»Geschockt von Gema-Gebühr«
Wegen teurer Gema-Gebühren könnten manche Straßenfeste vor dem Aus stehen. So der Tenor in der Hauptversammlung der Werbegemeinschaft Friesenheim, in der ein neuer Mann ins Spitzentrio gewählt wurde.
Alle waren begeistert von dem Straßenfest im Sommer – und dann das. »Ich war geschockt von den Gema-Gebühren«, sagte Michael Bürg in der Hauptversammlung der Werbegemeinschaft Friesenheim am Mittwoch als auf die »Frie-Night« zurückgeblickt wurde. 1100 Euro seien fällig gewesen. »Das könnte in diesem Jahr noch explodieren«, meinte Bürg, der gar von einem »Absterben der Straßenfeste« sprach.
Die Werbegemeinschaft habe »Rechtsrat« beim Handelsverband gesucht. »Derzeit stehen wir mit der Gema in Verhandlungen«, sagte Bürg.
Bürgermeister Armin Roesner berichtete, dass er sich wegen des Themas bereits an den Städtetag gewandt habe. Er meinte: Wenn die Gebühren zu hoch werden, gibt es weniger Feste und am Ende »schaut die Gema in die Röhre«.
Organisations-Teams geplant
Dennoch: Der Termin für die »Frie-Night« im Sommer steht (26. Juni). Nachdem das neue Konzept (Einkaufen mit Straßenfestcharakter) 2014 so gut ankam, will die Werbegemeinschaft erst einmal weitermachen. Auch das Minus, für das die Veranstaltung – neben der »Frie-Energy« – gesorgt hat, soll da kein Hindernis sein. »Das ist eine Investition in Friesenheim als Wohn- und Lebensort«, sagte Harald Klenschewski, der neben Bürg und Patrick Jox ebenfalls Vorsitzender ist. Allerdings »wollen wir dieses Mal eine Kostenbeteiligung erwägen«, kündigte Klenschewski an.
So engagiert und motiviert wie sich der Vorstand an dem Abend zeigte, so war auch der Eindruck in den vergangenen zwei Jahren gewesen. Dabei war der Wechsel an der Spitze 2013 holprig gewesen. Lange und schwere Diskussionen hatte es gegeben, bis das neue Führungstrio stand. Dieses Mal verlief die Wahl reibungslos. Patrick Jox trat nicht mehr als Vorsitzender an, erklärte sich aber spontan bereit, künftig – neben Brigitta Schrempp – Kassenprüfer zu sein. Zu seinem Nachfolger wurde Matthias Schlenk gewählt, der nun mit Bürg und Klenschewski das Spitzentrio bildet. Carsten Gänshirt bleibt Schriftführer, Susanne Neher und Frank Herden Beisitzer. Einen Wechsel gab es auch beim Posten des Kassenwarts. Mark Arnold tritt die Nachfolge von Norbert Hess an. Hess bleibt jedoch aktiv. Er engagiert sich künftig in den Organisationsteams, die für einzelne Veranstaltungen gebildet werden sollen.
Neben der nahen Zukunft mit den geplanten Aktionen (Ostern, Muttertag, Weihnachten) und Veranstaltungen für 2015 ging der Blick auch weiter voraus. »In zehn Jahren könnten wir ein Amazon für Friesenheim haben«, stieß Gäns¬hirt die Diskussion an. Walter Bähr regte an: »Kauft ein Auto und bietet einen Bringdienst an. Auch bei uns werden die Leute älter.« Klenschewski meinte: »Jugendliche haben ein ganz anderes Einkaufsverhalten« – Stichwort: Internet. Beschlossen wurde, einen Workshop zu dem Thema zu veranstalten.
»Zusammenwachsen«
»Als Utopie für die Zukunft stelle ich mir ein weiteres Zusammenwachsen mit anderen Organisationen vor«, sagte Bürg und meinte damit unter anderem die Oberschopfheimer Geschäftsleute. Die wiederum hatten sich erst im Frühjahr 2014 klar gegen ein solches Ansinnen ausgesprochen.