Volksbank-Schließungen: »Kunden werden im Stich gelassen«
Die Gemeinderatsfraktionen der Bürger für Ortenberg/SPD und der CDU äußern sich gemeinsam zur beabsichtigten Schließung der Volksbankfiliale in Ortenberg und appellieren an die Verantwortlichen.
In einer gemeinsamen Stellungnahme äußern sich die Gemeinderatsfraktionen der Bürger für Ortenberg/SPD und der CDU zur geplanten Schließung der Ortenberger Volksbank-Filiale.
Die bei der Bilanzpressekonferenz der Volksbank angekündigte Schließung der Ortenberger Filiale sei umso überraschender gewesen, da zu Beginn der Ausführungen eine überaus positive Geschäftsbilanz der »größten Volksbank zwischen Mannheim und Freiburg« präsentiert wurde, heißt es in der Stellungnahme.
»Noch in der letztjährigen Bilanzpressekonferenz hat der Volksbankchef Herr Dauber Filialschließungen ausgeschlossen und im Gegenteil deren Ausbau angekündigt«, schreiben die Fraktionen. In den vergangenen Jahren seien immer wieder die Prosperität der Ortenberger Filiale positiv erwähnt und die Einlagen der Ortenberger Mitglieder als herausragend gewürdigt worden. »Dies scheint bei den Überlegungen zur Schließung unserer Filiale allerdings nur eine unbedeutende Rolle gespielt zu haben«, so die beiden Ortenberger Gemeinderatsfraktionen.
Wichtig für Ältere
Laut ihnen wird völlig verkannt, dass viele Kunden aus Sicherheitsgründen das Onlinebanking-System nicht nutzen wollen. Viel bedeutsamer sei aber die Tatsache, dass viele ältere Kunden dieses Angebot nicht nutzen können. »Zum einen fehlen ihnen die technischen Möglichkeiten und zum anderen sind die komplizierten Vorgänge beim Onlinebanking für ungeübte Nutzer ein sehr großes Hindernis. Gerade für diese Menschen ist der persönliche Kontakt mit einem Bankmitarbeiter von grundlegender Bedeutung.«
Schlechte Verbindung
Die Alternative in der Moltkestraße sei gerade für ältere Kunden sehr ungünstig zu erreichen. Die Fraktionen weisen auf die beschränkte Parkplatzsituation und die »nicht optimale« Busanbindung hin. Außerdem sei immer weiter zunehmender Verkehr in der Innenstadt nicht ökologisch.
»Nicht zuletzt hat die Volksbank ihren ehemaligen Aufschwung auch dem genossenschaftlichen Konzept zu verdanken, mit dem sie gerade im ländlichen Raum Kunden angeworben hat«, heißt es in der Stellungnahme. Diese Kunden im ländlichen Bereich würden nun im Stich gelassen.
Noch einschneidender und enttäuschender sei dieses Vorgehen aber gegenüber dem bisher treusten Kundenstamm, den Senioren, die als Mitglieder über Jahrzehnte den Erfolg der Volksbank durch die Nutzung der Ortenberger Filiale mit ermöglicht haben. »Auch die angebotene Videoberatung in einem Media-Terminal ist auf keinen Fall ein auch nur annähernder Ersatz«, sprechen sich die Fraktionen gegen diese Idee aus.
»Unser Appell an die Verantwortlichen der Volksbank in der Ortenau: Halten Sie auch weiterhin den Weg für Ihre Ortenberger Mitglieder vor Ort frei!«, fordern die Fraktionen abschließend.