Juteschuhe, die bittere Not lindern helfen
Hohberg-Niederschopfheim (hg). Seit sieben Jahren ist der Edeka-Markt Kohler in Niederschopfheim in der Adventszeit um einen Verkaufsstand bereichert. Dann nämlich verkauft Hildegard Hansert Juteschuhe, Socken, Christbaumschmuck und allerlei Nützliches für die Andheri-Hilfe, die Kranke und Hilfsbedürftige in Bangladesch unterstützt.
Die Auswahl an ihrem Stand ist groß, sie reicht von Juteschuhen in den Größen 21 bis 47, Taschen, Kultur- und Bleistiftbeuteln und Schals in allen Farben des Regenbogens, die Frauen in einem der ärmsten Länder hergestellt haben bis zu Socken und Strümpfen bis zur Größe 50 made in Ortenau, deren Wolle Hildegard Hansert selbst finanziert hat.
»Die stricken Frauen für mich, die Topflappen häkele ich selbst«, offeriert sie. Sie verschweigt aber die Summe dessen, was sie selbst investiert. »Nicht der Rede wert, es ist für einen guten Zweck und solange ich kann, tue ich es«, lautet ihre Antwort.
So soll es nach eigenem Bekunden bis zum 23. Dezember weitergehen, denn dann ist ihr täglicher Einsatz von 9 bis 20 Uhr beendet, den sie für Gotteslohn ableistet, was seit 15 Jahren in Diensten der Andheri-Hilfe »Frauen helfen Frauen« zur Passion geworden ist.
Ehemann Albin hat so noch nie gerechnet. Er respektiert, dass die Ehefrau in der Adventszeit nur bedingt in den eigenen vier Wänden anzutreffen ist. Er weiß aber auch, dass die Einnahmen aus Hildegards Einsatz nicht in Verwaltungsarbeiten verschwinden, denn was erlöst wird, fließt direkt nach Bangladesch, wo vor allem Kranke unterstützt werden. So sind in einer Augenklinik Operationen finanziert worden. Eine beträchtliche Anzahl von Frauen richtet das eigene Leben wie Hildegard Hansert auch übers Jahr nach der Andheri-Hilfe aus und stimmt Urlaubs- und Freizeitplanung auf die Adventszeit ab. »Solange ich kann, denn jünger werde auch ich nicht. Und so lange mir hier im Kohler-Markt ein so exzellenter Platz zur Verfügung steht«, sagt sie.
Wer eine Weile das Engagement von Hildegard Hansert beobachtet hat, dem wird klar, dass es einem guten Zweck dient. Deshalb allein lohnt sich der Besuch am Verkaufsstand für die Andheri-Hilfe in Bangladesch.