Offenburg

Flüchtlingshilfe Rebland organisiert Ferienprogramm

Florian Pflüger
Lesezeit 3 Minuten
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30. August 2016
Die Flüchtlingshilfe Rebland organisiert im Containerdorf Südring während der Ferien eine Spielfreizeit für Kinder. Auf dem Bild zu sehen sind Heribert Schramm, Jana Schwab und Ulrike Heller (von rechts) sowie Ulrich Freund (links) vom Helferteam. Mittendrin: Nuredin Krasnici mit seinen Kindern Esma und Esmer und Andrit Quorri (stehend, mit Seil). Besonders beliebt gestern war das Seilspringen.

Die Flüchtlingshilfe Rebland organisiert im Containerdorf Südring während der Ferien eine Spielfreizeit für Kinder. Auf dem Bild zu sehen sind Heribert Schramm, Jana Schwab und Ulrike Heller (von rechts) sowie Ulrich Freund (links) vom Helferteam. Mittendrin: Nuredin Krasnici mit seinen Kindern Esma und Esmer und Andrit Quorri (stehend, mit Seil). Besonders beliebt gestern war das Seilspringen. ©Iris Rothe

Nicht nur für die Kinder von »ganz normalen« Offenburger Familien kann die unterrichtsfreie Zeit im Sommer lang werden. Auch die Schulkinder aus Flüchtlingsfamilien wollen beschäftigt sein. Die Flüchtlingshilfe Rebland hat für die jungen Bewohner des Containerdorfs am Südring deshalb eine Ferienfreizeit organisiert.

71-mal. Das ist der Rekord, den Andriano gestern Vormittag aufgestellt hat. So viele Sprünge hat der Elfjährige beim Seilspringen geschafft. Bis dahin hat er natürlich einige Versuche gebraucht – und musste sich das ein oder andere Mal gedulden, weil auch andere springen wollten. Denn der Bewegungsdrang bei den jüngsten Bewohnern des Containerdorfs am Südring ist groß, das war gestern zu sehen – wie gut, dass die Flüchtlingshilfe Rebland ein Ferienprogramm für die Flüchtlingskinder auf die Beine gestellt hat.

»Relativ spontan«

»Wenn es das nicht gäbe, wäre viel Langeweile, und das führt auch zu unsinnigem Verhalten«, berichtete Lisa Junker, die als Sozialarbeiterin für das Landratsamt im Containerdorf tätig ist. Deshalb sei es angesichts der sechs Wochen Ferien ein Anliegen gewesen, »dass die Kinder beschäftigt werden«. Man habe sich mit Heribert Schramm von der Flüchtlingshilfe Rebland in Verbindung gesetzt, der wiederum zehn Ehrenamtliche zum Mitmachen bewogen hat. die Idee sei »relativ spontan« entstanden, »das war ja gerade das Tolle an der Sache«.

Ohnehin sind die Spielmöglichkeiten auf dem Gelände rar: Es gibt einen staubigen Sandplatz mit zwei Toren, einen Basketballkorb und einen kleinen Unterstand mit Bänken aus Holzstämmen. Der Spielplatz lässt noch auf sich warten.

Das Freizeitangebot hat Abwechslung gebracht: am 5. August begonnen, heute ist der letzte Termin. Angeboten wurde montags und freitags immer eine Spielfreizeit, unter Leitung der Lehrerin Ulrike Heller und des pensionierten Mediziners Ullrich Freund. Dort wurde Fußball gespielt oder gebastelt. Dazu kam die Freizeit »Malen und Gestalten« mit Anja Wenz, die dienstags lief und heute letztmals stattfindet. 

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Laut Heribert Schramm sind von aktuell 288 Personen in der Flüchtlingsunterkunft 76 Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre. Grundsätzlich richte sich das Angebot in erster Linie an Kinder zwischen vier und zehn Jahren. Durchschnittlich 15 Kinder hätten an der Ferienfreizeit teilgenommen, berichtete Schramm. Dass nicht immer alle regelmäßig dabei sein konnten, liege auch an den Gegebenheiten in der Flüchtlingsunterkunft. So wären gestern beispielsweise eine Achtjährige und ein Elfjähriger aus dem Kosovo gern gekommen. Sie konnten aber nicht, weil sie einen Anhörungstermin bei den Behörden hatten.

Die jüngste Helferin ist Jana Schwab (15). Die Schülerin des Klostergymnasiums hat von ihrer Religionslehrerin von dem Angebot erfahren. Ihre  einfache Feststellung zu ihren Schützlingen: »Es sind halt ganz normale Kinder.« Sie habe auch erwartet, dass die Kinder »viel schlechter Deutsch sprechen«. Viele könnten es aber schon ganz gut. 

Schwieriger als die Verständigung – egal, woher die Kinder kommen, gesprochen wird Deutsch –, ist offenbar die Tatsache, dass viele von ihnen noch recht klein sind. Deshalb müsse man oft einfachere Spiele machen, sagte Jana Schwab. Und auch Ulrike Heller betonte: »Wenn die Größeren kommen, wird es einfacher.«

Es kommt übrigens auch einmal vor, dass die Ehrenamtlichen Unterstützung aus den Reihen der Flüchtlinge bekommen. Mit Engagement dabei war gestern der 17-Jährige Andrit Quorri, der in Gengenbach geboren ist, wieder mit seinen Eltern in den Kosovo zurück musste und nun einen zweiten Anlauf in Deutschland unternimmt. Nuredin Krasnici, ebenfalls aus dem Kosovo, machte mit seinen Kindern Esma und Esmer mit.

HINWEIS: Weitere Informationen und Kontakte zu den verschiedenen Flüchtlingsinitiativen in Offenburg finden sich im Internet auf www.
offenburg-hilft.de.

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