Kinder beschenken Flüchtlingskinder
Dass Kinder sich gern vom Lieblingsspielzeug trennen, ist eher ungewöhnlich. In Weier haben es die der Kindertagesstätte getan und damit Flüchtlingskindern eine Freude bereitet.
Die Initiative für diese Aktion ging von Amalia Villard-Fleurose, der Leiterin der Kindertagesstätte, und Swetlana Werner, der Elternbeiratsvorsitzenden, aus. Denn beide wollten, dass auch Kinder von Asylbewerbern Spielzeug und Kuscheltiere ihr Eigen nennen können.
Aber, so wollte man ein Zeichen setzen, es sollten Geschenke von Kindern an Kinder sein. Kein finanzieller Aufwand für die Eltern, sondern eine Gabe der Kinder, die trotz ihres Alters schon verstehen sollten, dass andere Kinder eben nicht mit Spielzeug und Ähnlichem gesegnet sind.
Rundruf gestartet
Also wurde ein Rundruf an die Eltern gestartet, und was dann in der Kindertagesstätte in der Badener Straße eintraf, hat alle Erwartungen übertroffen. Die Tüten und Kartons stapelten sich, die Kinder zeigten stolz, dass es gerade ihr Kuscheltier war, das aus einer Verpackung hervorlugte. Am Montag war es dann so weit, Maike Herrmann, Sozialarbeiterin beim Landratsamt und Betreuerin der Flüchtlingskinder, kam mit vier der ihr Anvertrauten nach Weier, um die Gaben abzuholen.
Große Augen bei den Kleinen, als sie sahen, was man für sie und andere Kinder bereitgestellt hatte. Und schon waren die ersten Sachen ausgemacht, ein Clown, ein Hase, ein Stoffhund und ein Teddybär wurden ans Herz gedrückt und werden wohl die Nacht mit im Bett verbracht haben. In Maike Herrmanns Auto war nur Platz für einen Teil der Geschenke, der Rest musste in weiteren Fuhren abgeholt werden. Die Kinder selbst waren so aufgeregt, dass es kaum möglich war, sie für ein Erinnerungsbild zu gewinnen. Denn, dass ihnen bei der Gelegenheit jemand das gerade Liebgewonnene wegnehmen könnte, war ihre größte Sorge.