Bessere Besucherzahlen im Gifiz dank Sommer-Wetter
Schon im Mai startete die Badesaison im Offenburger Strandbad am Gifizsee. Doch erst im Juli scheinen die Temperaturen dem Sommer gerecht zu werden. Warum Gäste gerne zum Strandbad kommen und was sie von der Präsenz des Security-Mitarbeiters halten, haben sie dem Offenburger Tageblatt am heißesten Tag dieser Woche erzählt.
Palmen, Sand und Liegestühle: Beim Strandbad am Gifizsee in Offenburg liegen die Badegäste vor allem in den letzten Wochen in der Sonne oder tauchen im See unter, um sich eine Abkühlung zu gönnen, die vor allem am Mittwoch, am heißesten Tag des Jahres, nötig war. »Wir haben deutlich mehr Besucher im Juli als im Monat Mai, bis Ende Juni waren es noch unter 5000 Besucher«, sagt Dirk Hesse, Betreiber des Strandbads, und kann nicht meckern.
»Bademeister reicht doch«
Zwei ältere Damen sonnen sich bei der »Seniorenwiese«, wie sie sagen. Beide haben die Anfänge des Strandbads mitbekommen. »Dirk Hesse hat sich viel Mühe gegeben – er hat was draus gemacht«, lobt Rita Burger (78) die Arbeit des Pächters. Seit 1964 ist sie Stammgast im Strandbad und findet es sehr schön. Dass nun auch ein Security-Mitarbeiter dort seine Runden dreht, sei ihr noch gar nicht aufgefallen. Und doch sagt sie: »Der Bademeister reicht doch.«
»Meine Schicht ist von 13 bis 20 Uhr«, erzählt Sicherheitsmann Mike Rittner (21), und auf seiner Stirn machen sich ein paar Schweißperlen bemerkbar. Bei über 30 Grad hält er sich nicht nur beim Strandbad auf, sondern dreht seine Runden um den See. Belästigungen vonseiten der Flüchtlinge habe es allerdings im Strandbad nicht gegeben. Doch »um die Sicherheit zu gewährleisten« ist er ja da.
Eine Frauengruppe hat jedoch eine ganz andere Ansicht, wenn es um die Sicherheit geht. Äußerungen wie »Wir können uns ja wehren«, »Handgreiflich wurde hier noch keiner« und »Selbst ist die Frau« – machen sich breit. Die Frauen, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, halten es nicht für notwendig, dass ein Security-Mitarbeiter im Auftrag der Stadt im Strandbad für Ordnung sorgt.
In Rente? Mal schauen
»Wir haben bisher alle unser Probleme selber lösen können. Außer kleineren Streitigkeiten und Zaunkletterern gab es bisher keine Notwendigkeit«, betont auch Dirk Hesse. Er hatte vor einem Jahr noch gesagt, dass er sich gut vorstellen könne, als Geschäftsführer des Strandbads in Rente zu gehen, nun sieht er das ein wenig anders: »Solange seitens der Politik weiter an der aus unseren Sicht nicht durchführbaren Idee festgehalten wird, das Strandbad zu schließen, können wir leider keine weiteren größeren Planungen und Investitionen tätigen. Gerne würden wir weitermachen bis zur Rente, aber nicht unter allen Bedingungen.«
Vier Gäste schwärmen besonders vom Bad. Ändern soll sich eigentlich nichts. Hier und da äußern sie zwar Vorschläge, aber das sei nur »Meckern auf sehr hohem Niveau«.
Deshalb gibt es den Securitydienst
Die Badesaison ist seit Mai eröffnet, doch schon am 14. Januar, bei der Veranstaltung »Landrat unplugged«, äußerten sich Bürger zum Thema Flüchtlinge in Schwimmbädern. Ein Vater wollte von Landrat Frank Scherer wissen, ob er seine 16 Jahre alte Tochter im Sommer noch gefahrlos mit dem Fahrrad zum Offenburger Gifizsee fahren lassen könne.
Auch einige Gifiz-Anwohner hatten im Zusammenhang mit der Einrichtung des Containerdorfs am Südring in der Bürgerinfo am 25. Januar Sorgen und Ängste im Hinblick auf die Badesaison gerade am Gifizsee formuliert. Um die Ängste zu zerstreuen, wurden daraufhin vorbeugende Maßnahmen von der Stadt ergriffen. In erster Linie gehe es darum, aufzuklären und Präsenz zu zeigen. So wurden Mitte Juni Info-Tafeln für Flüchtlinge im Stegermatt- und Strandbad über das richtige Verhalten beim Baden aufgehängt.
Zusätzlich ist der Sicherheitsdienst, der auch im Containerdorf stationiert ist, am Gifizsee und im Strandbad präsent und steht Badegästen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Stimmen zum Strandbad
Spaß für die Kinder
Sabine Milz (29) aus Zell-Weierbach: »Die Stimmung am Strand ist sehr gemütlich und die Musik schafft ein schönes Ambiente. Vor allem haben Kinder viel Spaß hier. Sei es auf der Rutsche oder beim Sandeln.«
Tolle Atmosphäre
Tom Blum (17) aus Lörrach: »Ich bin zum ersten Mal hier, und komme nicht aus der Gegend. Aber es gefällt mir so gut, dass ich wiederkomme. Die Atmosphäre ist einzigartig, und da macht das Baden umso mehr Spaß.«
Viele Schattenplätze
Verena Waslikowski (35) aus Offenburg: »Für Kinder ist das Bad ideal. Sie können matschen, sandeln und es gibt genügend Schattenplätze. Was ich mir allerdings wünschen würde, ist eine Familiemumkleide.«
Wie ein Kurzurlaub
Irene Wurth (57) aus Offenburg: »Wenn ich zum Strandbad komme, fühlt es sich an wie ein Kurzurlaub auf Ibiza. Das liegt wohl an den Palmen. Ich wünsche mir, dass man die Liegestühle beliebig auf dem Platz stellen kann.«ah