Offenburg

Ende, weil Nachfolger fehlen

Tanja Proisl
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30. Mai 2015
Für Projekte wie Waldputzete braucht es engagierte Mitglieder. Weil es an eben jenen mangelt, hat der Bürgerverein Albersbösch in einer Sitzung beschlossen, sich aufzulösen.

(Bild 1/2) Für Projekte wie Waldputzete braucht es engagierte Mitglieder. Weil es an eben jenen mangelt, hat der Bürgerverein Albersbösch in einer Sitzung beschlossen, sich aufzulösen. ©Archivfoto

Weil niemand in den Vorstand gewählt werden will, hat der Bürgerverein Albersbösch seine Auflösung beschlossen. Der Arbeitskreis aller Offenburger Bürgervereine will einen Versuch starten, um den Verein doch noch zu retten.

Offenburg. Nach 61 Jahren ist Schluss. Das hat der Bürgerverein Albersbösch am Pfingstsamstag beschlossen. Von den 264 Mitgliedern waren 37 bei der Sitzung anwesend, davon stimmten 27 für die Auflösung des Vereins, zwei dagegen und acht enthielten sich. »Bereits bei der Jahreshauptversammlung im März wurde klar, dass wir keinen neuen Vorstand finden«, erklärt Karl Winterhalter (Foto), der mehr als zehn Jahre Vorsitzender des Bürgervereins Albersbösch war. Bereits vergangenes Jahr habe er mitgeteilt, dass er 2015  aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl stehe, so der 73-Jährige. Aus den gleichen Gründen hatte auch sein Kollege aus dem geschäftsführenden Vorstand, Herbert Hoffmann, angekündigt, dass er sein Amt nicht weiter ausüben wird. »Und dann wollte der komplette Vorstand nicht mehr«, sagt Winterhalter, der bis 1998 in Albersbösch wohnte und inzwischen in Hofweier lebt.

Winterhalters Bemühungen, Menschen zu finden, die den Bürgerverein weiterführen, blieben erfolglos. Die Leute seien beruflich und familiär so stark eingebunden, dass sie keine Zeit mehr für eine ehrenamtliche Tätigkeit haben oder sie wollen sich nicht verpflichten, zählt der Vorsitzende die Gründe auf. Sich ehrenamtlich für das Wohl der Allgemeinheit zu engagieren, scheint unbeliebt geworden zu sein. »Was bekomme ich dafür?« wurde Winterhalter von den wenigen Menschen gefragt, die Interesse zeigten. Laut ihm sind neben den Vorstandsmitgliedern lediglich rund zehn Bürger aktiv gewesen – zu wenige, um beispielsweise beim traditionellen Waldfest des Vereins alle Stände zu besetzen.

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Wichtiges Sprachrohr
Es wird ein gutes Jahr dauern, bis der Verein juristisch aufgelöst ist. Zeit, die Roland Köhler nutzen will. Der Chef der Bürgervereinigung Offenburg-Nord-Ost (Bono), zu der rund 800 Haushalte gehören, und Sprecher des Arbeitskreises aller Offenburger Bürgervereine sagt: »Die Auflösung des Bürgervereins Albersbösch ist schlimm, denn mit ihr verlieren die Bewohner das Sprachrohr zur Stadtverwaltung. Der Bürgerverein hat viele Projekte erreicht, beispielsweise die Sanierung des Rabenplatzes.«

Gemeinsam mit dem Arbeitskreis aller Offenburger Bürgervereine will Köhler im Juli einen Versuch starten, den Bürgerverein Albersbösch zu retten. Details wisse er noch nicht, aber man wolle auf jeden Fall mit den Bewohnern ins Gespräch kommen. »Wir möchten Leute finden, die bereit sind, sich für ihren Stadtteil zu engagieren«, sagt er. Neben dem Bürgerverein Albersbösch gibt es in der Kernstadt noch sechs Bürgervereine, nämlich Offenburg-Nord-Ost, Nordwest, Hildboltsweier, Uffhofen, Offenburg-Süd und Stadtmitte.

»Soweit ich weiß, läuft es dort überall rund, wobei sich jeder der Vereine natürlich über engagierte Neuzugänge freut«, erklärt Köhler. Ihm zufolge besteht keine Sorge, dass sich die Geschichte von Albersbösch in einem anderen Bürgerverein wiederholt und möglicherweise kann das Sprachrohr der Bürger in Albersbösch doch noch gerettet werden.

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