Klänge – mal rockig, mal sinnlich
Das Akkordeon hat eine erstaunlich Bandbreite: Ob Klassiker der Filmmusik, Welthits oder eine Rockballade – die Musiker der Harmonika-Freunde boten in der Mehrzweckhalle zum Thema Klassik trifft Rock ein breitgefächertes Programm.
Hohberg-Hofweier. Das Frühjahrskonzert der Harmonika-Freunde lockte am Samstag Abend viele Zuhörer in die Mehrzweckhalle. Das Schülerorchester überzeugte das Publikum gleich zu Beginn mit Pop Cha-Cha und rockigen Beats bei »Voll cool« und »Rocking Beats« von Jürgen Schmieder. Im Anschluss bewies das Jugend-Orchester ein gutes Zusammenspiel. Ob Filmmusik aus Forrest Gump, die Rockballade »Everything I do, I do it for you« von Bryan Adams oder eine etwas andere Coverversion des kultigen »California Dreaming« von The Mamas & Papas. Moderator Konrad Monschein nahm zwischen den Stücken immer wieder Bezug auf eine Schaufensterpuppe, die als Ritter verkleidet vor der Bühne angebracht war. »Zu wem gehört die Puppe?«, fragte er. Keine Antwort und so spannte er das Publikum auf die Folter.
Mit »Samba negra« kam südländlischer Rhythmus nach Hofweier. Der fetzige Auftritt des Ensembles »Da capo six« sorgte für gute Stimmung in der Halle. Unter all den rockigen und klassischen Melodien schlich sich aber doch ein Schlager ein: Das Chianti-Lied. »Ja, ja der Chiantiwein«, sang Mario Riebel des Ensembles aus vollem Herzen und das Publikum klatschte im Takt mit. »Jetzt kommt langsam mehr und mehr Stimmung auf«, so ein Konzertbesucher in der Pause. Auch andere Zuhörer waren voller Vorfreude. »Ich bin gespannt, was uns jetzt noch Tolles erwartet«, so eine Besucherin.
Flotter Satz
Nach der Pause ging das Klangerlebnis mit »Peer-Gynt-Suite No.1« des 1. Orchesters in die nächste Runde – vom ersten Satz »Die Morgen-Stimmung« bis zum flotten vierten Satz »In der Halle des Bergkönigs«. Beim ersten Satz des »Palladio« konnte man ein neues Gesicht sehen: Bodo Schaffrath sorgte für einen rockigen Auftakt an der E-Gitarre. Auch Filmklassiker waren zu hören – »Der Pate 3«, »Ladykillers« und »Jenseits von Afrika«.
Zum »Tango Medly« sagte Monschein, der Komponist Hans Boll sei beinahe in die Fußstapfen seines Vaters getreten und Friseur geworden. Das Bandeon steht für den Tango und die Melancholie des Südens, sodass auch die Akkordeonspieler diese Stimmung ohne Mühe vermitteln konnten.
Im Anschluss folgte der große Ohrwurm »Walking on Sunshine« von Katrina and the Waves. Auch »Jump« von Van Halen drang bis in die letzten Reihen der Halle und sorgte für tosenden Applaus. Erst das letzte Stück löste das Rätsel der Ritterpuppe. Das Orchester spielte »Einzug der Gladiatoren« von Julius Fucik und verabschiedete sich.
»Leisten Sie sich den Luxus zu träumen und bleiben Sie musikalisch«, appellierte Monschein an das Publikum und bedankte sich besonders bei Judith Kaiser, Orchesterleiterin, die »nicht mehr wegzudenken« sei.