Architekten brüteten über Nordrachs neuer Ortsmitte
Die Architekten und Planer wissen bereits, wie Nordrachs neue Ortsmitte einmal aussehen könnte. 18 Büros hatten sich am Realisierungswettbewerb Neugestaltung Ortsmitte beteiligt, die Arbeitsgemeinschaft »Pit Müller, AG Freiraum, sowie Harter + Kanzler« aus Freiburg erhielt den 1. Preis.
Bereits am Freitag trat das Preisgericht nicht-öffentlich mit 16 Personen – darunter Architekten und Landschaftsplaner als Fachpreisrichter, Bürgermeister und Gemeinderäte als Sachpreisrichter sowie ein Vereinsvertreter als Sachverständiger – zusammen und wählte als Vorsitzenden Fred Gresens, Bezirksvorsitzender der Architektenkammer Südbaden. 18 Arbeiten waren eingereicht worden und wurden zunächst anonym beurteilt.
Das Preisgericht wertete die Arbeiten nach den Kriterien »städtebauliche und gestalterische Qualität«, »Freianlagenkonzept«, Gestaltung- und Materialkonzept, Qualität und Funktionalität der Nutzungsvariante »Festplatz« und der verkehrlichen und fußläufigen Erschließung des Quartiers. Weitere wichtige Punkte waren Barrierefreiheit, Brückenschlag über die Nordrach, Funktionalität der Erschließung und Parkierung sowie Lage, Dimension und Kombination neuer Gebäude sowie Umgang mit dem Bach.
Nach einer intensiven Diskussion kam das Preisgericht zu der Überzeugung, dass vier Arbeiten für eine Realisierung der neuen Nordracher Ortsmitte in Frage kommen. Preisträger und Anerkennungen erhielten jeweils ein Preisgeld.
Den 1. Preis errang die Arbeitsgemeinschaft Pit Müller, AG Freiraum und Harter + Kanzler aus Freiburg. Der Preis ist mit 9000 Euro dotiert. Das Preisgericht empfahl der Gemeinde, den ersten Preisträger mit der Realisierung zu beauftragen.
»Erlebbare Ortsmitte«
Auf den Plätzen folgten die Arbeitsgemeinschaften »w+p Landschaften Wöhrle« aus Nürnberg, Scherzer Architekten Partnerschaft aus Berlin, sowie Pola Landschaftsarchitekten Berlin. Anerkennungen gehen an Franz Reschke, Berlin, und »Pukland ghosts gardens graphics«, Berlin. Am Samstagmorgen wurde das Ergebnis des Wettbewerbs im Pfarrheim der Öffentlichkeit vorgestellt. Bürgermeister Carsten Erhardt nannte dabei die Intention der Gemeinde: »Ziel ist es, die Ortsmitte prägender, erlebbarer und funktionaler zu gestalten«.
Fred Gresens wies darauf hin, dass die Aufgabenstellung zahlreiche Fixpunkte gehabt habe wie Kurpark, Festplatz, Kirche, Bach und Übergang zum Pfarrheim.
Gresens ging dann speziell auf die Planung des 1. Preisträgers ein. Er hob hervor, dass Kurpark und Festplatz dort blieben, wo sie sind. Die Kirche werde in ihrer Bedeutung durch eine modellierte Geländekante freigestellt und mit einem Belagswechsel in ihrer Bedeutung hervorgehoben. Zum Bach hin werde tiefer liegend eine großzügige Terrasse angelegt, die den Bach als Landschaftselement einbeziehe und erlebbar mache. Die Verbindung zum Pfarrheim erfolgt über eine neue Brücke. Das Schanzbächle werde sichtbar über das Gelände des Pfarrheims geleitet.
In dieser Arbeit komme zum Ausdruck, dass die Planer wissen, wie man mit Schwarzwaldtälern umzugehen hat, so Gresens.
Die Bevölkerung kann die Arbeiten bis zum Freitag im Pfarrheim besichtigen: Heute, Mittwoch, von 8 Uhr bis 16 Uhr, morgen, Donnerstag, von 8 Uhr bis 18 Uhr und am Freitag von 8 Uhr bis 12.15 Uhr.