Kunst soll Verbindung stärken
Nicht nur die Stadtkapelle Offenburg und das Schillergymnasium sind über die Jahre zu Motoren der Städtepartnerschaft mit Weiz geworden, auch Ortenauer Künstler pflegen schon länger intensive Kontakte nach Österreich. Beim Besuch der Offenburger Delegation ist am Wochenende eine Gastausstellung eröffnet worden.
Offenburg/Weiz. Als sich eine Delegation von rund 40 Offenburgern um Oberbürgermeisterin Edith Schreiner am Donnerstag auf den Weg nach Weiz machte, waren einige Vorboten schon dort. Es handelte sich um 23 Kunstwerke aus der Ortenau, die gut verpackt in die österreichische Partnerstadt gereist waren. Denn anlässlich der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft ist am Freitagabend auch eine Ausstellung von drei Ortenauer Künstlern eröffnet worden. Zu sehen sind im Weizer Hannes-Schwarz-Zentrum noch bis Ende September Fotografien und Installationen des in Ohlsbach lebenden Axel Bleyer, Holzschnitte von Manfred Schlindwein aus Gengenbach und Gemälde von Rainer Nepita aus Oberkirch.
Motoren der Freundschaft
»Städtepartnerschaften brauchen Standbeine«, sagte Oswin Donnerer, Stadtrat für Kultur in Weiz, bei der Ausstellungseröffnung. Und er betonte: »Der Kulturaustausch ist ein sehr starkes Standbein.« Ähnlich äußerte sich Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner. »Gerade Musik und Kunst sind wichtige Motoren, um Menschen zusammenzubringen«, sagte sie. Sie zog den Vergleich zur Kunstschule Offenburg. Denn auch das erst in diesem Jahr eröffnete Hannes-Schwarz-Zentrum soll generationsübergreifend Kunst und Kultur vermitteln, wie ihr Weizer Amtskollege Erwin Eggenreich zuvor erläutert hatte. So solle das Zentrum auch »ein Ausbildungszentrum für junge Menschen« sein.
Schon seit einigen Jahren besteht ein reger Kontakt zwischen dem in der Offenburger Okenstraße (Galerie im Artforum) ansässigen Künstlerkreis Ortenau und Weizer Künstlern, allen voran Hubert Brandstätter. Letzterer ist Leiter der Weizer Kunstschule »KO« und hat die Einrichtung des Hannes-Schwarz-Zentrums wesentlich vorangetrieben, das dem erst im Juni verstorbenen Weizer Maler und Lehrer gewidmet ist. Im vergangenen Jahr war Brandstätter beispielsweise im Rahmen eines Sommersymposiums in Offenburg.
Interesse vorhanden
Dass das Interesse an der Kunst aus Offenburg offensichtlich vorhanden ist, hat ein Künstlergespräch gezeigt, das bereits vor der Vernissage stattfand. Laut Manfred Schlindwein, Vorsitzender des Künstlerkreises Ortenau, wurde dabei bis spät in die Nacht hinein über die Werke diskutiert. Es könnte also sein, dass sich Edith Schreiners Wunsch erfüllt: »Ich würde mich freuen, wenn sich das ein oder andere Werk in der ein oder anderen Weizer Wohnung wiederfinden würde.«