Gedenken an Reformation ist Thema
Die evangelische Erwachsenenbildung Ortenau und das katholische Bildungszentrum Offenburg haben ihr Halbjahresprogramm vorgestellt. Schwerpunkt beider Institutionen ist das Reformationsgedenken.
Zahlreiche Veranstaltungen präsentieren die evangelische Erwachsenenbildung Ortenau und das katholische Bildungszentrum Offenburg in ihrem Frühjahr-Sommer-Programm. In vielen Bereichen arbeiten beide Institutionen zusammen, Kooperation gibt es mit dem BUND, der Telefonseelsorge und der Volkshochschule Offenburg.
Inhaltlicher Schwerpunkt im ersten Halbjahr ist das Reformationsgedenken, wie Claudia Roloff, Leiterin der evangelischen Erwachsenenbildung erklärt. »Rom – 500 Jahre nach Luther« ist beispielsweise eine Podiumsdiskussion mit dem Vatikankenner, Journalist und Schriftsteller Marco Politi am 7. April überschrieben. Er wird sich der Frage zuwenden, ob die Reformation in Rom angekommen ist, und wie weit die Kirchen noch voneinander entfernt sind.
Der Reformations-Fahrrad-Pilgerweg Konstanz-Basel-Straßburg-Worms führt die Teilnehmer im Juli zwei Wochen lang an verschiedene Orte, an denen vor 500 Jahren Reformation geschehen ist, aber auch an Orte, wo sich heute die Welt verändert und nachhaltige Wege in die Zukunft erkennbar sind. Alle Veranstaltungen zum Lutherjahr sind im Programm mit dem Luther-Emblem gekennzeichnet.
Auch die katholische Erwachsenenbildung hat das Reformationsgedenken mit zwei Veranstaltungen aufgegriffen. Zum einen in einem Bibelseminar im März zum Thema »Freiheit und Gewissen im Neuen Testament« mit Texten von Martin Luther aus der Schrift »Von der Freiheit eines Christenmenschen«, zum anderen mit Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils. »Die Reformation war ja eine Freiheitserfahrung, aber auch das Zweite Vatikanische Konzil vor 50 Jahren war für viele ein Befreiungserlebnis«, erinnert Clemens Bühler, Leiter des katholischen Bildungszentrums. Ein mehr historisch orientierter Vortrag informiert im Mai über den berühmtesten Prediger im Straßburger Münster, Geiler von Kaysersberg, der in den Jahrzehnten vor Luther auf Deutsch gepredigt hat.
Rhetorikseminar
Unter den zahlreichen weiteren Programmpunkten greifen die Veranstalter nur einige heraus: Im Bildungszentrum finden sich Abendveranstaltungen und Wochenendseminare zur Pädagogik, Psychologie und Familie, beispielsweise ein Kurs über den Umgang mit Jugendlichen, ein Rhetorikseminar und eine Themenwoche »Graue Haare – buntes Leben«. Angebote im Themenbereich Gesundheit reichen von autogenem Training über Fasten bis Yoga. Im Bereich Kultur führen drei Exkursionen nach Heidelberg, Freiburg und in den Kaiserstuhl, ein weiterer Schwerpunkt ist die Filmgesprächsreihe unter dem Stichwort »Identität«.
Flucht und Migration
Eine Reihe von Veranstaltungen und Treffen bietet die evangelische Erwachsenenbildung zum Thema Flucht und Migration – vom interkulturellen Training und einer Mitarbeitertankstelle für Ehrenamtliche bis hin zu einer Veranstaltung im März unter dem Titel »Gegenargument« zum Umgang mit rassistischen Anwürfen im persönlichen Umfeld. Ein Highlight ist die Projektreihe »Musik verbindet Kulturen«. In Zusammenarbeit mit der Telefonseelsorge gibt es eine geschützte Trauergruppe für Angehörige die von Suizid betroffen sind. Zum zweiten Mal findet ein Literaturseminar statt unter der Überschrift »Teufelspakt und Höllenfahrt. Thomas Manns Doktor Faustus«, bei dem man, wie Claudia Roloff ermuntert, auch gewinnbringend teilnehmen kann, wenn man das Buch nicht gelesen hat.
HINWEIS: Die Veranstalter weisen darauf hin, dass ganztägige Kurse von den Teilnehmern als Bildungszeit beim Arbeitgeber eingereicht werden können.
Anmeldung
Nähere Informationen und Anmeldungen:
Evangelische Erwachsenenbildung Ortenau, Poststraße 16,
• 07 81/2 40 18, www.eeb-ortenau.de.
Katholisches Bildungszentrum Offenburg, Straßburger Straße 39, • 07 81/92 50 40, www.bildungszentrum-
offenburg.de.
»Ora et labora«
Unter dem Motto »Ora et labora« bietet die evangelische Erwachsenenbildung im Klostergarten Liebfrauenhof in Fessenbach am 28. April Gartenarbeit, kombiniert mit Ruhe und Gemeinsamkeit. Vom Klostergarten aus startet auch das Nachtpilgern in der Osternacht.