Gemibau hat 2800 Wohnungen im Bestand
Eine wiederum erfolgreiche Bilanz konnte die Mittelbadische Baugenossenschaft bei ihrer Vertreterversammlung am Donnerstagabend für das Jahr 2014 vorlegen. Trotz zweistelliger Millionen-Investitionen in Neubau, Modernisierung und Instandhaltung erwirtschaftete die Gemibau einen Jahresüberschuss von rund 1,2 Millionen Euro.
Mit einer Bilanzsumme von 113,3 Millionen Euro, einer Eigenkapitalquote von rund 30 Prozent und aktuell 3617 Mitgliedern, Stand 30. Juni, sei die Gemibau eine feste Größe in der Immobilienwirtschaft Badens, legte Fred Gresens, Chef der Baugenossenschaft Gemibau, den Anwesenden in der Vertreterversammlung dar. »Unser Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen«, betonte Gresens.
Deutliche Worte fand er dann zur aktuellen Entwicklung in der Wohnungswirtschaft. Der Staat agiere als Preistreiber. Die Baukosten seien in den letzten Jahren um rund 40 Prozent gestiegen und lägen jetzt bei 879 Euro pro Quadratmeter. Die Nebenkosten, insbesondere im Energiebereich, hätten sich vervielfacht, machte er den Anwesenden klar. So sei zum Beispiel die Energiesparverordnung seit ihrer ersten Fassung im Jahr 2002 insgesamt viermal verschärft worden.
Trotz dieser zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen erzielte die Baugenossenschaft 2014 einen Jahresüberschuss von rund 1,2 Millionen Euro. »Nach Zustimmung der Vertreterversammlung kann zum wiederholten Male eine Dividende von sechs Prozent an die Mitglieder ausbezahlt werden«, teilte Gresens mit.
Rund 2800 Wohnungen besitzt die größte Baugenossenschaft in Mittelbaden. Die meisten davon in Offenburg, Lahr und Achern. Dabei liegt die Gemibau mit ihrer Durchschnittsmiete deutlich unter dem normalen Niveau und sieht sich als »gelebte Mietbremse«.
Weniger Miete als andere
»Je nach Lage bewegt sich das Mietniveau in Offenburg zwischen 5,50 und sieben Euro«, veranschaulichte Gresens anhand einer Grafik. Die Gemibau liege mit ihren durchschnittlich 4,88 Euro pro Quadratmeter unter den Werten vergleichbarer Ortenauer Wohnungsbauunternehmen.
Großprojekt Kronenwiese
Über 10,7 Millionen Euro wurden 2014 von der Baugenossenschaft für Neubau, Modernisierung und Instandhaltung aufgewendet, und auch für das laufende Jahr werde der Schwerpunkt in der Modernisierung von Gebäuden liegen. Daneben beabsichtigt die Gemibau, über 100 neue Miet- und Eigentumswohnungen auf der »Kronenwiese« zu errichten.
Einen kleinen Ausblick wagte dann Vorstand Peter Sachs: »Auch für 2015 rechnen wir mit einem guten Ergebnis und sind solide für anstehende Aufgaben aufgestellt. Eine besondere Herausforderung wird dabei das Projekt Kronenwiese sein. Noch nie hat eine Genossenschaft 109 Wohnungen an einem Stück gebaut.« Wenn weiterhin alles glatt laufe, könne es am 13. Oktober losgehen.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurde Markus Bruder, Geschäftsführer im Offenburger Traditionsunternehmen Streb, neu in den Aufsichtsrat gewählt. Wiedergewählt wurden Reinhart Kohlmorgen, Vorsitzender im Aufsichtsrat, Richard Bruder und Christoph Jopen als dessen Stellvertreter.