Zell am Harmersbach

»JuKu« Zell droht Führungskrise

Gisela Albrecht
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26. November 2015
Falls sich bis zur nächsten Hauptversammlung kein neuer Vorstand findet, steht der Förderverein »Jugend- und Kulturarbeit Zell« vor einer ungewissen Zukunft. Diese Entwicklung bedauern (von links) Albert Heizmann, Lisa Drewske, die kommissarische Vorsitzende Simone Rieger-Schmider und Hansjürgen Drewske.

Falls sich bis zur nächsten Hauptversammlung kein neuer Vorstand findet, steht der Förderverein »Jugend- und Kulturarbeit Zell« vor einer ungewissen Zukunft. Diese Entwicklung bedauern (von links) Albert Heizmann, Lisa Drewske, die kommissarische Vorsitzende Simone Rieger-Schmider und Hansjürgen Drewske. ©Gisela Albrecht

In der Mitgliederversammlung des Zeller Vereins Jugend- und Kulturarbeit (»JuKu«) am Dienstagabend kündigte der Vorstand um Vorsitzende Simone Rieger-Schmider an, bei den Neuwahlen im nächsten Jahr nicht mehr anzutreten. Falls keine Lösung gefunden wird, ist die Vereinszukunft ungewiss.

»Ich bin gesundheitlich nicht mehr in der Lage, den Verein weiter zu führen«, bedauerte die Vorsitzende Simone Rieger-Schmider am Dienstag in der Hauptversammlung des Vereins Jugend- und Kulturarbeit Zell im »Bräukeller«. Auch die Zweite Vorsitzende Gabriele Kirsch, Schriftführerin Lisa Drewske und Kassierer Hansjürgen Drewske kündigten ihren Rückzug an, Nachfolger sind nicht in Sicht. Damit wäre lediglich der städtische Sozialarbeiter Albert Heizmann als Beisitzer noch in der Vereinsspitze. Er gehört dem Verein  kraft seines Amtes an.

Simone Rieger-Schmider, die ihr Amt bereits seit zwei Jahren lediglich kommissarisch innehat, betonte: »Der Verein fährt schon seit zwei Jahren auf Sparflamme. Es sind genügend Mitglieder da und auch die finanzielle Situation ist gut. Aber wir haben keinen Vorstand mehr.«

»Wenig bekannt«

In der folgenden Diskussion über die Situation des Vereins wurde deutlich, dass der  »JuKu« bei den Jugendlichen wenig bekannt ist. Es fehlen dem Verein die Netzwerke zu Jugendgruppen und Institutionen mit Jugendlichen. Das vorhandene Geld, um Projekte von Jugendlichen zu fördern oder Jugendarbeit zu unterstützen, ist vorhanden – es gibt aber kein Personal, dieses Geld auch zu verteilen. Dabei hat der gemeinnützige Verein als anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe seine Fördermöglichkeiten noch gar nicht ausgeschöpft.

Hauptamtsleiter Ludwig Börsig als Vertreter der Stadt Zell und Hans-Peter Eßlinger, Vorsitzender des AWO-Ortsvereins, Zell stellten am Ende einer ausführlichen Erörterung der Situation eine mögliche Lösung in Aussicht. Es soll eine runder Tisch mit Vertretern der Schule, des Fördervereins der Schule, der AWO, des Jugendtreffs der Stadt Zell, des Jugendgemeinderats und des kommissarischen Vorstands des »JuKu« zusammenkommen, um nach einem Weg zu suchen, wie die Arbeit des Vereins weitergeführt werden kann. »Die Vereinsauflösung kann nicht unser Ziel sein«, betonte Börsig. Hans-Peter Eßlinger kann sich eine Vernetzung mit der Jugendarbeit der Arbeiterwohlfahrt vorstellen.

In der Vergangenheit ist der »JuKu« Zell stets als Förderer im Hintergrund aufgetreten. Die Öffentlichkeitsarbeit stand dabei nicht im Fokus des Vereins. Dies wirkt sich nun ebenfalls nachteilig bei der Suche nach potenziellen Lösungsmöglichkeiten aus.

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Förderpreis vergeben

Vor der Mitgliederversammlung verlieh der Verein den »JuKu-Förderpreis 2015«. Preisträger ist diesmal das Organisations- und Betreuerteam des KJG-Ferienlagers Zell a. H. Der mit 500 Euro dotierte Preis wurde zum neunten Mal verliehen.

Vorsitzende Simone Rieger-Schmider informierte in ihrem Tätigkeitsbericht für die Jahre 2014/2015, dass der Verein derzeit 49 Mitglieder hat.

Das Musical der Theatergruppe »Chamäleon« unterstützte der Verein mit der Übernahme der Sachkosten und Organisation der Bewirtung.  Beim Jugendtreff der Stadt Zell hat der Verein ein mobiles Theater finanziell gefördert.

Das Kino in der Klosterhalle veranstaltet der »JuKu« in Zusammenarbeit mit dem Kapuzinerkloster, dem Jugendtreff Zell und dem Jugendgemeinderat. Hier werden dringend Helfer gesucht, um beim Kino-Projekt mitzuarbeiten. An insgesamt neun Terminen kamen 250 Zuschauer in die Vorstellungen. Kassierer Hansjürgen Drewske berichtete von einem guten Kassenstand. Nach zwölf Jahren beendet er sein Amt als Kassenwart. Vorsitzende Rieger-Schmider dankte ihm für sein Engagement.

Die nächste Mitgliederversammlung mit Wahlen findet im Juni 2016 statt.

Hintergrund

Was ist der "JuKu" Zell?

Seit der Gründung im Jahr 1997 fördert der Verein »Jugend und Kulturarbeit Zell« die Arbeit mit und für Kinder und Jugendliche durch Projekte, Veranstaltungen und Finanzierungen. Als Ansprechpartner für alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, nimmt der Verein Einfluss auf die Sozialpolitik in der Raumschaft. Die Finanzierung beruht auf Mitgliedsbeiträgen, Spenden und öffentlichen Zuschüssen. Der Verein ist anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe.     ga

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