Ältester türkische Fußballverein Deutschlands

FC Ankara Gengenbach feiert seinen 50. Geburtstag

Marc Faltin
Lesezeit 4 Minuten
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18. Juli 2016
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Koray Özkan mit Bürgermeister Thorsten Erny (Mitte) und dem früheren Vorsitzenden Bülent Küsmez (links).

(Bild 1/3) Koray Özkan mit Bürgermeister Thorsten Erny (Mitte) und dem früheren Vorsitzenden Bülent Küsmez (links). ©Marc Faltin

Seit 50 Jahren ist der FC Ankara Gengenbach im Bezirk Offenburg am Ball. Dieses Jubiläum feierte der älteste türkische Fußballverein Deutschlands am Wochenende mit drei Fußball-Turnieren, einem Volksfest auf der eigenen Anlage bei der »Nordspange« und einem Festakt im großen Festzelt.

Merve Bedir, langjähriges Mitglied des Jugendgemeinderats, moderierte souverän und zweisprachig den Festakt des FC Ankara Gengenbach am Samstagabend. Viele türkische Landsleute des Gastgebers aus der Region feierten dieses Jubiläum mit, dazu Vertreter benachbarter Fußballvereine und etliche Gengenbacher. »Wir sind der älteste eingetragene türkische Verein in Deutschland«, sagte Koray Özkan, seit Januar Vorsitzender des 82 Mitglieder zählenden FC Ankara, stolz. Er freute sich, neben Bürgermeister Thorsten Erny mit Manfred Müller, dem Vorsitzenden des Fußball-Bezirks Offenburg, einen weiteren Festredner begrüßen zu dürfen.

Hukla-Werke waren »Schmelztiegel der Entwicklung«

Özkan, der als Spieler und Trainer beim FC Ankara sportliche Akzente gesetzt hat, ging kurz auf die wichtigsten Ereignisse der Vereinsgeschichte ein, die im April 1965 mit der Gründung und dem ersten Vorsitzenden Mustafa Adiyaman begann. Zur Saison 1966/67 tauchte der Verein erstmals auf den Spielfeldern im Bezirk Offenburg auf, was dem nun gefeierten Jubiläum zu Grunde gelegt wurde. Die damals boomenden Hukla-Werke, die jede Menge ausländische Mitarbeiter anlockten, waren »Schmelztiegel der Entwicklung des FC Ankara«, so Özkan. Nach schwierigen Anfangsjahren seien die 1980er-Jahre »sehr erfreulich« gewesen. Neben der ersten von drei Meisterschaften in der Kreisliga B bezog der FC Ankara mit dem früheren Vereinsgelände des SV Reichenbach »endlich eine eigene Heimat«. Und neuerdings bietet der Verein ein eigenes Stadionheft. »In unser 11-Magazin hat Armin Woll unzählige Stunden investiert«, dankte Özkan dem in Fußballerkreisen bekannten Gengenbacher für diese wertvolle Aufbauarbeit.

»Und wir können nicht leugnen, dass wir uns auf den neuen Sportpark freuen«, sagte der Vorsitzende mit Blick auf nötige Sanierungsarbeiten am Clubhaus und mit Blick zum Bürgermeister, »wir wünschen der Stadt alles Gute beim Überwinden der letzten Hürden.« Die Stadt plant bekanntlich einen Bürger- und Sportpark zwischen Bildungscampus und Bundesstraße, in dem der Sportverein und der FC Ankara eine gemeinsame neue Sportstätte finden sollen.

»Dieser Weitblick und die Offenheit haben mich bei den Vorberatungen zum Sportpark beeindruckt«, lobte Erny den FC Ankara, dessen Gründungsmitglieder »Pioniere beim Aufbau türkischer Vereinsstrukturen in Deutschland« waren. Lediglich ein türkischer Club im großen Berlin ist ähnlich alt. Gerade in den ersten Jahrzehnten sei durch etliche Spielstättenwechsel auch Flexibilität im Verein nötig gewesen, in dem viele Nationen vertreten seien. Erny dankte auch namens der Ortschaft Reichenbach für »die geleistete Arbeit, auf die man stolz sein kann«, und überreichte ein Geldgeschenk der Stadt. 

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Vorurteile abgebaut

Namens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Südbadischen Fußballverbands (SBFV) gratulierte Manfred Müller. »Aller Anfang ist schwer«, sagte der Bezirksvorsitzende bei seinem Rückblick, »für den ersten türkischen Verein in Südbaden dauerte es eine Weile, bis er endgültig anerkannt war, bis letzte  Vorurteile abgebaut waren.« Längst aber sei der FC Ankara Gengenbach voll integriert im Verband. Und Müller zollte Respekt, dass der Verein eine eigene Jugendabteilung aufbauen wolle, »was aber nicht einfach ist.« Er überreichte die DFB-Ehrenplakette, den SBFV-Ehrenbrief und zwei Spielbälle zum Jubiläum.

Özkan wiederum ehrte elf Mitglieder für besondere Einsatzfreude, die bis auf Keran Ilkan aber aus vielerlei Gründen nicht anwesend sein konnten. Auf der Ehrenliste standen auch Varol Ergin, Mesut Coruh, Ibrahim Bedir, Ziya Ersoy, Eberhard Vetter, Ali Euren, Kemalettin Celik, Seyfi Adiyaman, Mete Canseker und der verstorbene Ziya Kürekci. Özkan ehrte zudem »unseren Damen-Fanclub, der bei unseren Spielen mit Kind und Kegel dabei ist, das Festzelt zum Jubiläum dekoriert und das große Büffet aufgebaut hat.« Großen Beifall verdienten sich auch die Live-Band »Barboros« sowie die Tanzgruppen aus Kindern und Jugendlichen, die dieses familiär lockere Fest kulturell bereicherten.

Drei Fußball-Turniere

Drei Fußball-Turniere zählten zum dreitägigen Festprogramm des FC Ankara Gengenbach. Am Freitag kickten sechs AH-Teams um den Pokal, den die DJK Offenburg gewann. Mit dabei waren neben dem Gastgeber auch der SV Berghaupten, der ETSV Offenburg sowie Team Portugal und Cosmos New York.

Im Hauptturnier mit Verbands-Teams setzte sich der SV Berghaupten im Finale 1:0 gegen den SSV Schwaibach durch. Es folgten TGB Lahr, Ataspor Offenburg, SV Gengenbach und der Gastgeber.
Am Sonntag gab es ein Turnier von vier Fanclub-Teams, bei dem Trabzonspor die drei Istanbuler Konkurrenten Besiktas, Fenerbahce und Galatasaray hinter sich ließ.

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