»Kinder kommen gerne zu uns«
Der Neubau der Kindertagesstätte St. Georg Berghaupten für unter Dreijährige wurde gestern feierlich seiner Bestimmung übergeben. Pfarrer Würtz erteilte bei Bilderbuchwetter dem neuen Bauwerk den kirchlichen Segen.
Pfarrer Christian Würtz, Landtagsabgeordneter Volker Schebesta, Bürgermeister Jürgen Schäfer, Architekt Stephan Wussler und Stefanie Michatz, Geschäftsführerin der Katholischen Verrechnungsstelle Offenburg, standen gestern für die Eröffnungszeremonie vor dem Neubau – dazu über 100 Kinder, Erzieherinnen, Eltern und Bürger. Die Erzieherinnen hatten mit ihren Kindern eigens ein Lied zum Eröffnungsfest einstudiert. Im Refrain hieß es: »Kinder kommen gerne zu uns ins Haus.«
Davon konnten sich nach Türöffnung alle Gäste überzeugen. Die Längsachse der Eingangstür weist den Blick bis zum Fenster am Flurende und darüber hinaus bis zum Ortenberger Schloss. »Schlossblick« haben die Erzieherinnen dieses Naturbild getauft. Auch wenn die unter Dreijährigen naturgemäß eine andere Perspektive wahrnehmen, dürfte es für die Kleinen allein ein herrliches Schauspiel sein, wenn draußen im Grünen weiße Störche durchs satte Grün der weiten »Stiegelmatt« staksen. Anette Brüderle, Leiterin der Kindertagesstätte St. Georg, freut sich jedenfalls schon darauf, dieses Schauspiel mit ihren Kindern zu erleben. Grün ist überhaupt eine bestimmende Farbe im lichtdurchfluteten Neubau. Das Außengrün wird im Bodenbelag und in einigen Decken der Kinderbettchen aufgenommen. Die Eröffnung fand im Rahmen des Pfarrfestes von St. Georg Berghaupten statt. Nach der Sonntagsmesse in der Schlosswaldhalle bedankte sich Anette Brüderle außerordentlich bei der politischen Gemeinde und der Pfarrgemeinde für diesen großzügigen Neubau, der nur wenige Wünsche offen lässt.
Fast alle Wünsche erfüllt
Bürgermeister Schäfer wies auf den »langen, intensiven Beratungsprozess« hin, der besonders das Architekturbüro Wussler aus Biberach forderte. Stephan Wussler dankte für die konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Frank Grim wies unter anderem darauf hin, welch gewaltige Denkveränderungen in den letzten zehn Jahren gerade im Bereich der frühkindlichen Erziehung vollzogen wurden. Diesen Perspektivenwandel betonte Schebesta. Schäfer dankte auch für die Unterstützung von Bund (120 000 Euro) und Land (100 000 Euro aus dem Ausgleichsstock). Zusätzlich erhalte die Gemeinde im Rahmen des Finanzausgleichs einen Zuschuss, der 68 Prozent der Betriebsausgaben abdeckt. Die genaue Schlussabrechnung liege noch nicht vor, wie es hieß. Letzte Schätzungen lagen bei 800 000 Euro. Ein Wunsch von Anette Brüderle konnte aus finanziellen Gründen nicht erfüllt werden. Für die 17 Mitarbeiterinnen hätte sie gerne ein Besprechungszimmer gehabt.
Eine moderne Betreuungseinrichtung ist heute Spiel- und Lernstätte. Das zeigte Stefanie Michatz, als sie mit Anette Brüderle das neue Logo enthüllte. Die vier Farbsymbole stehen für Vertrauen und Motivation, Kreativität und Emotion, Regionalität und Nachhaltigkeit, Lebhaftigkeit und Bewegung. Und gerade über den großen Turnraum freut sich die Leiterin, kann doch dort ein Leitmotiv einfach umgesetzt werden.
Die unter Dreijährigen können die neuen Räumlichkeiten werktäglich von 7.30 Uhr bis 15 Uhr genießen.