgebiet »Mühlbach« steht vor der Skulptur »Endlos« des Künstlers Werner Pokorny. Sie ziert künftig das Mühlbachufer und markiert den Eckpunkt des neuen Stadtquartiers, das derzeit auf dem Areal der alten Spinnerei wächst.
Die Skulptur stand von 1997 bis 2013 vor dem Gebäude der Mediclin in der Okenstraße, ehe sie im Munitionslager verschwand und nun am Mühlbachufer wieder einen geeigneten Platz erhält. Klaus-Peter Thees von Stahlbau Müller ist gemeinsam mit seinem Kollegen Georg Marschalkowski gerade dabei, das vier Tonnen schwere Kunstwerk aus Cortenstahl fachgerecht in Form zu bringen. Es war bei seinem Abbau in der Okenstraße mit dem Schneidebrenner zerlegt worden und muss nun wieder zusammengeschweißt werden, erzählt Thees, während sein Kollege die Schweißnähte glättet. Die Skulptur wird noch sandgestrahlt und erhält zudem ein Betonfundament – dann sind die Arbeiten abgeschlossen. Das Kunstwerk soll später über eine Grünfläche frei zugänglich sein.
Thees und Marschalkowski sind nicht die einzigen, die am Mühlbachufer werkeln. Entlang des Gewässers legen Arbeiter die neue Promenade an. Vor der Villa Bauer entsteht ein Vorplatz, und diverse Wege sind noch anzulegen. Das ist auch der Grund, weshalb der seit Wochen fertige Spielplatz noch nicht geöffnet ist: »Wir haben es lange überlegt, aber die Verkehrssicherheit ist derzeit aufgrund der Bauarbeiten noch nicht gegeben«, sagt Drixler und blickt in Richtung des 1,50 Meter tiefen Grabens, der entlang des Spielplatzes verläuft.
Das ganze Areal soll am 7. Oktober mit einem »riesengroßen Fest« eingeweiht werden, kündigt der Projektleiter an. Eventuell haben die Kinder Glück, und sie können den Spielplatz früher in Beschlag nehmen. Es sei möglich, dass die neue Brücke und das Spielareal vor der Einweihung genutzt werden dürfen, sagt Drixler.
Soka-Bau stellt Bauantrag
Das Areal rund um die Villa Bauer ist ein Mosaikstein im Sanierungsgebiet »Mühlbach«, in dem bis 2020 rund 700 Wohnungen entstehen werden. Den Löwenanteil davon erstellt die Soka-Bau aus Wiesbaden mit ihren 270 Mietwohnungen auf dem Spinnerei-Areal. »Der Bauantrag soll noch im September eingehen. Die Erschließung beginnt im Herbst«, betont Drixler. Im Frühjahr 2017 will die Soka-Bau loslegen. Zweieinhalb Jahre Bauzeit hat sie veranschlagt, dann ist das ehemalige Spinnerei-Areal bebaut.
Investor gesucht
Nachdem das Vorhaben, ein kreativwirtschaftliches Zentrum im Weberei-Hochbau zu errichten, gescheitert ist, sucht die Stadt einen Investor für das denkmalgeschützte Gebäude. Die Ausschreibung wurde am Samstag im Offenburger Tageblatt veröffentlicht. Bis 30. September können sich Interessenten melden. Mindestkaufpreis ist laut Projektleiter Erwin Drixler 600 000 Euro. Das Gebäude hat drei Vollgeschosse mit 1340 m2 Fläche sowie ein 3058 m2 großes Grundstück.
»Es ist kein einfaches Objekt«, sagt Drixler. Andererseits liege das Gebäude sehr prominent und ruhig inmitten des neuen Spinnerei-Areals und sei zugleich sehr stadtnah. Sieben Interessenten hätten das Exposé von der Stadt bereits erhalten.
Kesselhaus wieder zu haben
Für das denkmalgeschützte Kesselhaus wird ebenfalls ein Käufer gesucht, nachdem die Soka-Bau von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch gemacht hat. Ursprünglich sollte dort die Wärmezentrale für das Spinnerei-Areal errichtet werden. Zwischenzeitlich habe sich das Wärmeversorgungskonzept aber geändert, erläutert Projektleiter Erwin Drixler. Das Gebiet wird nun über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe im neuen Gesundheitszentrum an der Hauptstraße versorgt. Für die Soka-Bau war deshalb der Kauf des Kesselhauses nicht mehr erforderlich. Die Stadt ist folglich auf Käufersuche für das denkmalgeschützte Objekt, für das es nach OT-Informationen aber bereits einen ernsthaften Interessenten gibt. Das Mindestgebot liegt laut Drixler bei 120 000 Euro.
Um Vandalismus bei den denkmalgeschützten Gebäuden Kesselhaus und Weberei-Hochbau zu vermeiden, habe die Stadt einen Sicherheitsdienst eingesetzt und außerdem das Gelände eingezäunt. Dennoch müsse man immer wieder Schäden feststellen, ärgert sich der städtische Projektleiter.