Ende Mai verkündete Verkehrsplaner Mathias Kassel im Verkehrsausschuss, dass das Unternehmen »MeinFernbus.de« ab Juni eine Verbindung zwischen Offenburg und München einrichten will. Das Interesse an dieser Destination ist offensichtlich groß, denn nach dem Artikel im OFFENBURGER TAGEBLATT meldeten sich viele Interessierte bei der Redaktion. Bislang sucht man die Strecke allerdings vergeblich auf der Internetseite von »MeinFernbus.de«.

Deshalb hakte FDP-Stadtrat Silvano Zampolli am Montagabend in der Sitzung des Gemeinderats in dieser Angelegenheit nach. Die Antwort von Mathias Kassel erfolgte gestern per E-Mail. Demnach habe die Anhörung für diese Verbindung im Mai/Juni stattgefunden. Die Genehmigung für diese Strecke erfolge nun durch den Bezirk Oberbayern, weil dort der Ausgangspunkt dieser Linie liege. Allerdings sei dort die Genehmigung noch nicht erteilt worden, teilt Kassel mit.

Dies bestätigte gestern auch »MeinFernbus.de« auf OT-Anfrage. Zu Genehmigungsverfahren und -dauer äußere sich das Unternehmen generell nicht, um keine Erwartungen zu wecken, die man eventuell nicht halten könne, sagte eine Sprecherin. Sobald die Genehmigt aber erteilt sei, werde man umgehend informieren.

Davon unabhängig forderte Fernubs-Befürworter Silvano Zampolli gestern in einem Antrag an die Verwaltung erneut, dass die Stadt offensiv darum wirbt, Standort für weitere Fernbuslinien zu werden. Des Weiteren solle sich die Stadt bei den zuständigen Stellen dafür einsetzen, dass die Genehmigungsverfahren »unbürokratisch und zeitnah durchgeführt werden«.

Offenburg müsse sein Marktpotenzial im dynamischen Fernbusnetz begreifen, schreibt Zampolli weiter. »Je länger wir warten, umso eher werden andere Städte und Gemeinden das Rennen bei den Betreibern der Fernbuslinien für sich entscheiden.« Die USA seien hierfür ein gutes Beispiel: Eine Stadt ohne Fernbushalt habe dort keine Zukunft.«

Verteilte Haltepunkte
Derzeit halten die nationalen Fernbuslinien an der Messe und in der Güterstraße, die internationalen Buslinien nach Ost- und Südosteuropa ebenfalls in der Güterstraße, die Europa-Park-Busse am Bahnhof und die Touristikbusse in der Marlener Straße. Eine zentrale Haltestelle will die Stadt aufgrund der derzeit noch unsicheren Marktlage nicht einrichten. Zampolli fordert hingegen einen zentralen Haltepunkt im Bahnhofsbereich und verweist auf Synergieeffekte.