Der Nutzen einer touristischen Werbeplattform, wie sie die »Ferienlandschaft Mittlerer Schwarzwald Gengenbach, Harmersbachtal« seit 2017 darstellt, dürfte auch in Biberach unumstritten gewesen sein. Deshalb gab es mit Blick auf die zum Jahresende 2016 bevorstehende  Auflösung der bisherigen Ferienregion Brandenkopf auch einen vorläufigen Beschluss des Biberacher Gemeinderats, in der neuen touristischen Kooperation mitzumachen. Allerdings unter der Bedingung, über den Finanzierungsschlüssel noch nachzuverhandeln.

Fixum ungerecht?

Besonders die Tatsache, dass jede der fünf beteiligten Gemeinden unabhängig von der Bettenzahl jährlich ein Fixum von 35 Prozent der Gesamtkosten zu tragen hat, stieß im Gemeinderat sauer auf. Biberach hat mit 355 Betten die niedrigste Quote, zahlt aber genauso die 35 Prozent wie der Betten­krösus Gengenbach mit 1278. Das empfanden manche Gemeinderäte als ungerecht. 

Die Differenz der Gesamtkosten abzüglich dieses Fixums wird dann allerdings nach dem Bettenanteil jeder Gemeinde umgelegt. Hier liegt der Anteil Biberachs bei 8,4 Prozent. 
Bei dieser Meinung blieben am Montag auch zwei Mitglieder des Gremiums. Insofern fiel der Beschluss im Biberacher Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen. Die Mehrheit stimmte zu. 

Hans-Peter Fautz (FW) beispielsweise begründete sein positives Votum mit einem »Mehrwert, der deutlich erkennbar ist«. Auch für Klaus Beck (CDU) macht die Teilnahme an der neue Ferienlandschaft Sinn, »der Name ist griffig und werbewirksam. Die Gäste schauen auf den Begriff Schwarzwald«. Und: »Wenn wir alleine was machen, bringt es uns nicht weiter und wäre auch teurer«.

Im Gegensatz zur früheren Ferienregion Brandenkopf zahlt Biberach rund 2200 Euro mehr als bisher, nämlich 24 788 Euro im Jahr statt bislang 22 540 Euro. 

Dass mit diesem nur leicht höheren Betrag allerdings ein großer Nutzen für die Gemeinde einhergeht, hatte Lothar Kimmig von der »Ferienlandschaft« zuvor dem Gemeinderat dargestellt. 
Kimmig nannte unter anderem als wertvolle Synergieeffekte die Vertretung der Biberacher Gastgeber in 30 000 Gastgeberverzeichnissen, die Präsenz auf Messen, die Beteiligung bei Veranstaltungen und der Auftritt in allgemeinen Publikationen. Hinzu kommen Plattformen wie die Homepage der neuen Ferienlandschaft www.mittlererschwarzwald.de, das »Schwarzwald Heftli« als gemeinsames Veranstaltungsprogramm, das Magazin mit Geschichten aus der Region sowie die Direkt-Vermarkter-Broschüre.