Ichenheimer Dorfrundgang voller Details und Anekdoten
Auf nennenswertes Interesse stieß ein historischer Dorfrundgang in Ichenheim, der im Rahmen des Dorfjubiläums angeboten wurde. Zwei weitere finden noch vor dem Festwochenende am 1. und 2. Oktober statt.
Auf reges Interesse stieß am Freitag ein historischer Dorfrundgang in Ichenheim, der im Rahmen des Dorfjubiläums »950 Jahre Ichenheim« angeboten wurde. Über 50 überwiegend einheimische Geschichtsinteressierte erfuhren bei der kurzweiligen Tour manch Unbekanntes über die alten Familien und ihre Häuser.
Alex Kopf vom Arbeitskreis Ichenheim des Historischen Vereins begann die Führung in der Kreuzstraße und führte die große Gruppe anschließend durch einen Abschnitt der Rheinstraße, den Hohweg und die Straße »Im Kleibertsfeld«. Er hatte sich zuvor eingehend mit den mündlich überlieferten Haus- und Hofnamen beschäftigt und mit vielen älteren Dorfbewohnern gesprochen.
Dadurch konnte er bei dem zweistündigen Rundgang nicht nur die oft ungewöhnlichen Hofnamen aufführen, sondern auch noch die richtigen Namen und die Verwandtschaftsgrade und Berufe über mehrere Generationen hinweg. Die Berufe der Bewohner, die heute nicht mehr bekannt sind, wie Krummholz oder der Straßenwart wurden von ihm erläutert.
Kopf, der diese Dorfrundgänge bereits im fünften Jahr durchführt, lockerte den Rundgang mit so manchem Scherz und heiterer Anekdote auf und ließ so den Gedanken an langweiligen Geschichtsunterricht erst gar nicht aufkommen. Er wusste auch so manche Eigenheit der einstigen Hausbewohner – »es gab früher schon einige Originale im Dor« – zu erzählen, so beispielsweise den »Moler Willy« oder den »Klotz Bert«.
Geschmunzelt wurde ganz besonders über seinen bildhaften Bericht über ein Kuhfuhrwerk, das alleine den Weg zum Acker und wieder nach Hause fand, weil der Kutscher eingeschlafen war. Einige Teilnehmer ergänzten seine Ausführungen mit eigenen Erinnerungen.
Mit so manch einem »weisch noch« ging es bei angenehmen Temperaturen und – entgegen der Wettervorhersage – trockenen Fußes die Straßen entlang. Der Abschluss fand bei Getränken und Flammenkuchen im Weinhof Klem stat. Dabei wurde um eine Spende für den Spastiker-Verein Offenburg gebeten, der von seinem Vorsitzenden Konrad Ritter vorgestellt wurde.
Im Jubiläumsjahr werden noch zwei Dorfrundgänge von Alex Kopf durchgeführt: am 20. Mai und am 5. August wird er Interessantes über andere Abschnitte des Dorfes vorstellen.