Größte Feuersbrunst seit 1998
Es qualmt, es kokelt, es stinkt – auch am Tag danach ist die Altenheimer Lindengasse ein Ort des Grauens. Und man ahnt, wie verheerend der Großbrand in der Nacht von Sonntag auf Montag gewesen ist – mit dem Wunder, dass es keine Verletzten gab.
Fast 140 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK und Polizei waren in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag im Einsatz – um Mitternacht herum war in der Lindengasse in Altenheim ein Großbrand ausgebrochen (siehe Bericht auf der Ortenauseite). Zwei Ökonomiegebäude, eine Glaserei und Teile zweier Wohngebäude brannten vollständig aus. Es war die größte Feuersbrunst seit 1998.
Unverletzt gerettet
Die beiden Bewohner (63 und 55 Jahre alt) retteten sich unverletzt. Eine Person aus dem südlichen Nachbargebäude wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr war bis in die späten Nachmittagsstunden des Ostermontags im Einsatz, um Glut- und Brandnester zu löschen. Montag Morgen schaut sich Bürgermeister Jochen Fischer den Brandort noch einmal an – er war auch nachts in der Lindengasse gewesen. Und hier, bei Tageslicht, wird das ganze Ausmaß der Verwüstung deutlich.
Überall kokelt und qualmt es, die ausgebrannten Gebäude sehen mit ihren schwarzen Balken gespenstisch aus. Bürgermeister Jochen Fischer schildert seine Eindrücke so: »Es sieht aus wie ein Trümmerfeld. Ich bin mit der Drehleiter hochgefahren. Da sieht man erst, wie schlimm das ist. Ich schätze, auf der Größe eines Fußballfeldes ist alles auf die Grundmauern niedergebrannt.«
Die Brandursache ist unklar, die Kriminalpolizei hat das Anwesen abgesperrt. Sie wird mit Brandschutzsachverständigen heute, Dienstag, ihre Ermittlungen aufnehmen. Wer etwas Verdächtiges um Mitternacht beobachtet hat, der melde sich bei der Polizei unter Telefon 0781 / 212810.
Noch in der Nacht waren am Brandort Bürgermeister Jochen Fischer, sein Stellvertreter Peter Heuken, Ortsvorsteher Jochen Strosack dessen Stellvertreter Gerhard Moser, Kreisbrandmeister Klaus Stech, Feuerwehrseelsorger Bodo Holthaus und Notarzt Bernd Reinholdt. Die Familie Roth, deren Haus unbewohnbar geworden ist, kommt vorläufig im Wohnhaus von Bruder Hermann Roth unter, dem ehemaligen Ortsvorsteher. Und die Familie aus der Glaserei hat bei Verwandten in der Gaststätte Krone Unterschlupf erhalten.
Bürgermeister Fischer berichtet von der Brandnacht: »Ich lag schon im Bett, als der Feuerwehrpiepser losging. In Ichenheim sah ich die Flammen am Himmel. Da wusste ich, das ist ein großer Brand.«
Ganz zu Anfang sei es ungeordnet zugegangen, weil viele Anwohner auf der Gasse waren. Und die Feuerwehren mit mehreren brennenden Gebäuden zu tun hatten. Die Feuerwehr habe diese schwierige Herausforderung prima gemeistert. Die gute Arbeit der Feuerwehr betonen auch Kreisbrandmeister Klaus Stech und Ortsvorsteher Jochen Strosack: »Das war sicherlich die größte Feuersbrunst in Altenheim seit 1998.«
Kommandant Ralf Grim lobt die Arbeit seiner Kameraden. Probleme gab es dennoch: »Die enge Bebauung der Bauernhäuser führt dazu, dass ein Brand schnell übergreift.« Zudem sei es am Anfang schwierig gewesen, genug Wasser zu bekommen, um eine Riegelstellung zu bilden. Grim kritisiert die Schaulustigen, die Zufahrten zuparkten und so die Löscharbeiten behinderten.
Bürgermeister Fischer sagt, die Wasserversorgung sei in Ordnung. Die Probleme seien dem anfänglichen Durcheinander geschuldet. Allerdings: »Wir werden mit der Feuerwehr Manöverkritik machen. Vielleicht reaktivieren wir die Tiefbrunnen wieder.«
Inzwischen wurde für die Betroffenen ein Spendenkonto eingerichtet:
Konto-Nr: 114695
Sparkasse Hanauerland, BLZ 66451862
Stichwort: Altenheim