Offenburg

Sonja Schmolling möchte an Weihnachten arbeiten

Tanja Proisl
Lesezeit 3 Minuten
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11. Dezember 2015

Sonja Schmolling startet einen Aufruf für all jene, die an Weihnachten arbeiten müssen: »Ich übernehme Ihren Job, damit Sie Zeit mit ihren Liebsten verbringen können.« ©Peter Heck

»Ich kann mit Weihnachten nichts anfangen«, sagt Sonja Schmolling. Deshalb startet die 44-Jährige, die wochenends in der Bäckerei Armbruster in Offenburg arbeitet, einen Aufruf. Sie möchte an Weihnachten mit jemandem tauschen, der arbeiten müsste und durch ihren Einsatz dann Zeit mit seinen Liebsten verbringen kann.

Seit vier Jahren feiert Sonja Schmolling nicht mehr Weihnachten. »Ich kann mit Weihnachten nichts anfangen und habe dazu einfach keinen Bezug. Für viele geht es dabei auch nur um den Konsum, wer hat das größte und teuerste Geschenk. Tagelang zusammensitzen und essen, das ist nichts für mich«, sagt die 44-Jährige, die in Appenweier wohnt und regelmäßig am Wochenende in der Bäckerei Armbruster in der Offenburger Innenstadt aushilft.

Für sie ist Weihnachten nicht wichtig, deshalb kam ihr folgende Idee: Schmolling möchte mit jemandem tauschen, der das Fest der Liebe gerne mit seiner Familie feiern würde, aber nicht kann. »Viele Menschen müssen an den Feiertagen arbeiten, obwohl sie die Zeit gerne mit ihrer Familie verbringen würden. So einem Menschen möchte ich mit meinem Aufruf helfen«, erklärt sie. Sowohl an Heiligabend als auch am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag könne sie einspringen, so Schmolling, die hauptberuflich auf dem Friedhofsamt in Oppenau arbeitet.

Krankenhaus, Hotel

Wenn die Tätigkeit in diese Richtung gehen würde, wäre das »toll«, meint sie. Doch sie kann sich auch gut andere Aufgaben vorstellen: »Beispielsweise beim Spüldienst in einem Krankenhaus oder Pflegeheim zu helfen oder in einem Hotel die Zimmer sauber zu machen.« Auch eine Arbeit mit Kindern oder älteren Menschen würde Schmolling gefallen. »Nur nichts mit Tieren. Zu denen habe ich genauso wenig einen Bezug wie zu Weihnachten«, betont sie.

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Ob ihre Abneigung gegen Heiligabend von einem Familienstreit unterm Tannenbaum kommt? »Nein«, stellt Schmolling klar, »ich verstehe mich gut mit meiner Familie. Das erste Fest ohne mich war am schwersten für sie, aber sie akzeptieren meine Entscheidung.« Eine Entscheidung, die im Lauf der Jahre in ihr gereift ist. Als sie noch einen Freund hatte, haben sich die beiden von einer Familienfeier zur nächsten gehetzt, erzählt sie. »Bis wir beschlossen haben, nur noch den Heiligabend mit der Familie zu feiern, die restlichen Feiertage blieben wir für uns.«

Nach mehr als zehn Jahren entschied Schmolling, dass sie dem Fest der Liebe vollkommen fernbleiben wird. Die Geschenke für die drei Kinder ihrer Schwester bringt sie am 23. Dezember zu ihren Eltern. Am 24. Dezember arbeitete sie in den vergangenen Jahren den halben Tag in der Bäckerei. »Die Feiertage verbrachte ich bislang alleine bei mir zu Hause mit Lesen und Fernsehschauen. Außerdem ging ich spazieren und Kaffee trinken«, beschreibt Schmollig ihre ganz eigene Art Weihnachten »rum zu bringen«. »Ich bin in dieser Zeit nicht traurig, aber ich bin froh, wenn es vorbei ist.«

Am liebsten würde die 44-Jährige vor dem Fest ihre Koffer packen und verreisen, doch das gehe aus beruflichen Gründen nicht, denn am 27. Dezember müsse sie wieder arbeiten. Ihr zweiter Wunsch ist realistischer: »Ich möchte von morgens bis abends arbeiten, sodass ich jemandem zu einem schönen Weihnachten verhelfen kann.«

KONTAKT: Sie müssen an Weihnachten arbeiten und würden sich freuen, wenn Sonja Schmolling mit Ihnen tauscht? Schreiben Sie eine E-Mail, um welche Aufgabe es sich handelt und warum Sie an Weihnachten gerne frei haben möchten an lokales.offenburg@reiff.de

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