Fessenbach und Zellwiller feierten 25-jährige Jumelage
Geprägt von Herzlichkeit und Emotionen war die Feier des 25-jährigen Bestehens der Jumelage zwischen Fessenbach und Zellwiller. Alle Redner würdigten die Bedeutung solcher Partnerschaften für das heutige Europa.
Es war ein Fest der Freundschaft und der Begegnungen in einer von Margot Müller wunderbar herbstlich dekorierten Bühne und Halle, bei dem die europäischen Werte von allen Grußwortrednern gleichermaßen gewürdigt wurden. Aber auch 25 Jahre persönliche und gelebte Freundschaft zwischen den Bürgern der beiden Orte standen im Vordergrund.
Gleich fünf Bürgermeister aus dem Elsass waren mit der 60-köpfigen Delegation angereist. So waren die beiden Vorgänger von Denis Heitz, Marcel Ebel, der Initiator dieser Partnerschaft war, sowie Laurent Reibel mit seiner Gattin Annette ebenso dabei wie auch André Schwartz aus Valff und René Weißgerber aus Stotzheim, dem Partnerort von Ortenberg.
Ein herzliches »Bienvenue und Willkommen« galt jedoch den Zellwillern sowie den Fessenbachern, die zahlreich dieser Feier beiwohnten. Und natürlich waren auch die Gründerväter aus Deutschland, Horst Bürkle und Wolfgang Radeck, als Ehrengäste geladen. Ortsvorsteher Paul Litterst erinnerte an den 1963 geschlossenen »Élysée-Vertrag«, mit dem die Freundschaften zwischen den französischen und deutschen Gemeinden erst ins Leben gerufen wurden.
Doch zunächst eröffneten die jüngsten Fessenbacher, der Chor der Hubert-Burda- Grundschule unter der Leitung von Felicitas Steiner, mit ihren herzerfrischenden Liedern auf Deutsch und Französisch die Feier. Und mit dem Lied von Rolf Zuckowsksy »Europa – Kinderland – wir geben uns die Hand und unsere Träume werden grenzenlos« eroberten sie die Herzen im Sturm.
In perfektem Deutsch lobte Maire Denis Heitz die Freundschaft zwischen den Fessenbachern und den Zellwillern, die über die Jahre gewachsen sei, und er dankte natürlich den Initiatoren, die alle, außer Josef Köster, Edith Widmaier und Erwin Renié, noch anwesend waren, für ihr Engagement. Europa sei eine Baustelle, die von französischen und deutschen Persönlichkeiten in Gang gesetzt worden sei, »und es baut sich jeden Tag weiter«, so Heitz.
OB Edith Schreiner erinnerte daran, dass mit den französischen Freunden die Wiedervereinigung in Deutschland erst möglich gewesen sei, denn die Engländer hätten damit Probleme gehabt. Das gute Miteinander begründe unser heutiges Europa, wo nicht nur die Wirtschaft und der Euro im Vordergrund stünden, sondern auch die gemeinsame Geschichte. Nach zwei Weltkriegen könne man in Frieden und in einem Europa ohne Grenzen leben.
Dekan Bürkle, der auf Deutsch und Französisch Grüße überbrachte, erinnerte an die vielen Begegnungen, sei es bei den Neujahrsempfängen, Konzerten und dem Fronleichnamsfest, an dem die Zellwiller jedes Jahr teilnehmen. Die christlichen Werte hätten Europa zusammengeschweißt und die europäische Partnerschaft mit Demokratie, Freiheit, Recht und den christlichen Geboten erfüllt, betonte Bürkle und wünschte Gottes Segen für weitere freundschaftliche Begegnungen.
Dann konnte das fröhliche Miteinander beginnen, bei dem zunächst Gastgeschenke wie Lebkuchen aus dem Elsass und Wein aus Fessenbach ausgetauscht wurden. Beim gemeinsamen Essen, von den Sängern des »Liederkranz« kredenzt und mit Mundart-Beilagen von Margot Müller und Markus Litterst gewürzt, mundete es allen vorzüglich. Auch das elsässische Wappentier, der Storch, kam nicht zu kurz, denn Störchin Margot und Storch Markus beleuchteten auf urwitzige, alemannische Art so manche Begegnung »hübe und drübe«. »De Bächlesörfer«, alias Jürgen Hack aus Freiburg, trug ebenfalls mit Songs und Liedern zur Unterhaltung bei, sodass noch lange dem guten Fessenbacher Wein zugesprochen und die Partnerschaft für weitere 25 Jahre gefestigt wurde.