»Ich fühle mich bereit«
Er war jüngster Hauptamtsleiter des Regierungsbezirks und will nun jüngster Bürgermeister der Region werden: Andreas König aus Neuried hat gestern seine Bewerbung für die Bürgermeisterwahl in Durbach abgegeben. Der 27-jährige Diplom-Verwaltungswirt ist Kandidat Nummer fünf. Die Bewerbungsfrist endet am 26. Mai.
Durbach. Andreas König (27) war schon immer etwas früher dran als andere: Schon als Siebenjähriger sang er im Gesangsverein Altenheim, seit 2003 ist er dort auch im Vorstand tätig. Vor vier Jahren trat er als frisch gebackener Diplom-Verwaltungswirt seine Stelle als Hauptamtsleiter der Schwarzwaldgemeinde Unterkirnach (2500 Einwohner) an. »Ich war damals der jüngste Hauptamtsleiter im Regierungsbezirk Freiburg«, sagt der gebürtige Kehler. Und jetzt will er als mit Abstand jüngster der fünf Bewerber Bürgermeister des goldenen Weinortes Durbach werden.
»Ich fühle mich bereit«, sagt der 27-Jährige. Sein ehrenamtliches Engagement habe ihn geprägt: »Ich habe schon früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen.« So ist König nicht nur stellvertretender Vorsitzender des Gesangsvereins, er engagiert sich auch seit Jahren in der Kirchengemeinde. Auch durch seine beruflichen Erfahrungen sieht er sich für das Amt in Durbach gerüstet. Als Hauptamtsleiter des Luftkurorts sei er unter anderem zuständig für die Bereiche Schule, Kindergarten, Personal, Bauhof und Geschäftsstelle des Gemeinderats. Zudem sei er verantwortlich für diverse Projekte, wie zum Beispiel die Hausarztnachfolge, schnelles Internet, familienfreundliche Gemeinde und touristische Entwicklung. Auch beim Neubau des Rathauses und der Erweiterung des Kindergartens habe er sich einbringen können. Aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle des Bürgermeisters habe er schon mehrere Wochen die komplette Gemeindeverwaltung geleitet. »Als Führungskraft« kümmere er sich um 30 Mitarbeiter.
Bürgermeister sei sein Traumberuf, betont er, und natürlich sei ihm nicht verborgen geblieben, dass in Rust und Biberach neue Rathauschefs gesucht wurden. »Doch das hat mich keine Sekunde bewegt«, bekennt König, »Durbach hingegen hat bei mir etwas ausgelöst.« Anfang Januar sei er mit seiner Frau einen Tag in dem Ort unterwegs gewesen und habe sich mit Leuten unterhalten. »Es muss funken«, sagt König, »man muss sich schließlich vorstellen können, hier zu leben.« Und das kann er auch: Nach dem Besuch war für ihn nicht nur klar, dass er sich in Durbach bewirbt, er will im Falle seiner Wahl auch ins goldene Weindorf umziehen. »Wir wünschen uns Kinder. Die sollen hier auch in den Kindergarten und in die Schule gehen.«
Die Weiterentwicklung dieser Einrichtungen nennt König als eine seiner Aufgaben, falls er am 22. Juni gewählt wird. Weiter möchte er den Bau einer Wohnanlage für Senioren und die Gestaltung des Rathausplatzes mit Bärenareal vorantreiben.
Andreas König ist in Kehl am Rhein geboren und wohnt in Neuried. Nach seinem Abitur am Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg nahm er ein Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl auf. Dieses schloss er 2010 ab. Seither ist der Diplom-Verwaltungswirt als Hauptamtsleiter in der Schwarzwaldgemeinde Unterkirnach tätig.
König ist seit 2011 mit der angehenden Lehrerin Theresia (24) verheiratet. Der langjährige Oberministrant ist Mitglied des Pfarrgemeinderats und singt seit 20 Jahren im Gesangverein Altenheim, seit 2010 ist er dort stellvertretender Vorsitzender.