Offenburg

In Offenburgs Einzelhandel hat sich einiges getan

Bettina Kühne
Lesezeit 4 Minuten
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25. Mai 2016

(Bild 1/3) ©Ulrich Marx

Mit dem ehemaligen »Hugo’s« am Marktplatz hat ein langjähriges Offenburger Sorgenkind einen Pächter gefunden. Für den ehemaligen Schuh Frank in der Steinstraße wird noch ein neuer Mieter gesucht. Was sich sonst noch getan hat, wer neu ist und wer umzieht, verraten wir in unserer Einzelhandelsübersicht.

Nach fast dreijährigem Dornröschenschlaf hat das ehemalige »Einstein«, »Spa«, »Hugo’s« und »U2-Café« im Einhorngebäude einen Pächter gefunden: Der Umbau der Kneipe zum Ladengeschäft hat gefruchtet, seit April werden dort Kleider, Schuhe und Accessoires verkauft. 

Es sieht ein bisschen aus wie der klassische Dominoeffekt: »Gina Laura« muss raus aus dem »H & M«-Gebäude. Für den Anbieter von Damenmode bietet sich als Ersatz in der Steinstraße die Fläche von »Bonita Men« an: Die Offenburger Filiale mit Mode für Männer ab 50 Jahren wird komplett schließen.

Neu im »H & M«-Gebäude

In die frei gewordene Fläche in der Hauptstraße 84 bis 88 zieht wiederum »Rituals«. Das Unternehmen, dessen Angebot mit Wellness für zu Hause zu überschreiben ist, wird dort vom Tee über Duftstäbchen bis hin zu Hotpants oder Kinderwaschlappen ein breites Sortiment verkaufen. Auf 100 Quadratmetern wird das Konzept umgesetzt wie in derzeit rund 105 Stores in Deutschland. Der Offenburger ist einer von 27 neuen, die hinzukommen.

Noch immer am Umbauen ist der neue Eigentümer in der Steinstraße 1 direkt neben dem »Andres«. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, soll Hörgeräte Kind mit einem Fachgeschäft einziehen. Noch ungeklärt ist, was in den ehemaligen Schuh Frank in der Steinstraße kommt. Ein paar Häuser vorne dran lockt das kleine Geschäftchen mit der Damenmode schon wieder mit Ausverkaufsrabatten: Die »Boutique 17« wird schließen. Vis-à-vis präsentiert Kunstraum Hanser in der ehemaligen Stadtanzeiger-Geschäftsstelle großformatige Kunst. Gut ein Jahr stand das Ladengeschäft in der Steinstraße leer. Volker Hanser malt seit 1990, jetzt hat er sich kurz vor seinem 60. Geburtstag auf einen Fünf-Jahres-Vertrag für die Räumlichkeiten festgelegt: »Ich möchte mehr an die Öffentlichkeit gehen.«

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Dafür ist er auch von Kehl nach Offenburg gezogen, wo sich Atelier und Verkaufsraum nun befinden. Der studierte Nachrichten- und Informationstechniker interessiert sich für physikalische Dinge und das Entstehen von Materie – genau dies stellt er mit seinen Bildern dar, auf denen sich die Farbpigmente durch Anpusten statt durch Pinselstriche formen.

In der Lange Straße hat das »Culinar« nach einem Inhaberwechsel aufgegeben. Nach der Übernahme des Feinkostgeschäftes modifizierte Gülseren Cataltepe das Konzept: Es gab türkische Spezialitäten, zudem einen Mittagstisch. Mit den Angeboten eine breitere Masse anzusprechen, scheint nicht zu ihrer Zufriedenheit gelungen zu sein. Derzeit steht das Objekt zu vermieten.

Ein Stück weiter hat sich Cidgem Rehm ihren Traum vom eignen Studio erfüllt: »Es ist ein tolles Gefühl«, freut sie sich darüber, ihre Selbstständigkeit nun im eigenen »Atelier für Ästhetik« ausüben zu können. Wo früher in der Lange Straße Jeans verkauft wurden, geht es jetzt um faltenfreie Haut, Enthaarung und Permanent-Make-up für Augenbrauen.

Wolle und Tipps

Bewegung gibt es auch in den Straßen, die man gemeinhin Nebenlagen nennt. Sie bleiben sich treu – mit speziellen Angeboten. Seit Längerem hat in der Küfergasse ein Wollgeschäft geöffnet, das einfach »Welcome« an der Fensterscheibe stehen hat: Neben der Wolle gibt es auch Tipps fürs moderne Handarbeiten. 

Gleich neben geht es noch mehr in Richtung Dienstleistung. Matthias Burghard hat eine Konzeptagentur gegründet. Der »Traktorsitz« vor der Tür zeigt an, wohin die Reise geht: Laden- und Messebau, Einrichtung, vor allem aber kreative Konzepte, um Aufmerksamkeit zu erregen, liefert der frühere Werbeleiter. Veranstaltungen und weitere Werbe­maßnahmen setzt Burghard mit Partnern aus seinem Netzwerk um, die jeweils ein Team bilden, das dem Kunden dann maßgeschneiderte Lösungen bietet. Und: Im Gewölbekeller werden kleine Veranstaltungen wie Vernissagen stattfinden, zudem kann er für geschlossenen Gesellschaften eingemietet werden.

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