Krabbenaze Bohlsbach haben Narrenbaum geschlagen
Die Fasnacht naht, die Tage werden in den Narrenzünften runtergezählt. Auch bei den Bohlsbacher Krabbenaze laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Und wie jedes Jahr fahren sie in den Wald und holen ihren Narrenbaum.
Am Samstag gegen 13.30 Uhr war es vorbei mit der Ruhe im Wald, im Bereich der Kreuzebene oberhalb von Rammersweier. 14 Krabbenaze schwärmten bei frostigen Temperaturen, aber Sonnenschein aus, um ihren Narrenbaum für die Kampagne 2017 zu suchen. Schon bald war der ideale Baum, eine schöne Tanne, gefunden, gerade gewachsen, günstiger Standort, passende Größe und volle Krone. Und es waren nur wenige Meter bis zum Traktor und Anhänger.
Sogleich machte sich Christoph Hurst, als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr mit entsprechender Routine bei solchen Aufgaben, an das Fällen des Prachtstücks. Schnell wurde noch eine Wette um zwei Kästen Bier abgeschlossen. »Fällt er genau in die Lücke oder bleibt er in den Nachbarbäumen hängen?« Die Motorsäge wurde angeworfen und schon wenig später fiel der Baum – wenn auch nicht ganz in die vorgesehene Richtung. Die Krone war dann doch zu breit und so blieb sie in etwa sechs Metern Höhe hängen. Die Gewinner der Wette triumphierten, der Abend war auf jeden Fall gerettet.
Für die Krabbenaze aber war das kein Problem. Mit lauten Anfeuerungsrufen wurde geruckelt, gezerrt und gezogen, bis der Baum schließlich doch unversehrt auf dem Waldboden landete. 16 Meter wurden gemessen und die mussten jetzt erst einmal aus dem Wald geschleppt und auf den Hänger geladen werden. Für das erfahrene Team der Krabbenaze aber Routinesache. Der Baum wurde geschultert und unter Ächzen und Stöhnen aus dem Wald getragen und auf den Anhänger gewuchtet. So schnell war das Narrenbaumschlagen schon lange nicht mehr erledigt. Jetzt musste der Narrenbaum nur noch an den Grillplatz zum Stammschälen gefahren werden.
Dort loderte schon ein ordentliches Feuer zum Aufwärmen. Bevor sich die Mannschaft jedoch stärken durfte, musste der Stamm des Narrenbaums erst noch geschält werden. Das war jedoch bei Sonnenschein und Temperaturen um null Grad kein Problem und so machten sich die Männer an die Arbeit. In Windeseile war der Stamm sauber geschält und wieder zum Abtransport auf den Hänger am Traktor verladen.
Narrenruf angestimmt
Inzwischen war auch das Essen angekommen. Wolfgang Laug, Hobby-Zunftkoch, der traditionell eine deftige, knoblauchlastige Suppe kocht, war diesmal verhindert, aber Profi-Koch Jens Incorvaia sprang ein und servierte der Mannschaft heiße Bauernbratwürste mit frischem Bauernbrot. Auf den Knoblauch musste man dennoch nicht verzichten, denn wer wollte, konnte seine Wurst mit extrascharfem Knoblauchsenf würzen. Bier, Wein, ein Schnäpschen, aber auch natürlich Alkoholfreies waren selbstverständlich auch ausreichend vorhanden. Alle waren zufrieden und laut schallte das »Rumple, Pumple, Holderstock …«, der Narrenruf der Krabbenaze, durch den Wald.
So gemütlich es auch war, der Baum musste schließlich noch nach Bohlsbach, und mit sinkender Sonne wurde es auch merklich kälter, also wurde zum Aufbruch geblasen. Im Konvoi, mit Absicherung nach vorn und hinten, ging es zurück ins Dorf. Ein letzter Kraftakt, das Abladen des Baumes.
Jetzt wartet er darauf am Samstag, 18. Februar, um 10 Uhr, liebevoll von den »Alten« närrisch geschmückt, vor dem Rathaus Bohlsbach, anlässlich des Rathaussturms, aufgestellt zu werden.