Zell a. H. hofft auch auf private Anbieter:

Flüchtlinge: Jetzt wird Wohnraum gesucht!

Dietmar Ruh
Lesezeit 3 Minuten
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19. Januar 2017

Die ehemalige »Linde« steht derzeit leer und gehört der Stadt. Hier könnten Räume für Flüchtlinge geschaffen werden. ©Dietmar Ruh

Der Flüchtlingsstrom stellte Kommunen schon bei der Erstaufnahme vor Herausforderungen. Nur wartet die zweite, große Aufgabe: Für die Anschlussunterbringung wird Wohnraum gesbraucht. Auch die Stadt Zell sucht händeringend nach Wohnungen.

Flüchtlinge, deren Asylantrag genehmigt ist und die damit Bleiberecht haben oder Flüchtlinge, die bereits zwei Jahre in einer Erstaufnahmeunterbringung waren, kommen in die sogenannte Anschlussunterbringung. Das heißt, sie leben künftig in Wohnungen. Die Kommunen sind für diese Unterbringung zuständig, müssen selbst Wohnraum zur Verfügung stellen oder um private Mietverhältnisse werben. Wie viele Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht werden müssen, hängt unter anderem von der Gesamtzahl aller Flüchtlinge in einer Gemeinde ab.

Auch die Stadt Zell steht vor der Herausforderung, Wohnraum für Flüchtlinge zu stellen, wie Bürgermeister Günter Pfundstein am Montag im Gemeinderat erklärte. »Die aktuelle Aufnahmeverpflichtung der Stadt Zell liegt bis Jahresende 2017 bei 53 Personen. Im Februar werden die ersten elf Flüchtlinge erwartet«, so der Bürgermeister. Die Gesamtzahl könne sich aus verschiedenen Gründen im Laufe des Jahres noch nach oben oder unten ändern, ergänzte er. Ebenso könnten nicht planbare Familiennachzüge hinzukommen.

Gebäudemanagement und Betriebshof bereiten bereits erste städtische Wohnungen für die Aufnahme von Flüchtlingen vor, denn die Räume müssen teils saniert und je nachdem eine Grundausstattung an Möblierung erhalten. Verfügbaren Wohnraum könnte es beispielsweise im Sportzentrum Gasselhalde, im ehemaligen Gasthaus »Linde«, in der Alten Schule oder der Spitalstraße 11 geben. 

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Als Option, so Günter Pfundstein, wäre sogar eine befristete Unterbringung in den Wohnungen der ehemaligen Metzgerei Meier möglich – zumindest bis zum Beginn der Umbaumaßnahmen.

Jedes Zimmer hilft

Bürgermeister Pfundstein warb mit Nachdruck dafür, dass auch privater Wohnraum zur Vermietung an Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden soll. Einige hätten dies bereits getan. »Es gibt noch freie Wohnungen in Zell, da hilft uns jedes Zimmer«, bat der Bürgermeister um Unterstützung. Zumal das Landratsamt signalisiert habe, dass es sich bei den neuen Flüchtlingen vorwiegend um alleinstehende Personen handle.

In der Diskussion brachten die Stadträte Thomas Hoog (FW) und Ludwig Schütze (SPD) den sozialen Wohnungsbau ins Spiel. »Andere Kommunen bauen auch«, so Schütze, und zwar nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für sozial Schwache. »Das könnte Druck aus dem Kessel nehmen«, betonte der Stadtrat. Sybille Nock (Grüne Liste) stimmte dem zu: »Einige Wohnungen für die jetzt geplante Unterbringung sind Notlösungen, manche Häuser sind sogar für den Abbruch vorgesehen«.
Günter Pfundstein griff die Hinweise gerne auf. Bevor aber der Bau neuer Wohnungen speziell für die Anschlussunterbringung in Erwägung gezogen wird, sollte die Stadt alle Möglichkeiten der Unterbringung ausschöpfen. 

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