»Alte Dorfkern« soll frei von Photovoltaik bleiben
Der »Alte Dorfkern« Unterentersbachs soll nach Willen des Ortschaftsrats auch künftig frei von Photovoltaik-Anlagen bleiben. Das Gremium lehnte am Mittwoch einen entsprechenden Änderungsantrag von Armin Reber mit knapper Mehrheit ab.
Die im Laufe von Jahrhunderten gewachsenen Ensembles von Eindach-Bauernhäusern, Freiflächen und Bachkuchine entlang des Dorfbachs in Unterentersbach sind in ihrer Art einmalig. Um diese Einmaligkeit auch zu schützen, beschlossen der Ortschaftsrat Unterentersbach und danach auch der Gemeinderat Zell im Jahr 2010 den Bebauungsplan »Alter Dorfkern Unterentersbach«, in dem Geltungsbereich und Art der baulichen Nutzung genau geregelt sind.
Die Vorgaben erlauben bis zu einer gewissen Größe Solaranlagen, untersagen allerdings Photovoltaik zur Stromgewinnung. Gerade dies stieß damals wie heute auf Widerstand bei den betroffenen Grundstückseigentümern, zumal im weiteren Bereich des Dorfkerns die Gestaltungssatzung »Unterentersbach Dorf« dies unter gewissen Voraussetzungen erlaubt.
Am Mittwoch war das Thema »Photovoltaik« im alten Dorfkern erneut Gegenstand der Sitzung des Ortschaftsrates. Armin Reber, Ortschaftsrat und auch selbst Anlieger im fraglichen Gebiet, hatte den Antrag gestellt, den Passus mit dem restriktiven Umgang zur Photovoltaik in der Satzung »Alter Dorfkern« zu streichen und durch die flexiblere Handhabung in der Gestaltungssatzung zu ersetzen.
»Ich halte es an der Zeit, diesen Passus behutsam zu ändern«, schrieb Reber und verwies auch darauf, dass auf dem historischen Gröbernhof nach dessen Sanierung Photovoltaik erlaubt wurde.
»Einzigartiger Ortskern«
Ortsvorsteherin Andrea Kuhn machte aus ihrer Meinung keinen Hehl: »Ich werde den Antrag ablehnen«, sagte sie. Es hätten sich keine neuen Gesichtspunkte ergeben. »Der alte Ortskern ist einzigartig und ortsbildprägend, Photovoltaikanlagen würden dieses Ortsbild für immer verändern. »Die Energiewende wird daran nicht scheitern«, schloss sie. Den Bewohnern des fraglichen Gebiets versprach sie, sich um kommunale Dächer zu kümmern, bei denen sie mit Photovoltaik einsteigen könnten.
Ohne größere Diskussionen stimmte das Gremium ab, das um die beiden befangenen Ortschaftsräte Armin Reber und Wilhelm Bleier verkleinert war: Mit drei Nein-, einer Ja-Stimme sowie zwei Enthaltungen wurde Rebers Antrag abgelehnt – gleichzeitig die Empfehlung des Gremiums an den Gemeinderat Zell.