Pfarrer-Ehepaar stellte sich in Gengenbach vor
In der gut besuchten Gemeindeversammlung in der evangelischen Kirche stellte sich am Sonntag ein Pfarrer-Ehepaar vor, das sich auf die vakante Stelle in der evangelischen Kirchengemeinde Gengenbach beworben hatte. Deborah und Moritz Martiny teilen sich zurzeit die Pfarrstelle in dem Kirchenbezirk Wertheim.
Nachdem sich auf die erste Ausschreibung im vergangenen Herbst niemand gemeldet hatte, startete der Kirchengemeinderat Anfang des Jahres eine zweite Ausschreibung, woraufhin sich lediglich das Ehepaar Martiny bewarb.
Das Paar hat drei Kinder: Salome ist sieben, Rahel vier und Simon drei Jahre alt. Moritz Martiny stammt aus Hamburg, ist in Freiburg aufgewachsen und hat Theologie in Basel, Heidelberg und Greifswald studiert. Seit elf Jahren leistet er den Pfarrdienst in drei Gemeinden in Wertheim, zu denen insgesamt 1111 Mitglieder zählen, so der 41-Jährige. »Ich bin im Grunde meines Herzens ein fröhlicher Mensch«, sagte er in seiner Vorstellungsrede.
Dienstlich ginge es ihm darum, seine Erkenntnisse zu teilen und als amtierender Bezirksjugendpfarrer engagiere er sich »gemeindlich und übergemeindlich für die kirchliche Jugendarbeit – dafür schlägt mein Herz«, führte er aus. Seit 2008 teilt er sich die Pfarrstelle mit seiner Frau. Deborah Martiny stammt aus Nordhessen und verbrachte als Kind von Missionaren einige Zeit in Tansania. Dorthin führte sie später auch das Theologie-Studium, neben den Studienstationen in Leipzig und Heidelberg, wo sie ihren Mann kennenlernte. Zudem habe sie in Buenos Aires gearbeitet, »so dass ich ganz verschiedene Arten Kirche und Glaube kennengelernt habe«, erklärte die 38-Jährige in der Gemeindeversammlung.
»Das Entscheidende für mich: Kirche ist Heimat. Ich möchte Kirche so gestalten, dass sich alle Menschen dort zuhause fühlen«, so die Pfarrerin. Ihre Arbeitsschwerpunkte in der Heimatgemeinde seien bisher die Arbeit mit jungen Familien und Senioren sowie die Erstellung des Gemeindebriefs gewesen. Zudem habe sie den Schulunterricht übernommen und eine Bezirks-Partnerschaft mit Ghana begleitet. Grund für die Bewerbung in Gengenbach, sei die Lust auf etwas Neues. »Wir haben viele gute Erfahrungen gesammelt und möchten nun Neues anpacken«, sagte Deborah Martiny.
Gottesdienste für alle
Die Gemeinde stellte den Bewerbern nach der Vorstellung einige Fragen zu ihren Ideen für das künftige Gemeindeleben. Das Bewerberpaar zeigte sich offen für Gottesdienst-Konzepte, die Kinder integrieren oder ökumenisch gestaltet sind. Grundsätzlich wollen sie sich sie sich darum bemühen, »Gottesdienste so zu strukturieren, dass alle Altersgruppen gerne mitfeiern«, so Moritz Martiny. Das Paar kündigte zudem an, dass es einen klaren Dienstplan geben werde, der die Zuständigkeiten regelt. So werde Deborah Martiny zunächst nur den Schulunterricht und einzelne Angelegenheiten in der Gemeinde übernehmen, bis ihre gemeinsamen Kinder älter sind. Im September, zum neuen Schuljahr, würden sie ihre Arbeit in Gengenbach antreten wollen, kündigten sie an.
Am Donnerstag entscheidet der Kirchengemeinderat im Wahlgottesdienst darüber, ob die Familie Martiny Nachfolger der Familie Mathis-Meuret werden wird.