Schutterwald - Langhurst

In Langhurst beginnt eine neue Zeitrechnung

Klaus Krüger
Lesezeit 3 Minuten
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18. März 2017

Gemütlich soll es in der Grundschule Langhurst nach Willen des Gemeinderats und der Verwaltung auch als Außenstelle der Mörburgschule bleiben. ©privat

Die Grundschule Langhurst verliert ihre Eigenständigkeit und wird Außenstelle der Mörburgschule. Der Mehrheitsbeschluss fiel nach engagierter Diskussion im Gemeinderat.

Was bedeutet den Todesstoß für die Langhurster Grundschule? Ihre nun vollzogene Umwandlung in eine Außenstelle der Mörburgschule? Oder der Versuch, sie als Mini-Schule mit zwei Lehrerinnen eigenständig zu erhalten?

Mit Mehrheit

Bei diesen Fragen schieden sich am Mittwoch im Gemeinderat die Geister. Am Ende stand ein Beschluss der Mehrheit (16:5 Stimmen) für die Umwandlung in eine Außenstelle. Bürgermeister Martin Holschuh berichtete von der Anhörung der Pädagoginnen und Eltern in Schule und Langhurster Marienkindergarten einschließlich eines Elternabends. Die Schule sei ein kleines Juwel, man wolle sie erhalten. Aber als Außenstelle, jetzt, nach dem Weggang von Rektorin Alexandra Maginot.  Hauptamtsleiter Thomas Feger zitierte aus der Stellungnahme der Schulkonferenz der Grundschule und der Elternbeiräte von Schule und Kindergarten (siehe Hintergrund).

Für Volker Schillinger (FWU) war die Außenstelle der erste Schritt in die Auflösung. Langhurst sei 112 Jahre Schulstandort – mit einer Außenstelle habe man nur geringes Gewicht. Im Meierbündt entstünden rund 70 Bauplätze, da brauche man eine starke Schule. Die Grundschule sei durchaus eigenständig zu führen, die Lehrerinnen wollten sich auf die Rekorenstelle bewerben.

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Schulbezirke fallen weg

Der Vorteil einer Außenstelle sei der Wegfall der Schulbezirke, sagte Maria Jung (SPD). Ludwig Bindner (CDU) zerpflückte die Argumente der Befürworter der Eigenständigkeit: Die Wege für die Schüler gestalteten sich bei einer Außenstelle so kurz wie sie jetzt sind, die Schule bleibe in Langhurst, die neuen Bauplätze seien also weiterhin attraktiv, Krankheitsvertretungen seien einfacher, Langhurst dürfe gerne ein anderes Konzept haben als Schutterwald, sogar einen eigenen Schulnamen. Nur die Verwaltung sitze in Schutterwald. Wie gut Außenstellen funktionierten, sehe man an Diersburg (»läuft optimal«). Arno Wolter (FWU) wunderte sich allerdings über den Zeitpunkt der Umstellung: Wäre Maginot nicht gegangen, würde man jetzt keine Außenschule einführen. 

Rudi Glatt argumentierte vehement gegen die Schulbezirke: »Es geht nicht, dass in Schutterwald eine Klasse 25 Schüler hat und in Langhurst fünf.« Durch die Außenstelle spare niemand etwas, bestätigte Veronika Schönstein vom Schulamt auf Frage von Hans-Martin Rotert (NÖB). Er schlug vor, einen Kooperationsvertrag abzuschließen, der vor Bevormundung schütze.

Andrea Junker (CDU) und Liane Heuberger (SPD) versicherten, in der Mörburgschule wolle niemand die Langhurster Schule umkrempeln. Die Langhurster Kleinklassen könnten zu Problemen führen, wusste Alexander Beathalter (CDU). Und: »Die Außenstelle hat auch für Eltern Vorteile.« Einen Vorteil brachte Ralf Beathalter (FWU) ins Spiel: Alle Verwaltungsarbeiten wanderten nach Schutterwald ab.

Hintergrund

Vertretungen bei kleinen Schulen ein Problem

Die Langhurster Pädagoginnen und Eltern brachten laut Thomas Feger unter anderem diese Argumente für die Eigenständigkeit der Grundschule an: Langhurst habe eine lebendige Dorfgemeinschaft, die Schule gehöre einfach dazu. Für Kinder sollte »kurze Beine, kurze Wege« gelten. Die Eigenständigkeit in der Gestaltung von Unterricht, Vertretung und Einsatz der Handschlagslehrkraft sei von Vorteil. Eigenständigkeit bedeute mehr Stundenressourcen für beide Schulen. 
Die Schulkonferenz der Mörburgschule sehe zwar mehr Arbeit für die Schutterwälder, an der Langhurster Schule könne es aber ein zusätzliches Angebot geben. Die Werkrealschule werde gestärkt.
Veronika Schönstein vom stattlichen Schulamt sprach sich für das Modell Außenstelle aus. Alle Vorteile einer Eigenständigkeit seien auch in einer Außenstelle umsetzbar. Bei kleinen Schulen (bis zu fünf Lehrkräften) seien Vertretungen aber ein fast unlösbares Problem.

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