Martini übers Rée-Carré: »Es wird umgesetzt wie geplant«
Der Auftritt des OFB-Architekten im Gestaltungsbeirat hatte in der vergangenen Woche für Irritationen gesorgt. Wie Baubürgermeister Oliver Martini gestern im Gemeinderat ankündigte, ist nächste Woche ein Pressegespräch mit der OFB-Geschäftsleitung geplant. Eine grundsätzliche Sache steht aber nicht infrage.
Damit hatte am vergangenen Mittwoch niemand gerechnet: Statt neue Pläne zum Rée-Carré zu präsentierten, tischte der Architekt des Projektentwicklers OFB im Gestaltungsbeirat den Entwurf von 2015 auf. Detailfragen blieben zum großen Teil unbeantwortet. Es war ein Auftritt, der die Anwesenden irritierte. Die SPD-Fraktion beantragte eine aktuelle Stunde, um das Thema noch einmal zur Sprache zu bringen.
»Undurchschaubar«
Als »völlig unübersichtlich und nicht durchschaubar« bezeichnete der Fraktionsvorsitzende der SPD, Jochen Ficht, den aktuellen Stand der Gespräche zwischen dem Investor und der Stadt Offenburg und die konkreten Planungen. Man habe nicht nur unter den Stadträten, sondern auch bei den Bürgern ein »Informationsdefizit« festgestellt, so Ficht. Er sprach von Spekulationen und Falschmeldungen, die derzeit zu dem 65-Millionen-Projekt auf dem Sparkassen- und Stadthallenareal an der Gustav-Rée-Anlage in Umlauf seien.
Baubürgermeister Oliver Martini machte in der Sitzung keinen Hehl daraus, dass er selbst alles andere als zufrieden mit der Präsentation im Gestaltungsbeirat war. »Der ein oder andere hat es bemerkt, wie es auch mich aufgeregt hat«, sagte er.
Er habe noch in der vergangenen Woche mit der OFB Kontakt aufgenommen. Deren Geschäftsleitung wolle in der Sache Stellung nehmen, und zwar im Rahmen eines Pressegesprächs, das in der kommenden Woche geplant sei und zu dem auch die Fraktionssprecher eingeladen werden sollen. Dabei wolle der Investor über den zeitlichen Ablauf und darüber, »wie die Planungen vorangetrieben oder nicht vorangetrieben wurden«, wie es Martini formulierte, informieren.
Noch kein Bauantrag
Martini äußerte seinen Ärger darüber, dass der OFB-Architekt einige Dinge falsch dargestellt und widersprüchliche Aussagen gemacht habe. Zum Beispiel habe es durchaus Gespräche über Details gegeben, zum Beispiel zum Thema Werbeanlagen. Der Auftritt im Gestaltungsbeirat habe »eine Verunsicherung erzeugt«, kritisierte er. Es habe eine Vorbesprechung zum Einkaufsquartier gegeben, »aber bei der Präsentation ist eine Person über sich selber gestolpert«.
Eine Botschaft sei aber klar, wie Martini betonte: Das Projekt werde »weiter fortgesetzt und so umgesetzt wie geplant« – auch wenn die Normenkontrollklage aus dem Umfeld der City Partner zu einem »zögerlichen Handeln« geführt habe. Der Bauantrag sei bislang noch nicht eingereicht worden, dies solle aber noch im April geschehen. Der Plan: Die Genehmigung für die Tiefgaragen solle schon vorab erteilt werden, damit der Abbruch frühzeitig beginnen kann. Darauf aufbauend könne dann der Bauantrag für den Hochbau folgen.
Oberbürgermeisterin Edith Schreiner wertete es abschließend als »ganz positives Zeichen«, dass die Geschäftsleitung der OFB selbst nach Offenburg komme und Rede und Antwort stehe. Ein genauer Termin für das Gespräch wurde gestern noch nicht bekanntgegeben.