Hochbetrieb im Wunderland
In einer aufwendigen Produktion inszeniert die Junge Theaterakademie »Alice im Wunderland«. Möglich geworden ist die schulübergreifende Aktion durch eine Spende der Andreas-Stiftung.
Offenburg. Die Hasen tragen üppige Bäffchen, Alice kommt mit blauem Schürzchen daher, das Ei ist eindeutig glücklich und die Spielkarten haben Format: In ihren faszinierenden Kostümen sind die Schüler des Grimmelshausen-Gymnasiums zur Probe angetreten. »Die Kostüme haben die Schülerinnen der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen geschneidert, unterstützt von der Kunstschule«, so Paul Barone. Der Lehrer am Grimmels und Regisseur inszeniert unter dem Dach der Jungen Theaterakademie ein schulübergreifendes Theaterprojekt, an dem überdies auch das Christliche Jugenddorf mitwirkt: Es gestaltete das Bühnenbild, zu dem ein Märchenschloss gehört.
Auch die Musik wird auf die Offenburger Fassung des berühmten Kinderbuches zugeschnitten. Jan Esslinger untermalt die Szenen mit moderner Musik, die er am Rechner komponiert hat. Ines Zimmermann von der Musikschule ist für den klassischen Part zuständig.
Das klingt nicht nur aufwendig, das ist es auch. Aber das Konzept für die Gemeinschaftsproduktion überzeugte die St.-Andreas-Stiftung, die die Inszenierung mit 2000 Euro fördert. Geschäftsführer Bernhard Schneider überbrachte die Urkunde bei der Probe im Salmen. Die Produktion erfülle genau den Stiftungszweck, erklärte er. Zum einen gebe es bürgerschaftliches Engagement, zum anderen wirke es in die Bürgerschaft hinein.
Geplant sind neben der Premiere am Mittwoch, 3. Dezember, um 19 Uhr zwei weitere Aufführungen. Am Samstag, 6. Dezember, spielen die 30 Jugendlichen des Theaters am Grimmels um 16 Uhr, am Dienstag, 9. Dezember, ist die Aufführung erneut um 19 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist jeweils frei, um Spenden wird gebeten. Bei der Premiere bewirten die Schülerinnen der Hauswirtschaftlichen Schulen die Gäste zusätzlich mit Fingerfood.
Die Idee, »Alice im Wunderland« auf die Bühne zu bringen, sei in der Vergangenheit öfter an ihn herangetragen worden, erinnert sich Barone. Allerdings sah er damals die Möglichkeiten nicht, das Stück auch wirklich seinen Ansprüchen gemäß umzusetzen. Durch die Spende sei das nun möglich geworden.
Er legt bei der Inszenierung Wert darauf, die Gegensätze darzustellen. Das Chaos und die Ordnung, die Fantasie und die nüchterne Welt, verkörpert durch die schwarze und weiße Königin – eben genau das, was die Protagonistin in der Zeit des Erwachsenwerdens so durchlebt.
Unterstützt wird er bei seiner Regie-Arbeit von Sänger Patrick Labiche. Dieser sorgt mit Stimmbildung bei den englischen Kinderliedern für den richtigen Klang.