Gestaltungsbeirat lobt Hotelprojekt
Ein »Neuling« sorgte gleich für Begeisterung, und auch ein »Sorgenkind« brachte die Experten diesmal fast ins Schwärmen: Der Gestaltungsbeirat hatte gestern sowohl für die Pläne für das Hotel auf der »Kronenwiese« als auch für das Bauinformationszentrum jede Menge Lob übrig.
Das Prinzip »Irgendwann kommt alles wieder« gilt nicht nur für die Mode, sondern manchmal auch für die Architektur. Das hat sich gestern auch in der jüngsten Sitzung des Gestaltungsbeirats gezeigt, als das Gremium seine Einschätzung für zwei Bauvorhaben auf der »Kronenwiese« abgab. So lehnt sich das Zwei-Sterne-Hotel, das die Hurrle Fonds GmbH & Co. KG aus Oberkirch in unmittelbarer Nachbarschaft zum denkmalgeschützen Burda-Verwaltungsgebäude plant, an der Bauweise der Nachkriegsjahre an: kubisch, Flachdach, schlicht gehaltene Fassade.
Dass dabei aber auch Neues mit aufgenommen wurde, gefiel dem Expertengremium offensichtlich, allen voran dem Vorsitzenden des Gestaltungsbeirats, Eckart Rosenberger. Dieser lobte die Gliederung des Gebäudes und besonders das Vorhaben, auf bodentiefe Fenster zurückzugreifen.
Rosenberger verwies auf die Herausforderung der Bauherren: Weil es sich nicht um die »hochpreisigste Klasse« Hotel handle, habe es strenge Vorgaben gegeben. »Was Sie daraus gemacht haben, ist wirklich gut«, sagte er in Richtung des Architekten Matthias Stippich, der den Entwürf zuvor vorgestellt hatte.
Bereits zum dritten Mal ging es gestern um das Bauinformationszentrum (Bizz), das vom selben Bauherrn ebenfalls an der Freiburger Straße entstehen soll und dessen Außenhülle in den vorherigen Sitzungen für Kritik gesorgt hatte. Diesmal kam der Gestaltungsbeirat aber zu einem positiven Urteil: Die Architekten waren wieder zu ihrer ursprünglichen Idee, einer Hülle mit Y-Formen, zurückgekehrt, hatten diese aber verschlankt und anders gestaltet – unten mit größeren Öffnungen, oben filigraner.
»Richtige Lösung«
»Das ist die richtige Lösung«, stellte Architekt Werner Bäuerle (Konstanz) fest. Die äußere Struktur würde nun nicht mehr als tragend erscheinen. Und Eckart Rosenberger fügte hinzu: »Wir freuen uns, dass an der Ecke ein unverwechselbarer Baukörper entsteht.«
Als drittes Projekt stand ein Vorhaben in Zunsweier auf der Tagesordnung. Bauherr Patric Huber hatte die Kritik aus dem Gestaltungsbeirat aufgenommen. Der geplante Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses soll sich nun an den Nebengebäuden orientieren und höher werden. Ein bisschen schmerzhaft dürfte die Entscheidung für den Bauherrn allerdings gewesen sein: Der Bau wird nun 60 000 Euro teurer als ursprünglich geplant.