Jagdpächter und TBO gehen getrennte Wege
Vorläufiges Ende im Dauerzoff zwischen Stadt und Stadtwaldjägern: Die zerstrittenen Parteien haben sich darauf geeinigt, den Pachtvertrag vorzeitig und im gegenseitigen Einvernehmen bereits zum heutigen 1. April aufzulösen, teilte die Stadt gestern per Presseinfo mit.
Der Gemeinderat habe dem in seiner letzten Sitzung zugestimmt. »Ich bin froh, dass wir uns auf einen Auflösungsvertrag zum 1. April 2015 einigen konnten«, kommentiert Bürgermeister Oliver Martini diese Entwicklung.
Aufgrund der »zerrütteten Verhältnisses« hatten die Jagdpächter Frank Eisenlohr, Sören Knoll, Kurt Schley und Christian Warth ihren bis 31. März 2016 laufenden Jagdpachtvertrag vorzeitig gekündigt. Das wollte die Stadt zunächst nicht akzeptieren, nun einigte man sich doch. Der Stein des Anstoßes: Die Stadt hatte die hohen Verbissschäden im Stadtwald stets den Jägern angelastet, diese verwiesen ihrerseits auf die eingehaltenen Abschussquoten.
Gegenseitige Vorwürfe
Der Jagdbetrieb wird damit ab dem heutigen 1. April in die Zuständigkeit der Technischen Betriebe Offenburg übergehen. Die TBO werden beim Aufbau der Organisation, der Einrichtung und der Durchführung des künftigen Jagdgeschehens vom Amt für Waldwirtschaft des Ortenaukreises inhaltlich und fachlich begleitet.
Im Laufe des Jahres werden die TBO den politischen Gremien die notwendigen Schritte zur Umsetzung der Regiejagd mit Einrichtung der Pirschbezirke vorlegen, teilt die Stadt weiter mit. Mit dem Regiebetrieb soll zum 1. April 2016 begonnen werden.
Genau diese Regiejagd, mit der die Population des Wildes zurückgedrängt werden soll, hatten die vier Stadtwaldjäger scharf kritisiert: »Langfristig bedeutet dies das Aus für das Rehwild im Stadtwald«, prophezeit Schley. Es ist davon auszugehen, dass er und seine Kollegen die Umsetzung der TBO-Pläne mit Argusaugen verfolgen werden.