Klangraumkonzert: Schwierige Stücke gemeistert
45 Blechbläser der Musikschule Offenburg/Ortenau sind am Sonntagabend in der Auferstehungskirche aufgetreten. Beim Klangraumkonzert zeigten sie, was sie können, waren doch im Repertoire einige äußerst anspruchsvolle Stücke.
Verschiedenste Klänge haben am Sonntagabend den Raum der Auferstehungskirche erfüllt. So farbig und opulent muss man sich den Begriff »Klangraum« vorstellen, den Titel von Traugott Fünfgelds Konzertreihe. Er selbst an der Orgel und 45 Blechbläser der Offenburger Musikschule, Lehrer und Schüler, einige Preisträger von »Jugend musiziert«, begeisterten das zahlreiche Publikum, meist Eltern und Großeltern der fleißigen Jungmusiker.
Für jeden das Richtige
Das Programm, über das Musikschulleiter Peter Stöhr vorab nichts verraten hatte, reichte vom Schüler-Vorspiel am Elternabend bis zum hymnischen Schluss-Choral eines Kirchentags. Da gab es bekannte Namen wie Händel, Pachelbel, Clarke, Benjamin Britten und Francis Poulenc, aber das Entscheidende war, für jede Alters- und Leistungsstufe die richtige Herausforderung zu finden. Wenn man weiß, wie schwierig die Horn-Intonation ist oder die Präzision am Posaunenzug, wird man das Zusammenspiel der Kleinsten (im Grundschulalter) mit Wohlwollen aufnehmen, staunend aber das Können der 15-Jährigen, zum Beispiel der drei Trompeter, die weit im Raum verteilt die anspruchsvolle »Fanfare for St. Edmundsbury« von Britten spielten.
Eine virtuose Version des Pachelbel-Kanons boten Raphael Janz (Posaune) und Traugott Fünfgeld (Orgel), der danach auch eine eigene Improvisation über das Spiritual »Lord I don’t feel noways tired« spielte. So gliederten die Profis das Programm, dabei den Schülern zeigend, wohin auch sie einmal kommen können.
Dass das Konzerthorn vom Jagdhorn abstammt, bewiesen vier Hornisten in einem Stück von Bernhard Weber und Richard Süssmuth, bei dem das »Halali« deutlich durchdrang. Mit dem »Entertainer« von Scott Joplin oder einer Film-Melodie aus »Stars Wars« holten die Musiklehrer ihre Schüler in der Gegenwart ab. Aber der richtig feierlich-satte Klang der alten »Staatsmusik« – mit Pauken und Trompeten – nimmt auch heutige Hörer mit, denn Musik berührt einen unmittelbar, kann sogar überwältigen.
Klangfülle und Tempo
Im zweiten Teil, nach der ausgiebigen Prosecco-Pause, mischten sich die Lehrer öfter in die Ensembles, außer den Erwähnten: Bernhard Münchbach, (Trompete) Gunther Udri und Heiko Mazurek (Horn). Musikalisch bemerkenswert klangen das synkopenreiche »Allègre« aus Claude Bollings Toot-Suite und Francis Poulencs »Pavane« und »Petit Marche Militaire«: Der königliche »Pfauentanz« beeindruckte in seiner Klangfülle, der Eilmarsch der Infanteristen im Tempo der drei Hörner und der Tuba.
Unter der Leitung von Thomas Wagner vereinigten sich am Schluss alle Bläser, der Organist und der Schlagzeuger zu einer Hymne »To My Country« von Bernard Zweer. Und weil der Beifall nicht enden wollte, gaben die begeisterten Musiker noch »Highland Cathedral« von Michael Korb zu.