Erfolgsgeschichten stehen bei Neujahrsempfang im Blickpunkt
Die Gemeinde Ohlsbach feierte am Montagabend ihren traditionellen Neujahrsempfang. Neben den geladenen Ehrengästen nahmen auch rund 200 Ohlsbacher die Einladung zu dieser öffentlichen Veranstaltung in der Brumatthalle an.
Unter den Ehrengästen aus Kommunalpolitik, Wirtschaft, Kirche, Vereinswelt und der elässischen Partnergemeinde Boersch begrüßte Bürgermeister Bernd Bruder seine Amtskollegen aus dem vorderen Kinzigtal, dazu Ohlsbachs Alt-Bürgermeister Otto Stecher mit Gattin, zahlreiche Bürger, die diesjährigen Jungbürger und Flüchtlinge, die in Ohlsbach ein neues Zuhause gefunden haben. Auch Tobias Benz, langjähriger Gemeinderat in seinem Heimatort Ohlsbach und seit rund zwei Jahren Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen, war zu Gast.
Nach einem Neujahrsgedicht, vorgetragen von Trachtenmädchen Julia Koschny, widmete sich Bernd Bruder in seiner Ansprache nach einer aus globaler Sicht schwermütigen Bilanz 2016 vor allem »unserem schönen Ohlsbach« mit konstant gebliebener Einwohnerzahl von 3366, Schuldenfreiheit und Rücklagen von 3,9 Millionen Euro. Mit Breitbandausbau für deutlich bessere Internetversorgung und der vollendeten Revitalisierung des brandgeschädigten »Zipfelhusen« zum neuen Dorfgemeinschaftshaus »konnten wir 2016 Projekte erfolgreich zu Ende bringen, die ich bei meinem Amtsantritt ganz oben auf der Agenda hatte«, so Bruder, seit 2012 Nachfolger von Horst Wimmer. Seit zwei Monaten habe die Betreuungsgruppe das Mittelgeschoss des barrierefreien Gebäudes bezogen, »unsere Senioren fühlen sich dort sichtbar wohl«. Und der Schachclub habe in seinem dortigen neuen Vereinsdomizil die ersten Heimspiele erfolgreich absolviert. Bereits am 11.11. »konnte die Narrenzunft zur Fasenderöffnung die Wirtschaftsräume mit Theke und Küche im Basisgeschoss erfolgreich testen«, so Bruder.
»Zipfelhusen«-Festwochenende im März
Mit einem kleinen Festakt am 10. März und »Tag der offenen Tür« am 11. März werde das »Zipfelhusen« offiziell seiner Bestimmung übergeben. »Uns ist wichtig, dass wir kein Gebäude mit leeren Räumen, sondern das Objekt in seiner Nutzung und Funktion vorstellen«, betonte Bruder. Der Außenbereich mit zusätzlicher Dorfbachbrücke sei wegen Berechnung der Hochwassertauglichkeit und Böschungsanpassung im Zuge einer Bachverbreiterung umgeplant worden, Ende Januar starte die Ausschreibung der Bauarbeiten.
»Ein weiteres bedeutendes Projekt ist der Bau einer Seniorenwohnanlage mit Angebot einer Tagespflege«, so Bruder. Die meisten der elf Wohnungen seien bereits überwiegend an Ohlsbacher verkauft, der Spatenstich mit der Firma Optimalhaus als Bauträgerin werde wohl noch im Januar gefeiert. Im Zuge dieses »Meilensteins fürs Wohnen bis ins hohe Alter im gewohnten Umfeld des Heimatorts« wolle die Gemeinde den Zugang von der Kirche bis zum Friedhof barrierefreier und die Überquerung der Friedhofstraße verkehrssicherer gestalten. Hochwasserschutz mit Gesamtkosten von fünf bis sechs Millionen Euro würden eine weitere besondere Aufgabe darstellen. Und Anfang 2018 ende die Förderperiode des 2006 begonnenen städtebaulichen Sanierungsprogramms, dem das Dorfentwicklungskonzept »Ohlsbach 2030« folge.
»In 2016 waren Unterbringung und Integration der Flüchtlinge auch für uns eine große Herausforderung«, so Bruder, »wir haben 30 Personen in Ohlsbach, die sich nun im Status Anschlussunterbringung befinden. In dieser Woche kommt eine afghanische Familie zu uns. Insgesamt müssen wir 2017 mit weiteren 30 Personen rechnen und suchen daher dringend Wohnraum. In Ohlsbach konnten wir bislang auf große Hilfsbereitschaft unserer Bürger bauen.«
Mit Blick auf seinen Boerscher Amtskollegen Philippe Meyer sprach Bruder von »zwei tollen Festen« im Juli und September zum 25-Jährigen der Jumelage Ohlsbach-Boersch. Gerade angesichts der Terrorangriffe in Frankreich und Deutschland sei, so Meyer, »unsere Freundschaft umso erfreulicher«, der Zusammenhalt beider Nationen umso wichtiger. »Und wir hoffen, dann auch mal das 60-jährige Bestehen unserer Partnerschaft zu feiern, wie Gengenbach und Obernai 2018«, erklärte Meyer.
Wichtiger Zusammenhalt
Deborah Martiny, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde, thematisierte in ihrem gemeinsamen Grußwort mit dem katholischen Pfarrer Christian Würtz zunächst ebenfalls »die schlimmen Bilder im Jahr 2016«. Doch »wir dürfen solchen Bildern nicht zu viel Raum geben, sonst werden wir von Angst überwältigt, die lähmt«. Und damit könne die Zukunft eines Ortes nicht gestaltet werden. Vielmehr sollten Erfolge betrachtet und an diesem Abend »Erfolgsgeschichten untereinander geteilt werden für einen guten Start ins Jahr 2017«. Würtz gab zu bedenken, »dass wir vieles nicht beeinflussen können, wohl aber unsere Haltung«, und riet zu Gelassenheit.
Nach weiteren Liedern des Männergesangvereins »Liederkranz« und Frauenchors »La Vita« mit Dirigentin Swetlana Sessler, einem Grußwort der Ortenauer Weinprinzessin Hanna Mußler aus Berghaupten und der Kinzigtäler Weinhoheit Carina Stulz (Bermersbach) bewirtete die Trachtengruppe beim Stehimbiss mit vielen Gesprächen zwischen Ohlsbachern.