Offenburg - Rammersweier

Furioses Finale für den scheidenden Dirigenten Dieter Kunz

Peggy Gießler
Lesezeit 3 Minuten
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20. Dezember 2016

©Peggy Gießler

Das diesjährige Jahreskonzert des Musikvereins Rammersweier am Samstag bedeutete gleichzeitig den Abschied von Dieter Kunz als Dirigent. Er stand eindeutig im Mittelpunkt – nicht nur bei seinem Soloauftritt am Saxofon. Indes bewies sein Nachfolger, dass sich um die Qualität des Orchesters niemand Sorgen machen muss.

Selbst Alfred Scharmann, der Vorsitzende des Musikvereins Rammersweier, hatte nicht mit solch einer vollen Festhalle am Pflenzinger gerechnet. Mit dem Jahreskonzert 2016 ging eine Ära zu Ende. Dieter Kunz, der dem Verein 40 Jahre seinen Stempel aufgedrückt hat, geht mit dieser letzten Vorstellung in den verdienten Dirigentenruhestand. Und was war das für eine Vorstellung! An diesem Abend, der unter dem Motto »Servus Dieter – Danke für 40 Jahre« stand, wurde eine Auswahl an Stücken präsentiert, die in den vergangenen vier Jahrzehnten besonders beim Publikum ankamen. 

»Beswingter« Auftakt

Zum Auftakt durfte, wie auch schon in den vergangenen Jahren, das Jugendorchester des Musikvereins Rammersweier zeigen, was es drauf hat. Unter der Leitung von Christian May, der in Zukunft auch das Gesamtorchester dirigieren wird, begann ihr Programmteil »beswingt« mit dem »Little Brown Jug«, wurde von Filmmelodien aus »Fluch der Karibik«, »Titanic« sowie »Shrek 2« ergänzt und endete weihnachtlich mit »Rudolph the Red-Nosed Reindeer«. 

Anschließend durften die Mitglieder des »großen« Orchesters auf die Bühne, die – überraschend für die Zuschauer – die Stücke nicht von Moderatoren vor der Bühne wie in den letzten Jahren vorstellen ließen, sondern abwechselnd selbst mit Bravour die Ansage, verbunden mit Geschichte oder vereinsinternem Hintergrund, zu den jeweiligen Kompositionen machten. 
Nun folgte ein musikalischer Höhepunkt dem anderen, bei dem es dem Publikum schwergefallen wäre, sich nur für einen Favoriten zu entscheiden: Egal ob es sich um Verdis Hymne und Triumphmarsch aus »Aida«, den Säbeltanz von Aram Chatschaturjan oder die Tritsch-Tratsch-Polka und die von Dieter Kunz arrangierten Medleys zu den Themen »Classic Mix« oder »Alles Walzer!« handelte – alle Stücke wurde mit großem Beifall und Bravo-Rufen bedacht. 

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Seltenes Stück dabei

Auch nach der vor allem für die Musiker hochverdienten Pause ging es erstklassig weiter, denn als Nächstes folgten einige Stücke mit Soloeinlagen, die die Begeisterung des Publikums noch einmal steigern konnten. Beginnend mit den beiden Trompetern Fabian Fehringer und Frank Hurst bei der Sirius-Melodie, über ein seltenes, von Thomas Hurst gespieltes Tuba-Solo, das atemberaubende Xylophonstück »Erinnerung an Zirkus Renz« mit Ingo Hugle bis hin zum »Wild Cat Blues« von Claus Friedrich mit seiner Klarinette bewiesen Orchester wie Solisten, wie hoch das professionelle Niveau des Musikvereins Rammersweier ist. 
Highlight dieses an Höhepunkten reichen Konzertabschnitts war dann das Solo von Dieter Kunz mit seinem Lieblingsinstrument, dem Saxofon, mit dem er »I will always love you« aus »Bodyguard« zu Gehör brachte. Das Medley mit mexikanischen Rhythmen, das bereits den Abschluss mehrerer Sommerkonzerte bildete, rundete den offiziellen Teil eines erstklassigen Konzertabends ab, der nach drei Zugaben zu stehendem Beifall und Bravorufen von Seiten des Publikums führte. 

»Lebende Legende«

Dieter Kunz, die Hauptperson und »lebende Legende«, wie ihn Toni Vetrano, der Präsident des Ortenauer Blasmusikverbands, nannte, wurde in allen Ehren verabschiedet. Alfred Scharmann hob dabei hervor, dass Dieter Kunz über die letzten Jahrzehnte nicht nur Musik und Lebenskompetenz vermittelt hat, sondern auch für Vertrauen und Verlässlichkeit in der Gesellschaft stand. 
Als Abschiedsgeschenk erhielt er vom Verein »sein« Saxofon und vom Blasmusikverband die Sonderehrennadel, wobei ihm die Freude darüber als auch die Wehmut über den Abschied anzusehen war. Also: »Servus und danke, Dieter – mach’ weiter so, Christian!«

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