Gratulationsprojekt gestartet
Von einem »tollen, neuen Projekt« sprach Sozialbürgermeister Hans-Peter Kopp bei der Vorstellung des Gratulationsprojekts »Mit Senioren zu Hause im Gespräch« im Seniorenbeirat. Bei diesem Pilotprojekt kommt Seniorenbüro-Mitarbeiterin Cerstin Heine persönlich bei allen Menschen vorbei, die ihren 70. Geburtstag feiern.
»Wir kündigen uns natürlich per Brief über den Besuch an«, so Heine.
Bekomme sie keine Absage, besuche sie das Geburtstagskind zuhause, wünscht diesem alles Gute und überreicht ihm oder ihr ein kleines Geschenk. Darin enthalten sind unter anderem eine Tasche des Seniorenbüros, ein Kugelschreiber, ein Drehverschlussöffner, sowie einige Gutscheine, zum Beispiel für einen Museumsbesuch oder Verzehr- und Einkaufsgutscheine.
Das Wichtigste aber sei es, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, betont Heine. »Für die Offenburger gibt es eine Vielzahl von Angeboten und Dienstleistungen, die im Alltag von älteren Menschen hilfreich sein können. Sich zu informieren bedeute allerdings meist, dass eine Beratungsstelle, wie beispielsweise das Seniorenbüro aufgesucht werden müsse. Und genau hierbei solle das Projekt ansetzen: »Gerne würden wir Ihnen unsere Angebote zur Unterstützung oder für Aktivitäten in Offenburg vorstellen. Bei Interesse beraten wir Sie zu Hause, wie Sie mit Veränderungen der Lebensumstände im Prozess des Älterwerdens umgehen können.«
Das Gratulationsprojekt startete im April dieses Jahres und beschränkt sich aktuell noch auf die Stadtteile Albersbösch, Nordweststadt, Hildboldtsweier und Stegermatt. Bislang sei sie bei 41 Geburtstagskindern zu Besuch gewesen, im kompletten Jahr 2017 habe sie 118 Termine auf dem Zettel stehen. »Dabei bin ich auch schon einmal zweieinhalb Stunden bei den Menschen, je nach Redebedarf«, schmunzelte Heine.
Finanziert wird das Projekt vom Lions-Club Offenburg, die im ersten Jahr 15 000 Euro beisteuern und mindestens für ein Folgejahr 10 000 Euro versprachen, freute sich Kopp. Seniorenbüro-Chefin Angela Perlet ergänzte: »Mit diesem Angebot wollen wir Brücken bauen. In Ulm gibt es solch ein Projekt schon länger, nun wollen wir es auch in Offenburg ausbauen und etablieren.«
Angebot aufzeigen
Dabei gehe es aber nicht darum, die Menschen mit gewissen Begriffen, wie dem Pflegestützpunkt – bei diesem gehe es um Beratung oder Nachbarschaftshilfe und nur am Rande um Pflege – abzuschrecken: »Wir wollen sie einfach im Gespräch aufklären, was es alles gibt. Wer aber etwa körperliche Gebrechen hat oder etwas über Vorsorgevollmacht/Patientenverfügung wissen möchte, dem versuchen wir natürlich zu helfen.«