Innenstadtsanierung in Offenburg: Steinstraße ist erst 2022 dran
Für mehr als sieben Millionen Euro, deutlich mehr als zunächst vorgesehen, soll der sogenannte Ostflügel in den nächsten Jahren aufgewertet werden. Allerdings wird bis zu der Eröffnung des Einkaufsquartiers Ende 2018 nicht alles fertig sein – der Umbau der Steinstraße soll auf 2022 verschoben werden.
Fünf Monate, nachdem das Freiburger Landschaftsarchitekturbüro »Faktorgrün« als Sieger aus dem freiraumplanerischen Wettbewerb hervorgegangen ist, geht es nun an die Feinplanung. Eine wesentliche Frage, mit der sich am kommenden Montag, 26. Oktober, der Offenburger Planungsausschuss beschäftigt: Welcher Straßenbelag darf es sein? Denn davon abhängig sind nämlich auch die Kosten für das Großprojekt zwischen Gustav-Rée-Anlage, Lange Straße, Lindenplatz und Steinstraße.
Die Stadtverwaltung favorisiert eine Variante, bei der sowohl Beton- als auch Naturstein verwendet werden: Alles, was außerhalb der (ehemaligen) Stadtmauer liegt, soll mit Betonstein versehen werden, für den Bereich innerhalb soll Natursteinpflaster Mittel der Wahl sein – und zwar ein robuster Großpflasterbelag aus Granit, der parkettähnlich verlegt werden und rötliche bis grau-beige Farbtöne haben soll. Geschätzte Kosten: 7,112 Millionen Euro.
Teurer: nur Naturstein
Teurer käme laut der Kalkulation, die Andreas Demny, Fachbereichsleiter Tiefbau und Verkehr, und Jutta Herrmann-Burkart, Leiterin der Abteilung Grünflächen und Umweltschutz bei der Stadt Offenburg, in der Vorlage zum Ausschuss aufführen, eine Variante nur in Naturstein. Sie würde 7,665 Millionen Euro kosten. Die geringsten Kosten entstünden, würde man ausschließlich auf Beton zurückgreifen: 5,853 Millionen Euro.
Ebenfalls Diskussionsstoff bietet der Zeitplan: So soll der Umbau der Steinstraße auf das Jahr 2022 verschoben werden. Sie sei »der einzige Bereich, in dem es weder funktionelle Einschränkungen noch Änderungen nach dem Sanieren gibt«, heißt es als Begründung in der Vorlage. Daher sei es sinnvoll, die Steinstraße »erst nach einem Entwicklungszeitraum des ›Rée Carré‹ von etwa drei Jahren anzugehen«.
Bis zur Eröffnung des Einkaufsquartiers im Herbst 2018 sollen dagegen Lindenplatz und Lange Straße schon ein neues Gesicht erhalten. Am Lindenplatz, der 2017 den Auftakt zum Projekt »Ostflügel« machen soll, ist ein großes Holzdeck vorgesehen, das gleichzeitig als Treffpunkt und als Bühne bei Festen dienen soll. Die Lange Straße soll 2018 zur »Einkaufs- und Erlebniszone« werden – mit weiteren Bäumen, einer schmaleren Fahrbahn und mehr Fläche für Gastronomie und Sitzmöbel. Am Kloster ist darüber hinaus eine Aufwertung durch einen neuen Platz mit einem Brunnen vorgesehen.
Die Pläne enthalten neben neuen Bäumen, neuer Möblierung und neuen Böden auch eine neue Beleuchtung. Dabei geht es um die Umrüstung auf LED-Technik oder die Beleuchtung markanter Gebäude.
»Höherwertig richtig«
Die Kostenschätzungen für die überarbeiteten Entwürfe liegen deutlich über den 3,6 Millionen Euro, die im Wettbewerb vorgegeben waren. Die Stadtverwaltung weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die genannten Beträge nicht direkt mit der Wettbewerbsvorgabe vergleichbar seien – unter anderem, weil die Fläche auf dem Lindenplatz erweitert wurde. Vor allem sei aber festzuhalten, »dass das Preisgericht eine höherwertige Gestaltung in diesem Innenstadtbereich als richtig empfindet«, schreiben Demny und Herrmann-Burkart.
HINWEIS: Die öffentliche Sitzung des Planungsausschusses am Montag, 26. Oktober, beginnt um 18 Uhr im Technischen Rathaus, Wilhelmstraße 12.